Remismühle
(Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Zell).
Dorf. S. den Art. Ræmismühle.
(Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Zell).
Dorf. S. den Art. Ræmismühle.
(Passo di) (Kt. Graubünden und Tessin). 2650 m. Passübergang, zwischen dem Pizzo di Pianasso und dem Pizzo di Remia in der das Calancathal vom Bleniothal trennenden Kette. Verbindet das Val Calanca mit dem Malvaglia- und Bleniothal. Von Valbella (1335 m), dem obersten Dorf im Calancathal, steigt der Weg im Zickzack gegen NW. zur Alpe di Remolasco (1822 m) hinauf, führt dann nach W. durch einen schönen Felsenzirkus und erreicht in 3½ Stunden die Passhöhe, von der er nach W. zur Alpe di Caldoggio (2040 m) und durch Val Combra ins Val Malvaglia hinunterfuhrt, das er bei Ponte Cabbiera (2 Stunden Abstieg) 3,5 km oberhalb des Dorfes Malvaglia erreicht.
Von der Passhöhe kann man auch gegen N. zur Alpe Rotondo (2260 m) absteigen und von da durch Val Madra ins oberste Malvagliathal gelangen, oder endlich nach SW. und W. abschwenken und über die Alpe Padella und die Bocchetta Borgeno (2233 m) ins Val Pontirone hinunter steigen.
(Kt. Graubünden). Einer der drei Kreise des Bezirkes Inn. Bildet den untersten Teil des Unter Engadin und gehört mit dem Kreis und Bezirk Münsterthal zu dem am meisten östl. vorgeschobenen Gebiet des Kantons und der Schweiz. Er wird im O. und N. ganz und z. T. auch im W. von tirolischem Gebiet umfasst, zum andern Teil grenzt er im W. und im SW. an den Kreis Untertasna, speziell die Gemeinde Sent. Umfasst die drei Gemeinden Remüs, Schleins und Samnaun, wovon die beiden erstern auf der linken Seite des Hauptthales liegen und die letztere in einem durch hohe Berge vom Hauptthal getrennten linksseitigen Nebenthal, das erst eine Stunde unterhalb Martinsbruck in das Hauptthal einmündet, sich befindet.
Der das Hauptthal in nö. Richtung durchfliessende Inn nimmt von beiden Seiten Zuflüsse auf, so u. a. den Bach des Val Sinestra, der die Grenze zwischen dem Kreis Remüs und dem Kreis Untertasna auf der linken Flussseite bildet, und den aus dem Samnaunthal kommenden Schergenbach. Die Thalstrasse führt auf der linken Seite des Inn, bis sie bei Martinsbruck den Fluss übersetzt und die Schweiz verlässt. Die Gemeinde Remüs liegt mit den ihr gehörigen Dörfern und Weilern fast ganz am linken Berghang, doch sind sie durch Nebensträsschen mit der Hauptstrasse verbunden.
Auch von der Gemeinde Schleins liegen nur die Dörfchen Martinsbruck und Strada an der Strasse, wogegen das Dorf Schleins selbst (ebenfalls durch eine Nebenstrasse mit der Thalstrasse verbunden) höher oben am Felsgehänge steht. Die verschiedenen die Gemeinde Samnaun bildenden Weiler sind durch eine Strasse unter sich, aber noch nicht mit dem Hauptthal verbunden. Im Winter kann Samnaun gegenwärtig nur auf einem Wege, der z. T. über österreichisches Gebiet führt, erreicht werden, während es im Sommer auch über hohe Bergpässe direkt vom Hauptthal aus zugänglich ist.
Projektiert ist der Bau einer Strasse ins Samnaun, welche ganz über schweizerisches Gebiet führt. 1468 Ew., wovon 1016 Reformierte und 451 Katholiken; 993 Ew. sprechen romanisch, 461 deutsch, 14 italienisch. Remüs und Schleins sind sozusagen ganz reformiert und romanisch, Samnaun katholisch und deutsch. Die Landwirtschaft bildet fast die einzige Erwerbsquelle der Bewohner des Kreises, vornehmlich Viehzucht, Wiesen- und Alpwirtschaft, aber auch etwas Ackerbau.
romanisch Ramosch (Kt. Graubünden, Bez. Inn, Kreis Remüs). 1236 m. Gem. und Pfarrdorf in sonniger und schöner Lage am linksseitigen Gehänge des Unter Engadin; 55,7 km ö. der Station Davos Dorf der Linie Landquart-Davos. Postbureau, Telegraph; Postwagen Schuls-Nauders. Gemeinde, mit Manas, Raschvella und Saraplana: 127 Häuser, 558 reform. Ew. romanischer Zunge; Dorf: 64 Häuser, 332 Ew. Hauptort des Kreises Remüs. Wiesenbau und Viehzucht, Alpwirtschaft.
Auf einem Felsen am Ausgang des Val Sinestra die Ruine der Burg Tschanüf, auch Canities genannt. Hier sassen die Herren von Remüs, die Burg und Gerichtshoheit von den Grafen von Tirol und dem Bischof von Chur zu Lehen hatten. 1368 musste Zwanzinger von Remüs alle Rechte seiner Familie verkaufen. Die Burg 1475 von den Tirolern niedergebrannt, dann wieder aufgebaut und nachher von den Oesterreichern nochmals in Asche gelegt. Die Horden Baldirons steckten 1622 auch das Dorf Remüs in Brand.
Der bischöfliche Kastellan beeidigte vor der Ruine der ehemaligen Burg bis ins 18. Jahrhundert die Ammänner des Unter Engadin. Schöne Kirche aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts mit altertümlichen Gewölbeverzierungen. Das Dorf am durch eine Feuersbrunst fast völlig zerstört. 930: Remuscia;
1070: Rhemusciae;
1161: Ramusae;
1232: Ramusche;
1296: Ramüsse. Nach J. C. Muoth vom griechischen έρημος (lat. desertus) = einsam herzuleiten und so benannt nach der einst hier befindlichen Einsiedelei des h. Florin.
Bei Serviezel schloss eine Letzi (roman. serra) das Thal gegen feindliche Einfälle ab.
Remund
(Kt. Freiburg, Bez. Glâne). Deutscher Name für Romont. S. diesen Art.
(Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary). 894 m, Bahnhof in 910 m. Gem. und Pfarrdorf, im obern Abschnitt des St. Immerthales, zwischen dem Mont d'Amin im S. und dem Sonnenberg (Montagne du Droit) im N. und nahe dem linken Ufer der Schüss. 8 km ö. La Chaux de Fonds und 13 km wsw. Courtelary. Station der Linie Biel-Sonceboz-La Chaux de Fonds. Postbureau. Telegraph, Telephon. Elektrische Beleuchtung. Gemeinde, mit La Cibourg, Clermont und Les Convers. 166 Häuser, 1746 Ew. (wovon 114 Katholiken der Pfarrei St. Immer); Dorf: 87 Häuser, 1206 Ew. Schöne Bergstrasse über La Cibourg nach La Ferrière und La Chaux de Fonds.
Die Gemeinde Renan umfasst den ganzen obern Abschnitt des Thales. Schönes und wohlhabendes Dorf mit modernen Häusern. Ausschliesslich Uhrenindustrie; zahlreiche Fabriken, deren Uhren sich eines wohlverdienten guten Rufes erfreuen. Eine Sparkasse und eine Kreditanstalt (Crédit Industriel). Heimat der Naturforscher Abraham und Daniel Gagnebin und des Obersten Ami Girard, der während der Neuenburger Revolution von 1848 und der Unterdrückung der Gegenrevolution 1856 eine grosse Rolle gespielt hat. Auf dem Friedhof liegt Samuel d'Aubigné, Onkel der Frau von Maintenon und 1679-1695 Pfarrer in Renan, begraben († 1711 in Renan). Das Dorf im 30 jährigen Krieg 1639 von den schwedischen Truppen Bernhard's von Weimar geplündert und zum Teil in Asche gelegt und am von 300 ¶
Burgundern neuerdings heimgesucht und in Brand gesteckt. Gehörte bis 1679 zur Pfarrei St. Immer. Kirche 1627 erbaut. Der reformierte Pfarrer bis 1798 vom Bischof von Basel ernannt. Fossilführender Gault.
(Droit de) (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary, Gem. La Ferrière).
Weiler. S. den Art. Droit de Renan.