Die SW.-Flanke zeigt steile, von Runsen durchfurchte und zum Teil begraste Hänge, während die NO.-Flanke sanfter
geböscht ist und die Alpweiden Les
Arpilles Dessus, Les
Arpilles Dessous und
Entre deux Sciets trägt.
(Kt. Uri).
1544 m. Gemeinde und Pfarrdorf, oberstes Dorf im
Ursernthal; an der
Furkastrasse und 15 km
sw. der Station
Göschenen der Gotthardbahn. Postablage, Telephon; im Sommer Postwagen
Göschenen-Furka-Brig. 15
Häuser, 208 kathol.
Ew. Neue Pfarrkirche. Alpwirtschaft, Viehzucht; Herstellung von sog. Ursernkäse. Trotz der grossen Höhenlage gedeihen hier
noch Kartoffeln und einiges Gemüse. Im Sommer starker Personen- und Warenverkehr auf der
Furkastrasse.
Zwei Gasthöfe. Bergführer. Exkursionszentrum: Aufstieg zum aussichtsreichen Muttenhorn (3103 m) in 5 Stunden;
Uebergang
über den
Passo Orsino (2600 m) zwischen dem
PizzoOrsino und
Pizzo Orsirora durch und am Lucendrosee vorbei nach dem Gotthardhospiz
in 4 Stunden, über den
Passo Cavanna (2611 m) nach
Villa im Bedrettothal in 6 Stunden und über die Alpligenlücke
(2778 m) oder die
Winterlücke (2880 m) in 4-5 Stunden nach der
Göscheneralp.
Diese Pässe werden von den Gotthardtruppen
öfters begangen. In dem 1735 gestifteten kleinen Kapuzinerhospiz, der früher einzigen Herberge des
Ortes, übernachtete
Goethe mit dem Herzog von Sachsen-Weimar anlässlich ihrer
Reise aus dem Wallis
nach Uri.
Das Dörfchen wurde 1733 fast
ganz von Lawinen verschüttet;
heute ist es durch Verbauung und den neu angepflanzten
Bannwald an den steilen
Halden geschützt. 1848 zerstörte
eine Feuersbrunst den grössern Teil des
Ortes, der durch den Ertrag
von in der ganzen
Schweiz gesammelten
Liebesgaben wieder aufgebaut wurde. 1363: Realb, Riealb;
1383: Riealp;
1448:
Rialp. Gehörte bis 1518 kirchlich zu
Andermatt
und wurde zuerst von einem Kaplan und dann seit 1735 von den Kapuzinern ministriert, deren Tätigkeit Papst Klemenz XII. 1739 durch
eine
Bulle bestätigte.
Die 1881 neu erbaute Heiligkreuzkirche wurde im gleichen Jahr vom
Bischof von
Chur
geweiht, worauf am Realp zur selbständigen Pfarrei ward.
oder Rehalp (Kt.,Bez. und Gem. Zürich,
Stadtkreis V-Hirslanden).
520 m. Gruppe von 2
Häusern, auf dem gegen den
Zürichsee
gewendeten Hang des breiten Zürichbergrückens und links über dem tiefen
Tobel des
Wehrenbaches;
Säge. 2 km s. vom Dorf die vom Staat 1853 eingerichtete
Korrektionsanstalt und Anstalt für unheilbare Geisteskranke, die 60-70 Insassen aufnehmen kann und in
der sich eine Postablage und Telephonstation befindet.
Der zu ihr gehörende Landbesitz besteht zum grösstenteil aus seit
der Rheinkorrektion dem Anbau zurückgewonnenem Boden. In Realta stand einst die Burg Realta oder Nieder Realta, lateinisch
Raetia ima genannt.
Zuerst
Rialt geheissen und von ripaalta = hohes Ufer
(Hauterive) herzuleiten.
Auf
einem
zum Dorf gehörigen Acker hat man ein Bronzebeil mit Oesen aufgefunden.
Oestl. vom Dorf die Ruine der Burg Reams, wnw. diejenige der
Burg Rauchen Berg. 1861 gingen 45
Hauser und 57 Ställe in Flammen auf, worauf das Dorf ganz neu erbaut wurde. Im 11. Jahrhundert:
Riams;
1230 m. Grosse Burgruine auf einer
Anhöhe unterhalb des Dorfes Reams.
Die Erbauung der Burg wird von der Volksüberlieferung dem sagenhaften Fürsten Raetus
zugeschrieben.
Urkundlich erscheint sie zum erstenmal 901 als Riamnas, doch muss sie nachher umgebaut worden sein, da ihre
Architektonik auf das 11. oder 12. Jahrhundert hinweist.
Bischof Heinrich von
Chur kaufte sie 1270 den
Herren von
Wangen ab und machte sie zum Sitz der bischöflichen Vögte, als deren einer z. B. auch Benedikt
Fontana, der Held
der Schlacht an der
Calven (1499), hier wohnte.
Die noch 1759 bewohnte Burg diente während der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts als Gefängnis und zerfiel dann immer mehr, so dass heute nur noch der
Turm vollständig
¶
mehr
erhalten ist. Riamnas ist von riamnar = versammeln herzuleiten und bedeutet also «Sammelplatz».