Dezember 1803, indem sich der österreichische Amtsrichter zu Stockach am in Ramsen einfand und die Gemeinde unter
der Androhung militärischer Besetzung zur Eidesleistung an Oesterreich zwang. Als aber Schaffhausen
und der schweizerische Landammann
energisch gegen dieses Vorgehen Protest erhoben, gab Oesterreich nach. Seither haben die Bekenner beider
Konfessionen friedlich nebeneinander gelebt. Die ehemals die Majorität bildenden Reformierten traten die alte Kirche samt
dem Kirchengut an die Katholiken ab und erbauten sich ein neues Gotteshaus. Heute zählt die Gemeinde mehr Katholiken als
Reformierte. 1870 feierte die Gemeinde mit Begeisterung den 100jährigen Tag ihrer Trennung von Oesterreich und des
Anschlusses an die Schweiz. Grabhügel aus der ersten Eisenzeit an der Bahnlinie nach Singen nahe der Landesgrenze gegen Deutschland
und auf dem Schüppel. 846 und 1056: Rammesheim, d. h. Heim des Rammo oder Hrabano.
Schüppel oder Tschüppel (Kt. Schaffhausen,
Bez. Stein).
455 m. Bewaldete Kuppe im n. Abschnitt der Gemeinde Ramsen,
ganz nahe der Landesgrenze gegen Deutschland und zwischen den Strassen von Ramsen nach Hofenacker und nach Gottmadingen.
(Kt. Aargau,
Bez. Aarau).
710 m. Anhöhe sw. der Wasserfluh, zwischen den Weilern Hard und St. Lorenzbad; 5 km nw. Aarau. Zeigt
am W.-Hang einige Felsbänder.
(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Saanen).
1150-1030 m. Tobel am rechtsseitigen Thalgehänge, durch die Moränendecke
bis zum anstehenden Flysch hinunter eingeschnitten. Altes verlassenes Laufstück des Turbaches, der vor seiner Ablenkung durch
den Lauibach durch die Ramskehle und über Bühl direkt in die Saane mündete. In der Nähe 2 Häuser; 2,5 km s. der Station
Saanen der Simmenthalbahn. 12 reform. Ew. Kirchgemeinde Saanen. Viehzucht.
(Kt. Basel Land,
Bez. Waldenburg,
Gem. Bretzwil). Burgruine (851 m) und Landgut (795 m), 1 km s. Bretzwil. Die in den baslerischen Chroniken
und Urkundenbüchern genannten, ursprünglich freien Herren von Ramstein nahmen Güter vom Bischof zu Lehen und traten so in
seinen Dienstadel ein. Sie gehörten zu den bedeutendsten Geschlechtern der Stadt und schenkten dieser
mehrere Bürgermeister und dem
Bistum Basel
einige Bischöfe, so Imer von Ramstein (1362-1368) und Beat Albert von Ramstein (1646-1651).
Sie begegnen uns zuerst in Urkunden des 12. Jahrhunderts als Zeugen; dann waren sie Mitglieder des baslerischen Ritterbundes
der Sterner, der zur Zeit Rudolfs von Habsburg die Psitticher bekämpfte.
Auch in der Folge konnten sie sich so wenig als die übrigen Adelsgeschlechter dem österreichischen Einfluss entziehen;
doch hielten sie neben den Bärenfels, Eptingen und Ratperg am treuesten von allen diesen Geschlechtern zur Stadt. Einige wurden
auch zu deren Hauptleuten ernannt. Ein bekannter Kriegsmann war Heinrich von Ramstein, der 1428 den Mut
hatte, dem spanischen Abenteurer Johann de Merlo im Turnier entgegen zu treten. Die Familie schied sich schon früh in zwei
Zweige, die Freiherren, welche hauptsächlich Gilgenberg mit den Dörfern Nunningen, Meltingen und Zullwil, und die Edelknechte,
welche Ramstein mit Bretzwil besassen.
Jene starben mit dem Freiherrn Rudolf 1457 aus, doch folgten ihm sein natürlicher Sohn Hans Bernhard und der in der Geschichte
des Schwabenkriegs bekannte Hans Imer, Bürgermeister von Basel,
nach. Ramstein mit Bretzwil wurden durch den letzten Ramsteiner,
Christoph, 1518 an die Stadt Basel verkauft, während die Herrschaft Gilgenberg 1527 an Solothurn
überging. Vom Schloss
Ramstein, das 1356 durch das Erdbeben zusammenstürzte und grösstenteils wieder aufgebaut werden musste, gibt Herrliberger
eine Abbildung.
Ein stattlicher Rundturm auf einem steilen Felsen ragte über die übrigen viereckigen Gebäude empor, so dass das Ganze einen
prächtigen Anblick gewährte. Nach der Erwerbung durch die Stadt diente das Schloss bis 1668 einem besondern
Landvogt zur Wohnung; dann vereinigte man diese Herrschaft zuerst mit dem Amt Liestal und 1673 mit dem Amt Waldenburg. Von da
an wurden die Schloss- und Senngüter zuerst verpachtet, dann aber wohlverdienten Bürgern für einige Zeit zur Nutzniessung
übergeben, so 1737 Lukas Schaub und 1767 Lukas Fäsch, späterem Landvogt von Riehen. 1798 verkaufte man
Schloss und Sennhaus. Während aber die Meiereigebäude wieder neu aufgeführt wurden, liess man das Schloss verfallen, so dass
jetzt nur noch spärliche Ueberreste davon zu erblicken sind.
(Fil) (Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
2200-2348 m. Bis zu oberst begraster Kamm zwischen dem Panixerthal und dem Sethertobel;
steht nach N. über den Crap Ner und die Setherfurka mit der vom Vorab zum Panixerpass ziehenden kurzen Kette in Verbindung.
Furka (Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
2233 m. Passscharte im Fil Ranaska, verbindet die Alp Ranaska im Panixerthal
mit der Setheralp und der Alp Ruschein.
(Kt. Tessin,
Bez. Mendrisio).
354 m. Gem. und Pfarrdorf, am Fuss der Marmorhöhen von Besazio und Arzo und mitten in Weinreben, 2 km
w. der Station Mendrisio der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. Postablage, Telephon; Postwagen Mendrisio-Meride.
Gemeinde, mit verschiedenen zerstreuten Einzelsiedelungen: 111 Häuser, 717 kathol. Ew.; Dorf: 90 Häuser, 566 Ew.
Acker- und Weinbau. Auswanderung der jungen Männer als Maurer, Steinhauer, Schreiner etc. in die welsche Schweiz. Schöne
Aussicht auf einen grossen Teil des Bezirkes Mendrisio. Eine Margarinefabrik. Mühlen. Kleinkinderschule. Heimat des berühmten
Bildhauers Grazioso Rusca (1757-1833), aus dessen Hand die schönsten der die Front des Mailänder Domes
zierenden Basreliefs stammen. 1140: Ranchate.
(Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
565 m. Gem. und Pfarrdorf, auf dem der ersten Jurakette vorgelagerten Plateau und über dem Thälchen
des Mujon schön gelegen; 4,2 km n. Orbe und 3,3 km s. der Station Baulmes der Linie Yverdon-Sainte Croix.
An der Strasse
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Orbe-Baulmes. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Orbe-Baulmes. Gemeinde, mit Pras Técoz und einigen Einzelsiedelungen: 93 Häuser, 493 reform.
Ew.; Dorf: 88 Häuser, 468 Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit L'Abergement, Sergey und Valeyres. Acker- und Weinbau. Ist wahrscheinlich
wie das benachbarte Orbe schon zur Römerzeit besiedelt gewesen, was Funde von Münzen und eines römischen
Bauwerkes bestätigen. Um 600: Radiniacum; 973: Rancias; 1228: Rances.
War im Mittelalter der bedeutendste Meierhof der Herrschaft Les Clées und ging 1539 von den Edeln von Gallera an Bern
über. Bildete
unter der Berner Oberhoheit zusammen mit L'Abergement, Sergey und Valeyres ein Landgericht, dessen Sitz abwechselnd eines dieser
vier Dörfer war. Grosse Feuersbrunst 1548. Am N.-Ende des Dorfes stand ein Schloss, von dem heute noch
ein Turm erhalten ist. Oligozäne rote Molasse und unter dem Dorf Urgonkalk. Ein Grabhügel aus der ersten Eisenzeit. Rances
wird von den am Hang der Jurakette in 4 km Entfernung sprudelnden Quellen von Petit Ruz und Montjuvis
mit Trinkwasser versorgt.