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erscheinenden Zeitung. Sehr stark besuchte Jahrmärkte. An der Strasse Mels-Sargans steht am Fuss der malerischen Burgruine Freudenberg das grosse Armenhaus und daneben die Kapelle St. Leonhard. Zahlreiche andere Burgruinen in der Umgebung. Drahtseilbahn von Ragaz zum Schloss Wartenstein, das eine prachtvolle Aussicht bietet. Ragaz ist Ausgangspunkt für zahlreiche Exkursionen, so vor allem in die durch eine Strasse bequem zugängliche Taminaschlucht, und dient als Touristenstation für interessante Gebirgstouren, besonders ins Gebiet der Grauen Hörner und der östl. Glarnerberge.
Der Ort erscheint zum erstenmal 998 in einer Bulle des Papstes Gregor V. als Ragez;
dann 1050: Regacies;
Ende des 11. Jahrhunderts: Ragaces;
später Ragazzes, Ragats, Ragatsch, Ragaz.
Wahrscheinlich von runcatia (rätoromanisch runcaisch) = Reute herzuleiten. Er lag in der Nähe der Porta Romana, des Durchpasses der uralten rätischen Handelsstrasse aus dem Zürich- und Walenseethal nach Italien. Rudolf von Hardegg, Abt von Pfäfers, erbaute hier 1174 eine St. Niklauskapelle als Filiale der Mutterkirche von Pfäfers. Das Kloster Pfäfers erwarb im ausgedehnten Hof Ragaz, der einen eigenen Gerichtsbezirk bildete, viele Rechtsame und Liegenschaften, so z. B. 1228 das ausschliessliche Mühlenrecht, das es dem die Freiherrschaft Freudenberg als Reichslehen verwaltenden Heinrich von Wildenberg abkaufte.
Eine ganze Reihe von in der Umgebung und auch in Bünden begüterten Edeln benannten sich von Ragaz, so diejenigen, die in Urkunden von 1209 bis 1339 als Zeugen oder als Guttäter des Klosters Pfäfers öfters erwähnt werden. 14111413 errichteten Margaretha von Marmels und ihr Gemahl Hans Ludwig Heinrich Hegner die St. Leonhardskapelle. 1136 schloss Ragaz wie die andern Gemeinden des Sarganserlandes ein Burgrecht mit Zürich. 1515 erstand ein Kaufhaus (Sust) mit Zollstätte für alle über den Kunkelspass gehenden Warentransporte.
Die 1525 im Land eingeführte Reformation wurde von den Gesandten der regierenden alten Orte der Eidgenossen 1532 wieder aufgehoben. Grosse Feuersbrünste zerstörten 1583 18 Häuser, 1731 deren 42 und am deren 133. Am verheerte ein Hochwasser der Tamina die ganze Gegend, riss 42 Wohnhäuser und Scheunen mit sich und beschädigte noch weitere 150 Gebäude. Im Hof Ragaz s. vom Dorf liess Abt Johannes IV. von Pfäfers ein Amtshaus errichten, das dann der Fürstabt Bernhard Boxler 1774 durch ein Erholungshaus für den Abt und die Konventualen von Pfäfers ersetzte, dem er auch noch eine Kapelle, ein Verwaltungsgebäude, verschiedene Oekonomiebauten und einen grossen Garten angliederte. Im gleichen Jahr erstellte man in Ragaz ein neues Rathaus. Im Winter 1798/99 war Ragaz mit dem Sarganserland der Schauplatz von Kämpfen zwischen Oesterreichern und Franzosen, in deren Verlauf die alte gedeckte Holzbrücke über die Tamina und die Hälfte des Dorfes in Flammen aufgingen.
Die helvetische Verfassung gliederte Ragaz dem Kanton Linth an, worauf es 1803 zum neuen Kanton St. Gallen kam. Dieser liess 1825 die alte Schlachtkapelle im Dorf erneuern und in ihr eine bildliche Darstellung des am in der Nähe ausgefochtenen Kampfes zwischen den Eidgenossen und Oesterreichern anbringen, die bald durch ein einfaches Denkmal ersetzt werden wird. Von bekannten Bewohnern von Ragaz sind neben dem schon erwähnten Architekten B. Simon noch zu nennen der Badedirektor und Verfasser mehrerer Schriften über Ragaz Flavian Egger († 1896), der Pfarrer J. A. S. Federer († 1868), Rektor der katholischen Kantonsschule zu St. Gallen und eidgenössischer Schulrat, der Reallehrer Fiavian Kaiser († 1902), der Kanonikus und Administrationsrat J. Oesch, auch verdient als Historiker und Philanthrop.
Bibliographie:
Führer von Ragaz und Pfäfers. Zürich, Verlag von J. A. Preuss; Heule, A. Vom Walensee zur Tamina. Glarus 1903; Kaiser, J. F. Die Thermen von Ragaz und Pfäfers. 1869; Kaiser, Flav. Ragaz-Pfäfers und ihr Exkursionsgebiet. 2. Aufl. Ragaz 1880; Schädler, A. Ragaz-Pfäfers, die Heilwirkungen seiner Therme. 1886. Vergl. ferner die Bibliographie beim Art. Pfæfers und die verschiedenen Schriften des Ragazer ¶
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Verkehrsvereins und der Bade- und Kurverwaltung Ragaz-Pfäfers.