(Kt. Schwyz,
Bez. March,
Gem. Innerthal).
1300-1700 m. Alpweide über dem rechten Ufer der Wäggithaler Aa, zwischen dem Muttriberg
(2295 m), Rädertenstock (2214 m) und Lachenstock (2028 m).
Zählt zahlreiche Hütten und Ställe und kann 300 Kühe nähren.
Darüber ein kleines aber charakteristisches Karrenfeld.
(Kt. Glarus
und Schwyz).
2214 m. Gipfel, im s. Abschnitt der Kreidekette zwischen dem Wäggithal und
dem Oberseethal und 400 m ö. vom Muttriberg, dem höchsten Punkt dieser Kette. Westl. über dem Längeneggpass (Klönthal-Oberseethal)
und n. über der Alp Ober Längenegg.
Trägt zu oberst eine helle Urgonkappe und fällt nach O. und SO. mit
dunklen Neocomwänden steil zum Oberseethal ab, während der zum Wäggithal absteigende sanftere NW.-Hang fette Alpweiden und
öde Karrenfelder trägt.
Kann von Hinter Wäggithal in 3½ Stunden bestiegen werden.
Schöne Aussicht, besonders auf die Glärnischgruppe.
(Ober und Unter) (Kt. St. Gallen,
Bez. Werdenberg,
Gem. Buchs und Sevelen).
456 und 454 m. Zwei Dörfer am Fuss einer
Anhöhe;
3,8 km sw. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans-Chur.
Postablage, Telephon. 144 Häuser, 835 reform. Ew. Kirchgemeinde
Buchs.
Obst-, Mais- und Gemüsebau, Viehzucht.
Stickfabriken, Handstickerei als Hausindustrie.
Schulhaus. In der Rheinebene
wird Streue gewonnen.
oder Rain (Kt. Appenzell
A. R., Bez. Hinterland,
Gem. Schwellbrunn).
950 m. Gruppe von 2 Häusern, 500 m w. Schwellbrunn
und 3,5 km w. der Station Waldstatt der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
20 reform. Ew. Kirchgemeinde Schwellbrunn.
Viehzucht. Stickerei und Weberei.
Heisst auch Risiwald.
(Kt. Wallis,
Bez. Oestlich Raron).
3000-2326 m. 1,5 km langer und im Maximum 1 km breiter Gletscher,
am NW.-Hang des Hüllehorns (3186 m) und hinten im Mettenthal (oder Mättithal).
Sendet den Gibelbach zum Längthalbach, einem
Nebenarm der Binna. Am Weg von Binn über das Steinenjoch oder auf das Hüllehorn.
Heisst auf der Dufourkarte irrtümlich Steinengletscher,
welcher Name dem Eisfeld am WNW.-Hang des Hüllehorns zukommt.
(Mittler, Unter und Vorder) (Kt. Luzern,
Amt Entlebuch, Gem. Escholzmatt).
840-900 m. 5 Bauernhöfe in einem rechtsseitigen
Nebenthälchen zur Ilfis;
1,5 km sö. der Station Wiggen der Linie Bern-Luzern. 19 kathol. Ew. Kirchgemeinde Escholzmatt.
Viehzucht
und Milchwirtschaft.
Von einem Personennamen herzuleiten.
(Ober und Unter) (Kt. Bern,
Amtsbez. Signau,
Gem. Langnau).
1100 und 1010 m. 2 Höfe auf dem Rücken zwischen
dem Golgraben und dem Ober Frittenbachgraben, 6 km nö. der Station Langnau der Linie Bern-Luzern. 15 reform. Ew. Kirchgemeinde
Langnau.
Sind wahrscheinlich die höchstgelegenen Güter im Emmenthal, die noch Korn bauen.
(Hinter, Mittler und Vorder) (Kt. Bern,
Amtsbez. Signau,
Gem. Eggiwil).
1233 m. 3 Höfe, auf dem Rücken
zwischen der Emme und der Ilfis und am Fuss des Rämisgummenhogers;
4,5 km s. der Station Trubschachen der Linie Bern-Luzern. 15 reform.
Ew. Kirchgemeinde Eggiwil.
Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Signau).
1304 m. Gipfel im Rücken zwischen der Emme und der Ilfis, auf der Kantonsgrenze
zwischen Bern
und Luzern
und 5 km s. der Station Trubschachen der Linie Bern-Luzern.
oder Remismühle (Kt. Zürich,
Bez. Winterthur,
Gem. Zell).
540 m. Kleines Dorf am rechten Ufer der Töss, 1 km s. Zell. Station
Rämismühle-Zell der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
Postbureau, Telegraph, Telephon. 17 Häuser, 128 reform.
Ew. Kirchgemeinde Zell. 9 Fabriken: eine Baumwollweberei, eine Seidenfabrik, 6 Baumwollspinnereien und eine chemische Fabrik.
Herstellung von Stahldrahtbürsten.
Kapelle. Privates Krankenasyl.
Von einem Personennamen herzuleiten.
(Kt. Zug).
1000-704 m. Bach;
entspringt mit zwei Armen am Rossberg und am Zugerberg, fliesst auf eine Länge von
4,5 km nach NO. und mündet zwischen Unter und Neu Aegeri von links in die Lorze.
(Kt. Appenzell
A. R., Bez. Hinterland, Gem. Stein).
710 m. Weiler, über dem
linken Ufer der Sitter nahe der Brücke über das Grnündertobel
und 2,5 km s. der Station Bruggen der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 13 Häuser, 71 reform. Ew. Kirchgemeinde
Stein. Viehzucht. Stickerei. Rämsen ist der Dialektname für den Bärenlauch (Allium ursinum).
(Kt. Freiburg,
Bez. Sense,
Gem. Düdingen).
578 m. Weiler am rechten Ufer der Saane, nahe der Einsiedelei St. Magdalena und 3 km sw.
der Station Düdingen (Guin) der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 13 Häuser, 91 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Düdingen.
Wiesen-, Acker- und Obstbau, Viehzucht.
(Kt. und Amt Luzern, Gem. Schwarzenberg).
810 m. Gruppe von 5 Häusern, 300 m ö. Lifelen und 6 km sö.
der Station Malters der Linie Bern-Luzern. 34 kathol. Ew. Kirchgemeinde Schwarzenberg.
Landwirtschaft. Wald.
(Ober und Unter) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil,
Gem. Niederbüren).
601 und 590 m. Zwei Gruppen von zusammen 9 Häusern;
1,7 km s. Niederbüren und 4,5 km sw. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. 39 kathol. Ew. Kirchgemeinde Niederbüren.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Käserei. Stickerei.
(Kt. Zürich,
Bez. Winterthur,
Gem. Elsau).
477 m. Dorf 1 km s. Elsau.
Station der Linie Zürich-Winterthur-St.
Gallen.
Postbureau, Telegraph, Telephon. 22 Häuser, 217 reform. Ew. Kirchgemeinde Elsau.
Wiesen- und Weinbau. Hierher gehören
ohne Zweifel die in einer Urkunde von 1220 genannten Herren von Ratirshoven.
Auf dem Burgstall, dem höchsten Punkt des Rehhügels,
sollen um 1850 noch brandgeschwärzte Mauersteine zu sehen gewesen sein.
Ursprünglich Ratirichishovun,
d. h. bei den Höfen des Ratirich.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Guttannen).
1705 m. Kleiner flacher Thalboden 2 km unterhalb vom Grimselhospiz,
von der Aare zwischen nicht hohen Ufern langsam durchflossen.
Sumpfig und von der Grimselstrasse durchzogen.
Alter Seeboden,
heute eine magere Schafweide ohne Baum, aber mit einigen Hütten.
Das Alprecht gehörte hier bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts
den Wallisern.
ist jenes mächtige und schöne Gebirge an der schweizerisch-österreichischen Grenze, das im S. vom
Prätigau, im N. vom Montafun, im W. vom Rheinthal (Landquart bis Feldkirch) und im Osten vom Schlappinerjoch (Klosters-St. Gallenkirch)
begrenzt wird. Es erscheint, wenigstens orographisch, als ein Ausläufer der Silvrettagruppe, mit der es am genannten Joch
zusammenhängt und deren krystalline Gesteine auch noch in den östl. Teil des Rätikon herübergreifen,
während im übrigen dieses Gebirge der Zone der nördl. Kalk- und Schieferalpen angehört.
Die Linie St. Antönierthal-Grubenpass-Gampadelzthal scheidet den östlichen, von S. nach N. streichenden Rätikon vom westlichen,
dessen Hauptkamm im ganzen vom Grubenpass bis zum Luzisteig ostwestlich streicht. Von diesem Hauptkamm
zweigen, das N.-Ende des Osträtikon mitgerechnet, sieben Seitenketten nach N. ab, die sechs Seitenthäler einschliessen
und grösstenteils aus Triasgesteinen aufgebaut sind. Im S. dagegen finden wir nur drei Seitenzweige und diese in mehr stockförmiger
als kettenförmiger Gliederung aus tertiärem Flysch herausmodelliert. Mit dem Osträtikon zusammen schliessen sie
drei Seitenthäler des Prätigaus ein, die als tiefeingeschnittene Schluchten münden, weiter hinten aber sich ausweiten und
mehrfach verzweigen. Alle diese Seitenthäler sind nur sehr spärlich bewohnt, am besten dasjenige von Brand im N. und das
von St. Antönien im S., die auch von Kurgästen und Touristen am meisten besucht werden.
Der zentrale Hauptkamm des Westrätikon ist ein herrliches Kalk- und Dolomitgebirge, dessen über die grünen Vorberge hochaufragenden,
weissschimmernden Wände namentlich in der Abendbeleuchtung einen unvergleichlichen Anblick gewähren und lebhaft an die Dolomiten
Südtirols erinnern. Wenige Glieder der nördl. Kalkalpen zeigen auf so
Rætikon und Plessurgebirge
Lief. 151.
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg.
^[Karte: 7° 20’ O; 47° 0’ N; 1:300000]
MCE BOREL & CIE
V. ATTINGER SC.
RÆTIKON UND PLESSURGEBIRGE
mehr
kleinem Raum eine solche Mannigfaltigkeit des Reliefs und eine so ausgeprägte Originalität der Gipfelbildung, wie der Rätikon.
Besonders fallen die imposanten Gestalten des Falknis (2566 m), der Scesaplana (2969 m), der Kirchlispitzen (2541 und 2555 m),
der Drusenfluh (2829 und 2828 m), der Sulzfluh (2820 m), der Scheienfluh (2630 m) und der Rätschenfluh (2707
m) auf, die gleich riesigen Bastionen mit fast senkrechten Wänden aufragen und oft plateauartige, zum Teil firngekrönte
Scheitelflächen tragen, aber auch einen Reichtum von vielgestaltigen Zinnen, Türmen, Erkern, vorspringenden Rippen und dazwischen
eingelassenen Runsen und Kaminen aufweisen, während das Madrishorn und seine gesteinsverwandten Trabanten des
Osträtikon mehr die Pyramidenformen und zerrissenen Gräte der steilaufgerichteten Gneise und krystallinen Schiefer zeigen.
Der Preis der Schönheit unter diesen Bergen gehört der Drusenfluh, deren riesige S.-Wand zu den gewaltigsten Gebilden dieser
Art in den Schweizeralpen gehört. Aber als Aussichtspunkt steht obenan die Scesaplana, die infolge ihrer Höhe und vorgeschobenen
Lage ein Schaugerüste ersten Ranges ist und seit Jahren einen stets sich mehrenden Strom von Touristen anzieht. Ihr gehört
auch der grösste Gletscher des Rätikon an, der auf hoher Terrasse flachausgebreitete Brandner Ferner, der mit seiner Umrahmung
von Brand aus einen herrlichen Anblick gewährt.
Ein weiterer Schmuck der Scesaplana ist der 1000 m unter dem Gipfel in grossartigem Felsenzirkus eingebettete
Lünersee, dessen smaragdgrüner Spiegel wunderbar kontrastiert mit den kahlen, zum Teil phantastisch gestalteten Wänden und
rauhen Schutthalden ringsumher. Ueber dem w. Ufer des Sees findet sich die Douglashütte des Deutschen und Oesterreichischen
Alpenvereins. Eine Rivalin der Scesaplana ist die Sulzfluh, die ebenfalls einen kleinen Gletscher trägt
und der auch der Schmuck kleiner Bergseen nicht fehlt. Wir finden da den Tilisunasee (2102 m) im NO. und den Partnunsee (1874
m) im SO. zu beiden Seiten des vielbegangenen Grubenpasses. Eine Eigentümlichkeit der Sulzfluh sind ihre Höhlen. Solche gibt
es zwar auch in andern Teilen des Rätikon noch manche, aber nirgends sind sie so gross und so zahlreich
wie an der Sulzfluh. Ihrer mehrere finden sich in der O.-Wand des Sulzfluhplateaus.
Ferner wird auch das Madrishorn (2830 m), der Hauptgipfel im Gneiskamm des Osträtikon, häufig bestiegen, weil man hier einen
herrlichen Blick auf die schon näher gerückte Silvrettagruppe geniesst. Mit dieser Besteigung lässt
sich leicht diejenige der Rätschenfluh und des Saaser Calanda verbinden. Schwieriger und seltener gemacht
ist diejenige des
österreichischen Madriser Spitz. Ebenfalls nur selten besucht werden die weiter n. folgenden Spitzen des Gneiskamms (Gargellenköpfe,
Riedkopf, Rotspitz, Vierecker, Röbispitzen, Sarotlaspitzen etc.), alles nur kleinere Formen und keine
grossen Gipfelindividuen.
Nur die vorgelagerten Kalkberge der Scheienfluh (2630 m) und des Schollbergs (2574 m) imponieren wieder mehr und erhalten hie
und da Besuch. Ein vielbesuchter Hauptaussichtspunkt ist aber noch der Falknis (2566 m), der westl. Eckpfeiler des Rätikon,
der einen wundervollen Blick namentlich in die benachbarten Thäler (Rheinthal von Chur bis zum Bodensee,
Seezthal bis Walen- und Zürichsee und Prätigau) gewährt. Zusammen mit dem doppeltürmigen Gleckhorn ist der Falknis nach dem
Urteil des Geologen Theobald eine der schönsten Bergformen Graubündens. An ihn reihen sich nach O. die beiden Grauspitzen
(2601 und 2577 m), der Naafkopf (2574 m), der Tschingel (2544 m) und an die Scesaplana angelehnt der Hornspitz
(2540 m), alles weniger bekannte und seltener besuchte Gipfel.
Auch Kirchlispitzen und Drusenfluh, östl. von der Scesaplana, werden seltener bestiegen, obwohl namentlich die gewaltige Drusenfluh,
nicht zum mindesten der Schwierigkeiten wegen, auf geübte und mutige Bergsteiger einen grossen Reiz
ausübt. Den ebenfalls dem Kalkgebirge (vorherrschend Trias) angehörenden, nach N. ausstrahlenden Seitenkämmen mit ihren
rauhen, wildzerrissenen Gräten entragen zahlreiche kühngeformte Gipfel von zum Teil grossem touristischem Interesse, wie
besonders im Gebiet der Drei Schwestern (2108 und 2124 m), der Zimbaspitze (2645 m) und des Schwarzhorns (2462
m). Im Gegensatz zu diesen nördl. Auszweigungen zeigen die südl. Vorberge des Rätikon die sanfteren, dem Schiefergebirge
und der Flyschbildung eigentümlichen Formen mit ihren breiten, bis auf die Gipfel reichenden Rasenhängen, die allerdings
dann und wann von wilden Runsen und Schluchten durchrissen sind und durch diese bei heftigern Regengüssen oft
genug verheerende Rüfen ins Thal senden. Dem Touristen bieten sie wenig, obwohl der Vilan (2380 m) bei Seewis, der Ochsenberg
(2312 m) und der Girenspitz (2397 m) bei Schiers, das Kreuz (2200 m) und das Kühnihorn (2416 m) bei Schiers und St. Antönien
schöne Aussichtspunkte sind und von den Thalbewohnern und Kurgästen der Gegend gern besucht werden.
Die Pässe über den Zentralkamm des Rätikon sind ziemlich zahlreich, aber durchweg sehr hoch - keiner unter 2100 m - und
beschwerlich. Grössere Verkehrsbedeutung haben sie nie gehabt, ausgenommen der Luzisteig und etwa das Schlappinerjoch. Der
Luzisteig (719 m) ist aber mehr eine