Chexbres-Forel-Savigny. Gemeinde, mit dem
WeilerPubloz: 226
Häuser, 1355 reform. Ew.; Dorf: 21
Häuser, 102 Ew. Kirchgemeinde
Chexbres-Puidoux. Puidoux ist die flächengrösste Gemeinde des Bezirkes und umfasst neben dem
Mont Cheseaux (985 m) noch einen
Teil des W.-Hanges des
Mont Pèlerin und, in ihren tiefern Lagen, den weitbekannten RebbezirkDézaley.
Charakteristisch ist für Puidoux wie für
Savigny und
Forel die ausserordentlich grosse Anzahl von zerstreuten Einzelsiedelungen
und das Fehlen von bedeutenderen Bevölkerungszentren.
Acker- und Weinbau.
Sägen,
Mühlen an der Corraye und unterhalb
Chexbres. Die nur als
Kapelle dienende Kirche stammt aus 1394. Seit
dem 12. Jahrhundert stand in Puidoux ein
Schloss, das den
Bischöfen von
Lausanne zeitweilig zum Aufenthalt
diente und von
Bischof Landri de Durnes umgebaut oder vergrössert wurde. Seine letzten Reste verschwanden 1770 vollständig.
Puidoux gehörte einst zur grossen Pfarrei
Saint Saphorin, einer der vier alten Kirchgemeinden der Landschaft
Lavaux, und wurde
nach 1798 selbständig, wobei man ihr auch noch die einstigen Bürgergemeinden
Publoz und
Cremire angliederte.
In der Nähe des
Schlosses fand man 1760 mehrere mit flachen Steinplatten gedeckte Gräber, denen sich durch die Nachgrabungen
von 1819 noch 200 weitere zugesellten, in denen verschiedene Schmucksachen sich befanden. Bei Toloveau oder Tolovaux (zwischen
der Station und demLac de Bret) stiess man 1807 auf die Grundmauern eines römischen Gebäudes und auf
Gold- und Silbermünzen;
weitere Funde aus dem Altertum bei
Praz Pourry n. Puidoux. 1036: Poistdar;
(Kt. Waadt,
Bez. Lausanne).
425 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, am S.-Fuss des
Jorat und auf einer ziemlich steil zum
Genfersee abfallenden
Terrasse, 400 m vom Seeufer und an der Strasse und Bahnlinie
Lausanne-Saint Maurice; 2,2 km sö.
Lausanne.
Station der Simplonbahn und der Strassenbahn
Lausanne-Lutry. Dampfschiffstation
Port de Pully. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Das Gebiet der Gemeinde steigt vom Seeufer steil bis
zur oberen Terrasse von
Lavaux (375-809 m) an und wird vom
Tobel der
Chandelard
durchschnitten.
Der obere Abschnitt,
Monts de Pully genannt, trägt verschiedene Einzelsiedelungen, während im untern
Teil neben zerstreuten Siedelungen das Dorf steht. Im O. grenzt die Gemeinde an das
Tobel der
Paudèze. Weinberge. Gemeinde,
mit den Weilern und
HöfenChâteau Sec,
Chamblandes,
Port de Pully,
La Paudèze,
La Rosiaz und
Les Monts de Pully: 311
Häuser, 2339 zur
Mehrzahl reform. Ew.; Dorf: 165
Häuser, 1112 Ew. 1870 zählte die Gemeinde 1476 Ew. und 1888 deren 1768. Das
ziemlich bedeutende Wachstum hat seinen
Grund in der Nähe der sich rasch entwickelnden Stadt
Lausanne.
Gemeinsame Pfarrei mit den Gemeinden
Belmont und
Paudex. Bemerkenswert das an die Pfarrkirche anstossende Gebäude einer
einstigen Propstei, das heute als Schulhaus, Sitz der Gemeindebehörden und des Friedensrichters, sowie als Gasthof dient.
Die hohen Aussenmauern umschliessen einen
Hof, in den zwei zinnengekrönte Torbogen Zutritt gewähren. Von der Terrasse s.
vor der Kirche Aussicht auf
See und
Alpen. Asyl für unheilbar kranke Kinder; bedeutendes katholisches Pensionnat.
Ueber die
Paudèze spannen sich grosse Viadukte der Linien nach Bern
und dem
Simplon. Acker-, Gemüse- und Weinbau.
An der Mündung der
Paudèze steht rechts vom Bach eine wichtige Zementfabrik, die den sog. Paudézit herstellt, von
dem sie
jährlich 600000
Säcke versendet. Sie beschäftigt im Durchschnitt 150 Arbeiter. Ihre am linken Ufer
der
Paudèze stehenden Bauten gehören zur Gemeinde
Paudex und heissen Usine de
Paudex. Ebenfalls an der
Paudèze finden sich
zwischen der Strasse und der Bahnlinie
Lausanne-Wallis mehrere
Mühlen.
Pully ist eine alte Siedelung, deren schon 962 erwähnte Kirche von der Königin Bertha dem Kloster
Payerne geschenkt wurde.
Dieses errichtete hier dann eine Propstei. König Rudolf III. von Burgund trat alle seine Rechte auf
Pully (besonders auch die Gerichtshoheit) 994 an die Abtei
Saint Maurice ab, die sich die
Herren von Faucigny zum Kastvogt
wählten. Zu Ende des 13. Jahrhunderts kam die Kastvogtei an die
Grafen von
Genevois, von deren Bastardlinie
sie 1517 an den
Bischof von
Lausanne überging, der bereits früher Grundherr von Pully geworden war.
Auch der
Graf von
Greierz besass in Pully und den Kirchgemeinden von
Lavaux Grundeigentum. Die aus der Zeit der Burgunderkriege
stammende Feindschaft zwischen den Bewohnern des
Hinterlandes und denen des Seeufers (Untertanen des
Bischofes)
gab zu Beginn des 16. Jahrhunderts Anlass zu zahlreichen Streitigkeiten und veranlassten u. a. 1507 einen Einfall der
Greierzer
ins
Weinland, bei dem Blut floss. Als sich solche Zwischenfälle zu wiederholen drohten, legten sich Bern
und Freiburg
ins Mittel und setzten
auf einem von beiden Parteien beschickten Kongress zuFreiburg
den Händeln ein Ende.
Die Pest raffte 1629 und 1638 in Pully 330 Personen hinweg. Pfahlbau. Fund von Hockergräbern bei
Pierra Portay und
Chamblandes
und eines Grabes aus der Steinzeit in
Verney. Bronzestatuette des gallischen
Gottes Taranis. Römische Ruinen und Fund eines
römischen Münzschatzes. Pully ist der Hauptort eines Kreises im ö. Abschnitt der Bezirkes
Lausanne
mit den Gemeinden Pully,
Paudex,
Belmont und
Épalinges mit zusammen 3871 Ew.
Épalinges wird von den übrigen Gemeinden durch
einen zu
Lausanne gehörenden Landstreifen getrennt. 962: Pulliacum; 1142: Puliei; 1453: Pulliez. Vergl. Schenk, A. Les tombesdeChamblandes.
Lausanne 1904.
Cinuskel und Brail. Bildet die Grenze zwischen den Bezirken Inn und Maloja und damit zwischen dem Ober und Unter Engadin. 1137:
pons altus = Hohe Brücke.
Sein nahe der Mündung und oberhalb
Brail von der Thalstrasse des Engadin mit dem Punt Ota oder der «Hohen Brücke» überschrittener Thalbach bildet die Grenze zwischen den
Bezirken Inn und Maloja.