die
Berner Regierung aber auf die Einbringung Stockmar's einen Preis aussetzte, musste er ins Ausland flüchten. Die Ajoulots
(d. h. Bewohner der
Ajoie) erfreuten sich dann einer vollkommenen Ruhe, bis 1874 der Kulturkampf losbrach, der die vorübergehende
militärische Besetzung des
Berner Jura durch Truppen aus dem alten Kantonsteil zur Folge hatte.
Von hervorragenden
Bürgern der Stadt Pruntrut seien folgende genannt: der Historiograph Frankreichs
Pierre Matthieu (1565-1621),
General
Baron Jaquet (1769-1829), der Staatsmann und Politiker Xaver Stockmar (1797-1864), der Ingenieur, Geologe, Archäologe
und Volksschriftsteller August Quiquerez (1801-1882), der Geologe und Begründer des Lehrerseminars Julius Thurmann (1804-1855),
der eidgenössische Bundesrichter Paul Migy (1814-1879), der volkstümliche Dichter Louis
Valentin Cuenin
(1819-1868), der Geschichtsforscher und Archivar Joseph Trouillat (1815-1863), der Dichter und Botaniker
NapoléonVernier
(1807-1885), der Archivar, Historiker und Dichter Xavier
Kohler (1823-1891) und Abbé Louis Vautrey (1829-1886).
Bibliographie:
Almanach du Comté de Bourgogne. Besançon 1789; Quiquerez,
Aug.
La villeet le châteaudePorrentruy.
Delémont 1870; Vautrey, Louis. Histoire du Collège dePorrentruy1590-1865.Porrentruy 1866; Monuments de l'histoire de l'ancienEvêché deBâle; recueillis et publiés par J. Trouillat. 4 tomes.
Porrentruy 1852-1861; Perreciot. Description histor. d'unepartie des Doyennés d'Ajoie. Besançon 1789; Vautrey, Ls. Histoire de la persécution dansleJura1873-1875. 2 vol.
Paris 1875; Vautrey, Ls. Histoire de l'Évêché deBâle. 2 vol.
Einsiedeln 1884 et 1886; Vautrey, Ls.
Villeset villages duJurabernois. 6 tomes.
Porrentruy,
Delémont et
Fribourg 1863-1882; Vautrey, Ls. Histoire dePorrentruy. 2 tomes.
Delémont et
Porrentruy 1868 et 1878; Daucourt, l'abbé.Dictionnaire des paroisses de l'Évêché deBâle. Vol. 1 ff.
Porrentruy 1895 ff.
(Les) (Kt. Freiburg
u. Waadt).
2083, 2090 und 2112 m. Felsspitzen in der von den
Gastlosen zur
Dent de Ruth
ziehenden Kette, zwischen dem
Pertet à Bovey und der
Dent de Savigny und von dieser letztern durch die breiteScharte der sog.
Portes de Savigny getrennt. Man unterscheidet die
Vanil de la Gobetta (2112 m) genannte und zum erstenmal 1885 bestiegene NO.-Spitze,
die 1904 zum erstenmal erreichte mittlere
Spitze (2090 m) und die 1903 zum erstenmal erreichte SW.-Spitze,
die nur mit Hilfe einer 4 m langen
Leiter erobert werden konnte und daher
Pointe à l'Échelle (2083 m) getauft wurde. (Vergl.
Écho desAlpes. 1903 und 1904).
Beinahe senkrecht aufgerichtete Malmschichten, die wie die ganze Kette
der
Gastlosen gegen N. auf den Flysch überschoben worden sind.
(Kt. Uri).
3041 m.
Spitze in dem von der Grossen
Windgälle zum
Gross Ruchen ziehenden
Kamm, 500 m von diesem letztern entfernt
und wie er senkrecht nach N. abbrechend.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2640-1520 m. Linksseitiges Nebenthal zum Unter
Engadin, in das es 4 km oberhalb
Zernez ausmündet.
Wird von einem Abfluss des
Vadret da
Sarsura entwässert, der seine Schmelzwasser ausserdem noch ins
Val Sarsura sendet. Man
kann auf dem Weg durch Val Pülschezza und über den Sarsuragletscher den
Piz Sarsura (3176 m) und seine
Nachbargipfel besteigen.
1930 m. Gruppe von 5
Häusern am rechten Ufer des Averserbaches, 1 km
sö.
Cresta und 35,5 km sö. der Station
Thusis der Albulabahn. 20 reform. Ew. deutscher Zunge.
(Mont) oder Montpugin (Kt. Neuenburg,
Bez. und Gem. Le Locle).
1060 m. 8 im obern Abschnitt des
Communal zerstreut
gelegene
Höfe; 1,8 km sö. vom Bahnhof
Le Locle. 45 reform. Ew. Kirchgemeinde
Le Locle. Viehzucht.
Chexbres-Forel-Savigny. Gemeinde, mit dem WeilerPubloz: 226 Häuser, 1355 reform. Ew.; Dorf: 21 Häuser, 102 Ew. Kirchgemeinde
Chexbres-Puidoux. Puidoux ist die flächengrösste Gemeinde des Bezirkes und umfasst neben dem Mont Cheseaux (985 m) noch einen
Teil des W.-Hanges des Mont Pèlerin und, in ihren tiefern Lagen, den weitbekannten Rebbezirk Dézaley.
Charakteristisch ist für Puidoux wie für Savigny und Forel die ausserordentlich grosse Anzahl von zerstreuten Einzelsiedelungen
und das Fehlen von bedeutenderen Bevölkerungszentren.
Acker- und Weinbau. Sägen, Mühlen an der Corraye und unterhalb Chexbres. Die nur als Kapelle dienende Kirche stammt aus 1394. Seit
dem 12. Jahrhundert stand in Puidoux ein Schloss, das den Bischöfen von Lausanne zeitweilig zum Aufenthalt
diente und von Bischof Landri de Durnes umgebaut oder vergrössert wurde. Seine letzten Reste verschwanden 1770 vollständig.
Puidoux gehörte einst zur grossen Pfarrei Saint Saphorin, einer der vier alten Kirchgemeinden der Landschaft Lavaux, und wurde
nach 1798 selbständig, wobei man ihr auch noch die einstigen Bürgergemeinden Publoz und Cremire angliederte.
In der Nähe des Schlosses fand man 1760 mehrere mit flachen Steinplatten gedeckte Gräber, denen sich durch die Nachgrabungen
von 1819 noch 200 weitere zugesellten, in denen verschiedene Schmucksachen sich befanden. Bei Toloveau oder Tolovaux (zwischen
der Station und dem Lac de Bret) stiess man 1807 auf die Grundmauern eines römischen Gebäudes und auf
Gold- und Silbermünzen;
weitere Funde aus dem Altertum bei Praz Pourry n. Puidoux. 1036: Poistdar;