Eine
Kapelle zu
Sainte Marie und
Saint Joseph. Zur Zeit der Reformation im Waadtlande tauschte eine dem neuen Glauben beigetretene
Gemeinde dieser Gegend an das Dorf Promasens eine ganz neue St. Theodulsstatue gegen vier Mass gedörrte
Birnen aus und knüpfte daran die Bedingung, im
Falle ihrer Rückkehr zum Katholizismus den Heiligen in gutem Zustande um
die gleiche Menge gedörrter Birnen oder auch um zwei Sester Wein wieder eintauschen zu dürfen. Promasens soll an der Stelle
des im Itinerar Antonin's erwähnten römischen
Fleckens Bromagus erbaut worden sein. Fund von römischen
Altertümern und Münzen aus der Zeit der Kaiser Hadrian und Antoninus Pius. Auf dem Montembloux bei Promasens soll nach
Guilliman ein von Peter von Savoyen 1235 zerstörtes festes
Schloss gestanden haben. Im 12. Jahrhundert: Promesens; 1220:
Promaseins.
oder Promentouse (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
Kleiner Fluss im sw. Kantonsteil, rechtsseitiger Zufluss
zum
Genfersee. Entsteht aus der Vereinigung des
Cordex und der
Serine, die selbst wieder eine Reihe von sämtlich aus dem
Jura
herkommenden Quellarmen besitzen. Der Hauptarm des
Cordex ist der auf einer Hochfläche zwischen
Saint Cergue und Arzier in 1070 m
entspringende
Oujon, der unterhalb
Genolier von links den von
Le Muids herabkommenden Ruisseau de
Montant
aufnimmt, von da an den Namen
Cordex führt und bei
Coinsins von rechts die aus einem
Tobel unterhalb
Saint Cergue kommende
Colline
erhält. Die
Serine entspringt auf dem Sennberg La Chaumette in 976 m, geht rechts an den
DörfernMarchissy,
Burtigny,
Begnins und
Vich vorbei, erhält oberhalb
Begnins die vom
Bois deJubillet n. Arzier herkommende
Combaz und vereinigt
sich 1,5 km s.
Vich in 415 m mit dem
Cordex zur Promenthouse, die zunächst die Laufrichtung des
Cordex beibehält, dann aus
O. nach SO. und S. abbiegt und mit zahlreichen kleinen Schlingen sich durch
Wald und
Reben windet, um in
Promenthoux 2,4 km nö.
Nyon in 375 m zu münden. Die Lauflänge beträgt von der Quelle der
Serine bis zur Mündung etwa 16 km
und von der Vereinigung von
Serine und
Cordex an 4 km. Die Promenthouse führt trotz ihres ziemlich ausgedehnten
Sammelgebietes im allgemeinen nur wenig
Wasser und steht in dieser Hinsicht der
Aubonne und
Versoix, deren Einzugsgebiete eher
kleiner sind, nach. Der gesamte Flusslauf treibt 9
Mühlen, 6
Sägen und 3 Fabriken, deren eine
an der Mündung der
Colline
in den
Cordex liegt. 18 Strassenbrücken und eine Eisenbahnbrücke. An seiner Mündung in den
See hat der
Fluss ein grosses Delta angeschwemmt, auf dessen nur wenig über den Seespiegel sich erhebenden rezenterem Teil das Landgut
La Bergerie und das Dorf
Promenthoux stehen, während ein älterer Abschnitt sich etwa 30 m höher oben konstatieren lässt
und einem einst höhern Niveau des
Sees entspricht. Dieses ältere Delta reicht vom Dorf
Gland bis zum
Steilabbruch hinter dem jetzigen Strand zwischen den Mündungsläufen der Promenthouse und
Dullive und bildet einen fruchtbaren
Kulturboden. Von dem hier noch sehr gut zu erkennenden früheren
Bett der Promenthouse zweigt der jetzige Flusslauf oberhalb
Gland ab, um in tiefem Einschnitt dem W.-Rand seines alten Deltas zu folgen.
od.
Promentoux(Kt. Waadt,
Bez. Nyon,
Gem.
Prangins). 384 m. Dorf mit zerstreut gelegenen
Häusern, am
Genfersee und rechts
der Mündung der
Promenthouse; 2,5 km nw.
Nyon und 1,5 km w. der Haltestelle
Prangins der LinieLausanne-Genf.
Telephon. 23
Häuser, 154 reform. Ew. Kirchgemeinde
Nyon. Landwirtschaft. An der
Promenthouse eine
Fabrik. Hier die
Villa Prangins
und ein
Schloss in normannischem Stil mit einem musterhaften landwirtschaftlichen Betrieb. In Promenthoux schifften sich in
der Nacht vom 16. auf den volle 900 Waldenser aus dem
Piemont ein, die drei Jahre früher von
französischen und savoyischen Truppen des Herzogs Viktor Amadeus auf grausame Art aus ihrer Heimat vertrieben worden waren
und nun wieder in ihre
Thäler zurückkehren wollten.
Nach einer abenteuerlichen und gefährlichen
Reise erreichten sie am Balsille, das erste Dorf ihrer
Thäler. Zum
Andenken an dieses Ereignis steht heute am Seeufer ein Obelisk, den die Piemonteser Waldenser 1899 errichtet
haben. Promenthoux war 1184 ein unter dem Kloster
Saint Oyens stehendes ziemlich bedeutendes Dorf mit einer
Kapelle und erhielt 1236 sogar
eine dem Stift zu
Lausanne gehörende Pfarrkirche. Es ist wahrscheinlich, dass das vom berühmten
Genfer
Drucker Louis Gruze (auch Guarbin oder Guerbin genannt) verlegte erste im Waadtland gedruckte
Buch, der 1482 erschienene Doctrinalde Sapience von Guy de Roye, in Promenthoux hergestellt worden ist. Seinen Namen verdankt das Dorf vielleicht der Lage auf
dem von den Ablagerungen der
Promenthouse in den
See hinausgebauten Vorgebirge (promontoire), das jetzt
zusammen mit der am jenseitigen Ufer vorspringenden
Pointe d'Ivoire den
Genfersee in den sog.
GrandLac und Petit
Lac scheidet.
1154: Promotor; 1181: Promuntor; 1492: Promentour.