(Passo) (Kt. Tessin,
Bez.
Blenio und Leventina).
2454 m. Kürzester Uebergang von der Lukmanierroute nach
Faido in der
Leventina. Der
Weg zweigt bei der 1887 abgebrannten Herberge
Casaccia etwa ¼ Stunde s. unter der Lukmanierpasshöhe ab und führt über
die
AlpeLareccio in 2 Stunden zum Scheitel des Passo Predelp hinauf, von wo man über die
AlpenPredelp,Ternolgio und
Calpiogna in 2½ Stunden nach
Faido hinunter gelangt. Der an schöner Aussicht reiche und über üppige
Wiesen
und
Weiden führende
Pass wird nur wenig begangen. Es sind aber stellenweise noch Reste eines alten Saumpfades vorhanden, der
auf einen früher regeren Verkehr schliessen lässt.
Wird während einigen Wochen mit Vieh bezogen. 509 m
weiter n. das Luftkabel, an dem die in einem 50 m höher oben befindlichen
Steinbruch gewonnenen Granitblöcke
ins Thal hinunter befördert werden.
Von dem in Bahia (Brasilien) reich gewordenen Auguste de Meuron (1789-1852)
als Privatanstalt 1849 gestiftet, dann vom Staat übernommen und seither zu wiederholten Malen vergrössert.
Prachtvoll gelegene
Anstalt ersten Banges.
Hat bis 1898 zusammen 3671 Kranke verpflegt. Im
See ein Pfahlbau aus der
Stein- und
der Bronzezeit.
Eine kathol. Kirche und eine
reform.
Kapelle. Hier wächst einer der besten Weine des Kantons Genf.
Etwas n. vom Dorf das einst von Voltaire bewohnte
SchlossTournay
(s. diesen Art.). Ein 1858 vom englischen Architekten Stokes erbautes
Schloss der Baronin von
Rothschild mit einem während
des Sommers dem Publikum geöffneten Park. Das heute
Ile Calvin genannte und einst dem Bildhauer Jacquet
gehörende Landgut diente früher dem Reformator Calvin als Wohnsitz. In Pregny hatte sich auch der Amerikaner Francis Kinloch,
ein Freund Johannes' von Müller und
Bonstetten's, niedergelassen.
Graf Sellon, der
Gründer der Société de la Paix, schuf sich nahe Pregny den schönen Landsitz LaFenêtre.
Nach ihrer Scheidung von
Napoléon kaufte die Kaiserin Josefine bei Pregny ebenfalls ein Landgut an, das ihre Tochter Hortense
bis 1815 bewohnte. Zum Andenken daran trägt heute die vom Seeufer nach Pregny hinaufführende Strasse den Namen
Chemin de
l'Impératrice. In Pregny lebte und starb der Geologe Alphonse
Favre (1815-1890). Pregny gehörte vom
Februar 1536 bis zur Republik Bern,
dann vom bis zur Republik Genf
und kam durch die Bestimmungen des
Pariser Vertrages 1815 neuerdings an Genf.
1113: Prinniacum; 1271: Prignie; 1344: Prignier.
1178 schon das Stift zu St. Immer und das Kloster St. Johannsen bei Erlach begütert und lebte vom 12.-15. Jahrhundert ein Edelgeschlecht
derer von Prels.
Ein Konrad von Prels unterschrieb 1352 als Zeuge die den Tessenberg betreffende Grenzbereinigungsurkunde zwischen
dem Bischof von Basel
und dem Grafen von Nidau.