(Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Leuk).
775 m. Gruppe von 6 Häusern, zu oberst auf dem Schuttkegel des aus dem Illgraben kommenden
Wildbaches und rechts vom Eintritt der Bachrinne ins Rhonethal. 2 km s. der Station Leuk-Susten der Simplonbahn. 48 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Leuk. Ackerbau und Viehzucht.
1800-2400 m. Alpweide, am N.-Fuss des Pletschenhorns und in einer seitlichen Verzweigung
des Turtmanthales, die über den Pas du Bœuf mit Saint Luc im Eifischthal in Verbindung steht. 5 Hütten
und 8 Ställe.
Wird von einem Konsortium bewirtschaftet und während 75 Tagen mit 27 Kühen und einer Anzahl Ziegen bezogen.
Ergibt 8800 Liter Milch, die zu 800 kg Fettkäse und 100 kg Ziegenkäse verarbeitet werden.
(Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
2743 m. Breiter Gipfel, nordöstlichster Ausläufer der Pointe du Pas du Bœuf (3932 m; auf der
Siegfriedkarte unbenannt);
n. über Gruben und Meiden im Turtmanthal und s. über der Pletschenalp.
Kann von Gruben aus in 3 Stunden
sehr leicht bestiegen werden, erhält aber trotz seiner schönen Aussicht auf die Gruppe des Weisshorns
nur selten Besuch.
deutsch Plützhausen (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
583 m. Gem. und geschützt in einem O.-W. ziehenden Thälchen gelegenes
Dorf, am N.-Fuss der Kette von Les Rangiers und im ö. Abschnitt der Landschaft Baroche; 12 km ö. Pruntrut, 7 km ö. der Station
Courgenay der Linie Delsberg-Delle und 7 km sö. der Station Alle der Linie Pruntrut-Bonfol. Postwagen Alle-Asuel. 33 Häuser, 135 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Charmoille. Kapelle zu Notre Dame de Lourdes. Viele Obstbäume. Kirsch- und Zwetschgenbranntweinbrennerei.
Ackerbau und Viehzucht. Holzhandel. Herstellung von Holzschuhen. Uhrenindustrie. Das schlecht gebaute Dorf wird von den Ueberresten
einer einstigen Burg beherrscht, die auf den Fundamenten eines römischen Wachtturmes errichtet worden
war. 1105: Pluiusa; 1180: Nunborc; 1221: Pluviosa; 1306: Nuvenberg; 1428: Plutzhusen; 1433: Pluhusen. Die bedeutende Burg
wurde im 13. Jahrhundert noch vergrössert und dann Nuwenburg geheissen. 1105 erscheint ein Luitfrid von Pleujouse und 1124 ein
Hugo von Pleujouse als Wohltäter des Klosters Lützel. Das Geschlecht ist im 16. Jahrhundert erloschen.
Dorf und Burg wurden von den Baslern während des Krieges mit dem Bischof Johannes von Vienne eingeäschert und kamen dann
der Reihe nach 1386 an das Geschlecht derer von Nant, 1406 an die von Vienne und 1437 an die Herren von
Hasenburg (Asuel).
1582 erhielten das Schloss die Grafen von Ortenburg zu Lehen, die dessen Kapelle restaurierten. Nach dem 30jährigen
Krieg fiel Burg Pleujouse wieder an die Bischöfe von Basel
zurück, die sie allmählig zerfallen liessen. Zur Zeit der Reformation
wurde sie zum Staatseigentum erklärt und an einen Privatmann verkauft, der hier eine Gastwirtschaft
einrichtete. Heute stehen davon noch der Turm, 4 Torflügel und ein von einem Landwirt bewohnter Gebäudeflügel. Die Burgkapelle
dient als Keller. Fund von einigen Münzen aus der Römerzeit.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2400-840 m. Enges Waldthälchen, entsteht aus der auf der Alpe de Tschen erfolgenden
Vereinigung der 3 in die S.-Flanke der Gruppe der Brigelserhörner eingeschnittenen Thälchen Val Dadaint (= hinteres Thal),
Val Miez (= mittleres Thal) und Val Dadora (= vorderes Thal).
Steigt von der Alpe de Tschen nach SO. ab und
mündet 1,5 km sö. Schlans von links ins Bündner Oberland ein.
Val Dadora ist ein Trockenthal ohne ständigen Wasserlauf, während
der Bach des Val Miez auf der Alpe de Tschen versiegt und blos derjenige des Val Dadens durch das schluchtartige Val Pleunca den
Rhein erreicht.
deSterls (Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2989 und 2786 m. Oestlichster Gipfel der Medelsergruppe; rauher und wilder Felsberg,
der nach allen Seiten schroff abfällt und zwar besonders gegen das Somvixerthal, das an seinem O.-Fuss als enge, spaltenförmige
Schlucht sich zur Greina hinaufwindet. Von diesem Pass aus kann der Gipfel über den an seinem O.-Hang liegenden
Greinagletscher (oder Sutglatsché) erreicht werden. Er bildet eine lange und schmale Terrasse, die gegen N. geneigt ist.
(Mont) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont und Hérens).
3706 m. Mächtiger Bergstock in der die Vallée de Bagnes vom Hérémencethal trennenden
Kette, zwischen der Salle (3641 m) im N. und der Luette (3544 m) im SO. Am O.-Hang hängt der Giétrozgletscher,
dessen Eisabbrüche durch Aufstauung der Dranse de Bagnes die schrecklichen Ueberschwemmungen von 1595 und 1818 verursacht
haben.
Prachtvolle Aussicht.
Präsentiert sich vom Bagnesthal aus gesehen als ein machtvoller Hochgebirgsstock.
Zum erstenmal 1866 bestiegen.
Kann ohne ausserordentliche Schwierigkeiten von Mauvoisin her in 7, von Fionnay her in 8 und von Prazlong
im Hérémencethal in 7½ Stunden erreicht werden.
815-867 m. Eine nach SW. geneigte Fläche n. von Semsales und am Fuss der Alpettes;
ihrer ganzen Länge nach (4 km) von der Strasse und der Bahnlinie Châtel Saint Denis-Bulle durchzogen.
Auf dieser z. T. sumpfigen und mit einer grossen Anzahl von Heustadeln übersäten Fläche entspringt die Broye, der hier
mehrere von den Alpettes herabkommende Wasseradern zufliessen.
(ColNorddes und ColSuddes) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
Zwei einander parallel laufende und durch den
Roc des Plines (etwa 3265 m) getrennte Pässe in dem die Aiguilles Dorées mit dem Portalet verbindenden gezackten Kamm.
Der
leichter zu
mehr
begehende und häufiger benutzte Col Nord des Plines (3246 m) verbindet die Ornyhütte des S. A. C. über den Ornygletscher,
den Glacier des Plines und den Saleinazgletscher in 3½ Stunden mit der Saleinazhütte.
Der Uebergang ist nur dann ausserordentlich
schwierig, wenn der Bergschrund besonders weit offen und der Schneehang stark vereist ist.
Dieser Col Nord des Plines
wird oft mit dem benachbarten Col Droit (3297 m) verwechselt.
Prachtvolle Aussicht auf den Tour Noir und das Eisgebiet von
Saleinaz.
(Glacierdes) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3200-2800 m. 1,5 km langer und 1 km breiter Gletscher links über dem grossen
Saleinazgletscher; steht mit dem benachbarten Glacier des Ravines Rousses über eine vereiste Schneide in Verbindung. Beide
Gletscher liegen am S.-Hang der von der Tête Biselx (3513 m) über die Aiguille Sans Nom, den Col Copt, den Trident, die Aiguille
Javelle, Aiguille Crettez, den Col Droit und die beiden Cols des Plines zum Roc des Plines ziehenden Kette.
Im SW. wird der Glacier des Plines vom SO.-Grat der Tête Biselx begrenzt.
Wird der ganzen Länge nach begangen, wenn man sich
von der Ornyhütte über den Col Nord des Plines und den Col Droit zur Saleinazhütte begeben will.
Verhältnismässig sanft
geneigt und daher wenig zerklüftet.
(Pointedes) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3059 m. Gipfel, in dem von den Aiguilles Dorées nach SO. gegen das linke Ufer des Saleinazgletschers
vorspringenden Grat zwischen dem Glacier des Plines und dem Glacier des Ravines Rousses. Dieser Gipfel trug früher bei den
Bewohnern des Val Ferret den Namen der Aiguille d'Argentière und hierher wurden die diese letztere zu
besteigen beabsichtigenden E. Javelle und E. Béraneck 1871 vom Gemsjäger Joseph Copt aus Orsières geführt. Es war dies
zugleich die erste, ziemlich schwierige Besteigung der Pointe des Plines. Wird heute von der Saleinazhütte aus in 1¾ Stunden
oder auch von der Ornyhütte aus über den Col des Plines besucht. Prachtvolle Aussicht auf das Firnfeld
des Saleinazgletschers und seinen Hochgebirgsrahmen.
(Rocdes) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3265 m. Gipfel, im Kamm Aiguilles Dorées-Portalet und zwischen dem Col Nord und Col Sud des Plines.
Zum erstenmal 1888 bestiegen. Aussicht analog derjenigen der Cols des Plines. Auf der Siegfriedkarte unbenannt
und ohne Höhenkote.