Fürstentums Neuenburg
auch zur selbständigen politischen Gemeinde erhoben. Die Pfarrkirche datiert aus 1702. Zwei Pfarrhäuser, von
denen das der staatlichen Landeskirche zugehörende neue aus dem vom Mechaniker August Perret-Gentil († 26. November 1860) seiner
Heimatsgemeinde Les Planchettes vermachten Legat (das sich heute noch auf 65000 Fr. stellt) 1877 erbaut worden
ist. In dem sehr schön gelegenen alten Pfarrhaus wohnte der 1814-1810 in der Gemeinde als Pfarrer wirkende Daniel Eduard
Reynier (1790-1840) aus Neuenburg,
der sich als Astronom und Meteorologe einen Namen gemacht hat, ein Freund des Astronomen Herschell
und des Optikers Guinand aus Les Brenets (dessen Biographie er schrieb), sowie Korrespondent des Observatoriums
zu Greenwich war und zahlreiche Arbeiten veröffentlichte. An ihn erinnert eine in der Pfarrkirche aufgestellte Abendmahlstafel.
Von Les Planchettes führen mehrere steile Fusswege zum Doubs hinab, darunter der durch seine Aussicht bekannte und viel als
Spazierweg benutzte Pfad von Moron. Zur Sicherung der Grenze befanden sich hier im 17. Jahrhundert zwei
Corps de Garde oder Wachthäuser, nämlich das heute fast gänzlich verschwundene von Moron (nahe dem Aussichtspunkt) und das
von Le Dazenet, dessen Ruine bei Les Râpes am Weg nach der einstigen Mühle Delachaux am Doubs heute noch sichtbar ist.
Dieses letztere war mit Schiessscharten und einer gezackten Zinnenmauer, sowie an der N.-Ecke mit einem
zum Teil noch erhaltenen Türmchen versehen und soll das schönste und geräumigste aller einstigen Neuenburger Wachthäuser
gewesen sein (vergl. das Musée Neuchâtelois. Bd 22, 1885 S. 56, und Bd 32,1895 S. 229-234, 253-258). Hier stationierte im 17. Jahrhundert
eine Kompagnie Milizen. Es heisst in den Urkunden auch «corps
de garde des Plaines». Bei Les Plaines (830 m) unterhalb Les Planchettes steht ein riesiger Wachholder, von 9 m Höhe und 40 cm
Stammesdurchmesser, der in der Schweizer. Zeitschrift für das Forstwesen (1900) beschrieben worden ist.
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle,
Gem. Villeneuve).
596 m. Gruppe von 7 Häusern am linken Ufer der Tinière und
am Eingang ins Thal dieses Wildbaches;
2,3 km nö. Villeneuve und mit diesem Ort durch einen Weg verbunden. 33 reform. Ew. Kirchgemeinde
Villeneuve.
Viehzucht. Waldwirtschaft.
Fossilführendes Rät und triasische Rauhwacke.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe,
Gem. Vaulion).
1117 m. Weiler, aus den Häusergruppen Les Frêtes, La Frasse und Chatrey bestehend;
am SO.-Hang des Kammes der Dent de Vaulion, am Weg Vaulion-Vallorbe und 800 m nw. Vaulion. 15 Häuser, 78 reform. Ew.
Kirchgemeinde Vaulion.
Landwirtschaft.
oder Planetry (Kt. Wallis,
Bez. Leuk,
Gem. Albinen).
1650 m. Maiensäss auf einer Terrasse unterhalb der Torrentalp und über
dem Albinen mit Leukerbad verbindenden Leiternweg.
(Col de) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3030 m. Passübergang zwischen der Grande Pointe de Planereuse (3153 m) und der Tita Neire
(3182 m), in der den Saleinazgletscher im SO. begleitenden Gruppe der Darreï.
Verbindet die Saleinazhütte
des S. A. C. über den Saleinaz- und den Planereusegletscher in 3½ Stunden mit Praz de Fort.
Zum erstenmal 1885 überschritten.
Bei gutem Wetter ohne Schwierigkeiten zu begehen.
(Col du Grand Clocher de) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2734 m. Passübergang zwischen dem Grand Clocher de Planereuse und
der Petite Pointe de Planereuse, in der Gruppe der Darret; verbindet die Saleinazhütte des S. A. C. in etwa 3 Stunden mit
Praz de Fort und wird hie und da von den Leuten aus dem Ferretthal auf der Suche nach verirrten Schafen überschritten.
(Glacier de) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3030-2500 m. 1,4 km langer und 600 m breiter Gletscher in einem von
den Pointes de Planereuse, der Tita Neire und der Crête Sèche überragten Hochthälchen. Steht über den Col de Planereuse
mit dem Saleinazgletscher und über den Col de Crête Sèche mit dem Glacier de Trouss Bouc in Verbindung.
Der ihm entspringende Torrent des Planereuses mündet gegenüber Branche von links in die Dranse de Ferret. Am Weg von der Saleinazhütte
des S. A. C. über den Col de Planereuse nach Praz de Fort.
(Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2809 m. Felspyramide in der Gruppe der Darreï, wsw. über der Saleinazhütte des S. A. C., von wo aus sie in 1¼ Stunden
erklettert werden kann. Zum erstenmal 1892 bestiegen. Erhält oft Besuch.
(Grande u. PetitePointe de) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3156 und 2969 m. Zwei Felsgipfel in der Gruppe der
Darreï. Der höhere kann von der Saleinazhütte des S. A. C. in 2¼ Stunden ohne Schwierigkeiten bestiegen werden, ist
zum erstenmal 1892 erklettert worden und erhält jetzt sehr oft Besuch. Die ebenfalls 1892 zum erstenmal bezwungene Petite Dent
ist von der Saleinazhütte in 1¾ Stunden leicht zugänglich. Beide bieten eine sehr schöne Aussicht
auf die Grafischen Alpen und die Gruppe des Tour Noir.
(Petit Clocher de) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2704 m. Phantastisch geformter Felsobelisk in der Gruppe
der Darreï, rechts über dem Saleinazgletscher. Hat lange Zeit allen Bemühungen der Alpinisten, ihn zu
bezwingen, erfolgreich Widerstand geleistet, bis endlich der Führer Maurice Crettex 1896 die N.-Spitze und im selben Jahr
zusammen mit seinem Kollegen E. Revaz und mit E. L'Hardy auch die (höhere) S.-Spitze erreichte.
Besteigung sehr schwierig,
3-4 Stunden von der Saleinazhütte des S. A. C. aus.