Felswand erklimmender Fussweg gestattet den Zugang zum Fall, der dadurch ganz aus der Nähe bewundert werden kann. Während
die
Felsen der
Schlucht oberhalb des
Falles aus schwarzen Karbonschiefern aufgebaut sind, besteht die zum
Rhonethal abstürzende
Felswand aus Gneis, der wahrscheinlich sedimentären
Ursprungs und durch den Gebirgsdruck zum krystallinen Gestein umgeformt
worden ist. 1896-1897 hat man über dem
Fall ein Elektrizitätswerk errichtet, das die Kraft der
Salanfe nutzbar machen soll.
Es ist vollständig unterirdisch in einen
Felsen links vom
Wildbach hineingebaut, um die landschaftliche Schönheit des
Falles
nicht zu stören. Sichtbar ist blos das die Hochdruckleitung stützende Mauerwerk. Der Name Pissevache
findet sich auch noch in den Kantonen Waadt
und Genf
und entspricht dem rätoroman.
Pisch, deutsch etwa gleich
«Giessbach».
Der diese wilde Gegend entwässernde
Pissot liegt meist trocken und führt blos zur Zeit der Schneeschmelze und nach Regengüssen
Wasser. Im untersten Abschnitt
ist die
Combe zwischen zwei nahe aneinander tretenden Felswänden stark eingeengt.
(Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
2550-950 m. Langes und enges
Tobel des Pitascherbaches, unbewohnt und pfadlos und zwischen hohe
und steile Schieferfelsen eingeschnitten. Beginnt unter der
Pitascher- und Duvineralp und mündet von
rechts aufs
Lugnez aus. Ist nach oben nicht verzweigt, während seine Nachbarn, das
Rieiner- und
Duvinertobel, ein ganzes Netz
von baumförmig ausstrahlenden Furchen aufweisen. Diese drei
Tobel fressen sich immer weiter und tiefer in den
O.-Hang des
Lugnez ein und rücken beständig gegen den
Kamm der Saninagruppe und der Kette des
Piz Grisch vor. Sie
bilden ein besonderes Charakteristikum für diese Bündnerschiefergegend. Zwischen den einzelnen
Tobeln stehen bewaldete und
begraste Querkämme, an deren Fuss die
DörferDuvin,
Pitasch und
Riein liegen.
(Lai)(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2220 m. So heisst der nördlichste und zugleich kleinste der fünf
Seen auf
der Berninapasshöhe. Sein Abfluss vereinigt sich mit demjenigen des benachbarten
Lago Nero zum
Berninabach, der tiefer unten
den Namen Flatzbach erhält und von rechts in den
Inn mündet. Die übrigen drei
Seen gehören durch den
Poschiavino dem Einzugsgebiet
der Adda an.
(Rio) (Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
Prachtvoller
Wildbach und grösster der rechtsseitigen Nebenflüsse des Tessin
in
der
Leventina; entspringt mit mehreren Quellarmen in dem vom
Campo Tencia,
PizGanna und
Campolungo umschlossenen Felsenzirkus
(Hauptarm ist der Abfluss des in etwa 2260 in gelegenen
Laghetto) und erhält auf der
Alpe Crozlina mehr als ein halbes Dutzend
vom
Campo Tencia und seinen Eisfeldern herabkommender Nebenadern, die alle hohe und prächtige Kaskaden
bilden.
Dann rauscht er der
Leventina entgegen, indem er selbst eine Reihe von Fällen bildet, deren bedeutendster und zugleich
einer der schönsten der
Schweiz gerade gegenüber
Faido ins Hauptthal sich stürzt. Er setzt sich aus mehreren Einzelfällen
zusammen und endigt bei einer malerischen kleinenSäge und
Mühle.
Der Bach führt auch während der Trockenzeit
stets eine bedeutende Wassermenge, die zum Betrieb von
Sägen,
Mühlen und verschiedenen Fabriken ausgenutzt wird.
(Val)(Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
Rechtsseitiges Nebenthal zur
Leventina; beginnt mit einem vom
Campo Tencia,
PizGanna und
Campolungo
umrahmten Felsenzirkus, steigt über eine steile Felsstufe nach O. zur
Alpe Crozlina (1975 m) ab, wendet
sich dann über die
AlpenGerra (1431 m) und Piumogna (1400 m) nach N. und biegt oberhalb des auf einer Terrasse stehenden
Dorfes
Dalpe (1202 m) neuerdings nach O. ab.
Vom
Rio Piumogna durchflossen, der zahlreiche Kaskaden bildet.
Mündet mit
einer Felsstufe, über die sich der
Wildbach hinunterstürzt, hoch über der
Sohle des Hauptthales aus.
(Muntdel)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2400 m. Alpweide, auf einer Terrasse am Hang des
Piz Minschun über
Fetan im Unter
Engadin. Das rätoromanische
munt bezeichnet im Gegensatz zu val einen Berghang, eine Terrasse, einen Bergrücken, eine hoch gelegene
Alpweide oder auch
Weiler und Bauernhöfe, die auf Anhöhen stehen.
(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
1606 m. Stark bewaldeter Berghang s. über
Chur, N.-Abfall der Kette des
Stätzerhorns. Zahlreiche gute
Fusswege, die entweder nach verschiedenen Aussichtspunkten
(Känzeli,
Städeli, Ober und Unter Schwarzwald),
oder nach einigen
Meierhöfen oder endlich weiterhin auch auf die Spontisköpfe führen.
Prachtvoller
Bergwald, der zusammen
mit dem gegenüber, am Hang des
Montalin, gelegenen
Mittenberg mit Bezug auf Ausdehnung, Abwechslung und Schönheit in der
Schweiz nahezu einzig dasteht.
oder Pizol (Kt. St. Gallen,
Bez.
Sargans). 2849 m.
Höchster Gipfel der
Grauen Hörner im St.
GallerOberland. Zu oberst sitzt
eine verwitterte und in Trümmer zerfallende Kappe von Verrucano, die gleichsam einzustürzen droht; darunter liegt ein zu
einem schmalen Band ausgewalzter Streifen von Hochgebirgskalk (sog. Lochseitenkalk), der seinerseits
wieder auf den die
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mehr
Basis des Gebirges bildenden eocänen Schiefern aufruht. Wir haben hier also eine verkehrte Schichtenfolge, indem das älteste
Gestein zu oberst und das jüngste zu unterst liegt. Nach der heute durch die Ueberschiebungstheorie fast ganz verdrängten
Theorie der Glarner Doppelfalte gehört der Pizsol dem N.-Flügel dieser Falte an. An ihm verknüpfen
sich vier Hauptkämme der Grauen Hörner. Am N.-Hang liegt der zum Wildseeli herabsteigende 1 km lange Pizsolgletscher, über
den der Gipfel gewöhnlich bestiegen wird und an dem sich alle die von Ragaz, Mels, Weisstannen, dem vordern Weisstannenthal
etc. ausgehenden Anstiegsrouten vereinigen.
Beim Aufstieg von Valens oder Vättis her pflegt man den Gletscher nicht zu betreten. Am begangensten ist
die Route von Ragaz aus über die Alp Lasa, auf der der S. A. C. in einer Sennhütte ein Unterkunftslokal für die Touristen
eingerichtet hat. Ueber die Etymologie des Namens ist man noch nicht im klaren, da die bisher aufgestellten Deutungen
nicht befriedigen (vielleicht am ehesten noch Pizaul = hoher Gipfel, kaum aber Piz Sol = Sonnenberg). Uebrigens ist dieser
Name noch nicht sehr lange im Gebrauch, da der Gipfel von Arnold Escher von der Linth noch Grauhorn geheissen wird. Vergl. den
Art. GraueHoerner.