Krumm-Korn und dem Gewölbe des
Tomlishorns schieben sich in der Gipfelregion noch zwei weitere Falten ein, die mit den drei
Hauptgewölben so eigenartig verschmelzen, dass die Tektonik des Gebirgsstockes als beinahe unglaublich erscheint. Die verschiedenen
Falten sind derart aufeinander gelegt, als ob die älteste Kreideschicht, das Valangien, zusammen mit den
darüber folgenden jüngern Schichten ganz unabhängig von ihrem Liegenden, dem obern
Jura, gefaltet worden wäre. Diese ganze
Serie von übereinander gepackten Falten erscheint endlich als auf den Flysch und das Miocän des
Entlebuch hinaufgeschoben.
Auf
Pilatus Kulm steht eine an fossiler Ausbeute ergibige Schicht von Rhodanien an.
Runge, H. Pilatus und St. Dominik. (Mitteil. d. antiquar. Gesellsch. inZürich.
12, 4). Zür. 1859; Hardmeyer, J. Die Pilatusbahn.(Europ. Wanderbilder. 153/154). Zürich
1889; Kaufmann, F. J. Geolog. Beschreibung des Pilatus. (Beiträge zur geolog. Karte derSchweiz. 5). Bern
1867; Coolidge, W.
A. B. JosiasSimleret les origines de l'alpinisme jusqu'en 1600. Grenoble
1904; Capellerius,
Maur.
Ant. Pilati montis historia. Basileae 1767; Brandstetter,
Jos. Leop. Die Namen Eilstein und Pilatus.Luzern
1893; Schwegler, X. und J. Panorama vom Pilatus, auf demEselaufgenommen.Luzern;
Imfeld, X. Alpenpanorama vom Pilatus
(Tomlishorn).
Luzern.
Vergl. auch die reichhaltige bibliographische Liste in A. Wäber's Landes- und Reisebeschreibungen. (Bibliographieder schweiz. Landeskunde. 3). Bern
1899.
oder
Pille (La)(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
1244 m.
Wald und Sennberg an der Grenze gegen Frankreich, sö. vom
WeilerLa Cure und von
der Strasse
Nyon-Les Rousses durchzogen. Zur Zeit der Grenzbereinigung im
Dappenthal ist 1862 ein grosser Teil des Sennbergs
zusammen mit den
Hütten an Frankreich abgetreten worden, während die
Schweiz dafür einen Landstreifen
n.
La Cure erhalten hat.
1300 m. Gruppe von 5
Häusern, am rechten Ufer des Scharbaches und 13,5
km sw. der Endstation
Ilanz der Bündner Oberlandbahn. 24 kathol. Ew. deutscher Zunge.
1550 m. Passübergang mit Poststrasse, hinten über dem Thal der
Ormonts
und zwischen dem
Oldenhorn und der
Palette d'Isenau.
Verbindet das Thal der
Grande Eau (d. h. die
Ormonts) mit dem obern Saanethal.
Wird nach der Vollendung derMontreux-Oberlandbahn ohne Zweifel einer gewissen Zukunft entgegen gehen
und ein seiner grossen landschaftlichen Schönheiten wegen vielbegangener Verbindungsweg von der Station
Gstaad nach
Ormont Dessus
und der Simplonbahnstation
Aigle werden. Im Sommer Postwagen.
Wird heute schon ziemlich stark benutzt und zwar von Touristen,
von den nach
Aigle sich begehenden Bewohnern vonGsteig und von den Holzarbeitern, die die benachbarten
Waldungen ausbeuten.
Die Strasse ist 1885 von den Insassen der Waadtländer Strafanstalt erbaut worden.
Der Col du Pillon ist zwischen der Flyschbreccienzone der
Palette d'Isenau und den hohen
Kalkalpen (Oldenhorn-Diablerets)
bis zu den Liasschiefern und zur Trias (Gips und Rauhwacke) hinunter eingeschnitten, die der Verwitterung sehr wenig Widerstand
leisten.
Die Strasse wird von hohen, stark zerfressenen und durchfurchten Abstürzen von Gips begleitet. S. den Art.
Præalpen.
1380 m. Alpweide im untern Abschnitt des Thälchens des
Dard, s. unter der Strasse über den
Col du Pillon und ¾ Stunden ö. vom Postbureau
Les Diablerets.
Etwa 20
Hütten. Wird vom
Frühling bis in den August hinein mit Vieh bezogen.
Zwei kleine
Seen. Im SO. stehen von unten nach oben
in verkehrter Lagerung Nummulitenkalk, Urgon, Rauhwacke und Gips an, über dem dann wieder Flysch liegt.