Sigismund von
Wildermett, der 1882 gestorbene letzte Träger dieses Namens, der den Kinderspital zu
Biel gestiftet hat. 1 km
w. vom Dorf steht ein kleines
Schloss, das seit 1674 Sitz der Familie
Wildermett war. Diese stammte aus dem Thal von
Saint Jacques
d'Ayas im
Piemont und liess sich um 1570 in
Biel nieder, wo sie in der Folge eine grosse
Rolle spielte.
Von ihren Angehörigen mögen hier genannt werden der Dekan Konrad
Wildermett, der 1702-1739 in Pieterlen und 1739-1757 in
Biel als Pfarrer wirkte und auch als religiöser Schriftsteller bekannt geworden ist, sowie der
Bieler Bürgermeister Jakob
Alexander
Wildermett (1715-1786), ein talentvoller Geschichtsforscher. Andere zeichneten sich in russischen
und preussischen Diensten aus.
Römische Ruinen bei Turnis; 1549 hat man nahe dem Dorf einen Schatz von 1500 Stück römischen Münzen aufgefunden. Gräber,
die aus der Zeit des ersten Germaneneinfalles stammen sollen. 1228: Berla;
1257: Pelle;
1278: Bietello;
1282: Beterlo;
1332:
Beyterlon;
1470: Bieterlo. Das Kartular von
Lausanne zählt 1228 unter den Kirchgemeinden des zur Diözese
Lausanne gehörenden Dekanates Solothurn
auch Berla auf.
Daneben besass auch der
Bischof von Basel
hier noch die sog. Eichholzgüter. Die sehr bemerkenswerte Kolonenrolle von Pieterlen
stammt aus dem 14. Jahrhundert. Als zur Zeit der Reformation die Bewohner des Dorfes dem alten Glauben treu bleiben wollten,
zog eine Schaar von Reformierten ausBiel hierher, die die Kirchentüre aufbrachen, die Heiligenbilder
zerschlugen und den katholischen Pfarrer Servus Fridez verjagten. Dieser fand eine Zuflucht
im KlosterBellelay, wo er in der
Folge zu dessen 29. Abt gewählt wurde (1550-1591). Nachdem die Franzosen sich 1793 des deutschen Teiles des Bistums Basel
bemächtigt
hatten, setzte der Fürstbischof Josef von Roggenbach in Pieterlen einen besonderen Regentschaftsrat
für die ganze Landschaft
Erguel ein, der bis 1798 bestand.
(Kt. Bern,
Amtsbez.
Biel und Büren).
438-448 m. So heisst die
Ebene am Jurafuss zwischen
Pieterlen und
Bözingen, die im
S. vom
Büttenberg begrenzt wird und im W. mit derEbene von
Biel, im O. mit dem Aarethal verschmilzt. Von
der Strasse und Bahnlinie
Olten-Biel durchzogen. Der sie entwässernde Bach, die Leugenen, mündet unterhalb
Büren von links
in die
Aare. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein Projekt ausgearbeitet, nach dem die
Schüss nach ihrem Austritt aus der
Schlucht desTaubenloches von
Bözingen durch das Pieterlenmoos direkt zur
Aare abgelenkt werden sollte.
Dieser
Plan ist aber nie zur Ausführung gekommen.
Sein Schmelzwasserbach
bildet zunächst den kleinen
Lac de
Gode du
Laci und mündet dann unmittelbar unterhalb der
Cantine de Proz von rechts in die
Dranse.
Wiesenbau und Viehzucht. In der Nähe entspringt eine gipshaltige
Mineralquelle, deren
Wasser nach
Andeer geleitet und dort sowohl zu
Bade- als zu Trinkkuren verwendet wird.
Die Splügenstrasse geht bei
Pignieu (zwischen Zillis und
Andeer) über eine
Brücke, die folgende lateinische Inschrift trägt: Jam via pestet hostibuset amicis.
Cavete Rhaeti! Simplicitas morum et unio servabunt avitam libertatem.
^[Latein:] Sie muss aus dem 15. Jahrhundert
stammen und bezieht sich offenbar auf die Eröffnung des ersten Verkehrsweges über den
Splügen.
verschiedene Gräte und Kämme ausstrahlen: 1. Der O.-Grat mit der Steigliegg (1977 m) und Windegg (1667 m), dem Krummhorn (1266
m), dem Renggpass (891 m) und dem Lopperberg (965-680 m). 2. Der kurze W.-KammEsel-Oberhaupt (2109 m), der vom Kriesiloch durchbrochen
wird; spaltet sich in einen N.- und einen WSW.-Arm. Jener senkt sich zunächst zu dem Sattel, der das 1860 erbaute
Hotel Klimsenhorn (1860 m) trägt und steigt dann mit dem Klimsenhorn wieder zu 1910 m an, um nun niedriger zu werden und mit
den meist bewaldeten Rücken der Lauelenegg, Biliegg, Kohleregg, Rothenfluh und Källenegg auszustrahlen.
Der WSW.-Arm geht über Tomlishorn (mit 2132 m der höchste Gipfel der Gruppe), Gemsmättli (2052 m), Widderfeld
(2078 m), Feldnätsch (1704 m; Passübergang zwischen dem ehemaligen Pilatussee und dem Thal der Kleinen Schlieren), Rothendossen
(1778 m) und Nätsch (1833 m) bis zum Gnepfstein oder Mittaggüpfi (1920 m). 3. Der SW.-Kamm senkt sich zu
der tief eingeschnittenen Scharte der Kilchsteine (1869 m), bildet dann das Matthorn (2040 m) und die Ruessigwaldfluh, wird
vom Tobel des Meisibaches durchschnitten und trägt jenseits desselben noch die Musfluh (1760 m) und Melchegg.
Die bedeutendsten Alpweiden der Gruppe sind: an der S.-Flanke die Mährenschlagalp, Frakmünt- oder Hinter Frakmüntalp, Melchegg,
Lütholdsmatt, Laubalp, Mattalp, Krezenalp, Aemsigenalp, Steiglialp;
auf der N.-Seite die Bründlenalp mit dem heute verlandeten
einstigen Pilatussee (1550 m), Lauelenalp, Frakmüntalp und Gschwendalp. Im Ganzen zählt man 28 Alpen, die zusammen etwa 4000 Stück
Vieh ernähren können.
Daneben hat die Gruppe, besonders im S. auch noch viele Waldungen.
Die Flora des Pilatus zählt zu den reichsten der
nördl. Kalkalpen und weist mehr als 300 Arten auf.
Den Uebergang von der Flora des Mittellandes zu der der Voralpen kann man z. B. sehr schön beim Aufstieg von Hergiswil her
verfolgen. An den Hängen des Lopperberges blühen im Frühjahr die roten Büsche der Erica carnea und
die weissen Sterne des Amelanchier ovalis und finden sich im gleichen Wald ferner noch Lathyrus vernus, Teucrium montanum,Polygala chamaebuxus, Dentaria digitata und Polygonatum verticillatum.
Diese Arten, sowie Euonymus latifolius u. Coronilla emerus zeigen den Einfluss des Föhn, der hier das Vorkommen mediterraner
Typen begünstigt. Höher oben treten dann die Alpenpflanzen auf. Tetragonolobus siliquosus ist in Fülle
vorhanden, und an sumpfigen Stellen können schöne Orchideen gesammelt werden. Ueber der Zone des Tannenwaldes treffen wir
die reichhaltige Flora der Alpweiden und Schutthalden. Wir nennen von den Farnkräutern Aspidium rigidum und Botrychium lunaria.
Die Gräser sind mit mehr als 40 Arten vertreten. Von den Seggen mögen ausser den verbreiterten alpinen
Typen noch besonders Carex pauciflora und C. alba erwähnt werden. Auf dem Lopperberg kommt Lilium bulbiferum vor, und die
Wiesen der Lauelenalp sind mit Narcissus radiiflorus übersät. An der Eselwand kann das schöne Papaver alpinum gepflückt
werden. Von anderen charakteristischen Alpenpflanzen nennen wir ferner noch Ranunculus Villarsii, Iberisrotundifolia, Cardamine resedifolia, Arabis alpina, Petrocallis pyrenaica, Thalictrum minus, Cerastium alpinum,Violacenisia
und V. lutea. 39 Arten von zum Teil sehr interessanten Kompositen. Am N.-Hang des Pilatus blühen nahe dem Hotel KlimsenhornOxytropis Halleri, die hier den einzigen Standort in den Voralpen hat, und zwischen dem
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