Pfaffo (Pfaffen oder Priesters), womit ohne Zweifel ein oder mehrere Dienstmannen des in dieser Gegend reich begüterten Klosters
St. Gallen
gemeint ist. 1259 erhielt Beringer von Landenberg als Erbteil seiner Gattin, einer Freiin von Hasle, Grundbesitz zu Pfäffikon.
Seither finden sich die Landenberg und Landenberg-Werdegg in steter Beziehung zu Pfäffikon. Die dem Albrecht
von Breiten-Landenberg gehörende Burg zu Pfäffikon wurde am St. Ulrichstag 1386 von den Zürchern zerstört, später aber
wieder aufgebaut. Im Mai 1444 erlitt sie im alten Zürichkrieg das gleiche Schicksal durch die Schwyzer, um nun nicht wieder
aus der Asche zu erstehen.
Stumpf verlegt die Burg auf einen Hügel oberhalb des Dorfes, also etwa auf den heutigen Pfaffenberg. Die
Erzählung der Chronisten über die erste Zerstörung spricht indessen eher für die Lage im Dorf selbst am oder im See, bei
Burg, wo ein angeblich von einem Pfaffen erbautes Schlösschen von 1450-1531 den Escher und zu Stumpfs
Zeiten den Wirth von Pfäffikon gehörte. Die dem h. Benignus geweihte Kirche wird schon 811 erwähnt. Nachdem ihre Kollatur
vom Abt von St. Gallen
den Landenberg-Werdegg zu Lehen gegeben worden war, überliess Hans von Breiten-Landenberg dieses Recht im August 1536 dem
Rat zu Zürich.
1707 wurde die bisherige Filiale Hittnau zur selbständigen Pfarrei erhoben. 1424 kam Pfäffikon
zusammen mit der Grafschaft Kiburg an die Stadt Zürich und gehörte von da an zum Oberen Amt der Landvogtei Kiburg.
Pfarrer Bernhard Hirzel in Pfäffikon war 1839 einer der Hauptgegner der Wahl von Dav. Friedr. Strauss zum Theologieprofessor
an der Universität Zürich
und marschierte an der Spitze der dagegen revoltierenden Bauern nach der Stadt. Nach
dem Sturz der Regierung wurde er zunächst Regierungsrat und später Privatdozent für Sanskrit und orientalische Sprachen.
In Pfäffikon besteht eine kleine historische und antiquarische Gesellschaft, die sich mit prähistorischen Nachgrabungen
und Forschungen in der Umgebung befasst. Bosshard, Alb. Panorama vom Landsberg bei Pfäffikon. Zürich-Winterthur 1897.
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter Landquart).
2274 m. Wenig ausgesprochener Gipfel, in dem dem Rätikon vorgelagerten Kamm Girenspitz-Sassauna.
5,5 km nnö. Schiers.
Pfaffen. Ortsnamen der deutschen Schweiz, für sich allein oder in Zusammensetzungen vorkommend;
vom griech.
papas = Priester herzuleiten.
Bezeichnet einstige kirchliche Gründungen und Stiftungen, Klöster, Präbenden etc. Im Bergland
tragen diesen Namen kahle Felsköpfe oder Rasengipfel, die das Volk an die Tonsur der Geistlichen erinnert haben.
(Kt. und Bez. Schwyz).
2109 m. Abgerundeter und begraster Berg, im w. Abschnitt der vom Kirchberg
(Hoher Turm) nach WSW. auszweigenden und die Glattalp von der Karrenalp trennenden Kette.
Nahe dem Gipfel steht am Weg zwischen
diesen beiden Alpen das sog. Pfaffenkreuz, das ausser seiner religiösen Bestimmung auch noch als willkommener Wegweiser
in diesem öden und schwierig zu überblickenden Gebiet dient.
Ein zweites Kreuz findet sich 800 m weiter gegen O.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nieder Simmenthal).
1950 m. Felsgrat, dem Thurnen (2081 m) nach O. vorgelagert;
der begraste S.-Hang
gehört zur Rinderalp, während der sehr steile N.-Hang zu den beiden Schluchten des Grossen und Kleinen
Korb abbricht.
Kann von Erlenbach in
4 Stunden oder von Oien im Diemtigthal in 2½ Stunden bestiegen werden.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Simmenthal, und Kt. Freiburg,
Bez. Sense).
2029 m. Nordöstl. Vorberg des Rothenkasten in der Gruppe der Kaiseregg.
Schafweide, zur Kaisereggalp gehörend. 4½ Stunden über Boltigen.
(Kt. Uri).
1556 und 1984 m. Nordwestl.
Felssporn der Kleinen Windgälle, der gegen das Evithal absteigt.
Stark verwittert
und zu Gräten, Türmen etc. phantastisch ausgezackt.
Ueber ihn führt der Weg von Amstäg oder Silenen nach dem Sewlisee.
(Hoch) (Kt. Uri).
2481 m. Ein nach S. steil abfallender Gipfel von Pultform und rauher und
wilder Gestalt;
2 km w. der Schächenthaler Windgälle und 3,5 km sö. vom Kinzig Kulm.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen,
Gem. Brislach).
441 m. Abgerundete und mit fruchtbaren Aeckern bestandene Höhe, zwischen Laufen
und Brislach und 2 km ö. Laufen.
Wird von der Strasse Laufen-Brislach überschritten und gestattet einen
schönen Niederblick in das Laufen und das Lützelthal.
Trägt die zwei grossen Bauerngewerbe Fichtenhof und Neuer Fichtenhof.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Hasle).
2800-2400 m. 800 m langer und 600 m breiter Gletscher am Hang des Pfaffenhut.
Sendet seine Schmelzwasser in den Engstlensee.
(Kt. Aargau,
Bez. Lenzburg,
Gem. Boniswil).
520 m. Gruppe von 7 Häusern, 700 m sw. der Station Boniswil der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke).
47 reform.
Ew. Kirchgemeinde Boniswil-Seengen.
Wiesenbau.
(Kt. Freiburg,
Bez. Sense,
Gem. Wünnenwil).
635 m. Weiler, 1 km sw. Wünnenwil und 2 km nö. der Station Schmitten
der Linie Bern-Freiburg. 16 Häuser, 124 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Wünnenwil.
Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Saanen).
2845 m. Felssporn, mitten im Dungelgletscher an der N.-Flanke des Wildhorns. Kann von der zu
oberst im Iffigenthal stehenden Wildhornhütte in 1½ Stunden bestiegen werden.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Hasle).
2831 m. Gipfel im Stock der Gadmerflühe (Titlisgruppe), zwischen dem höchsten Punkt
der Gadmerflühe (2972 m) und den Wendenstöcken (3044 m).
Kann von der Engstlenalp in 3½ Stunden erreicht werden, bietet aber
mancherlei Schwierigkeiten.
Ohne besonderes Interesse.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Hasle).
1851 m. Felsiger nw. Vorberg des Benzlauistockes (2531 m), unmittelbar
sö. über Hof und über der Ausmündung des Gadmenthales ins Haslethal.
Kann von Hof aus in 4 Stunden bestiegen werden.
Schöne
Aussicht ins Aarethal.
und Pfaffenmooshæuser (Kt. Bern,
Amtsbez. Signau,
Gem. Eggiwil).
890 m. Häusergruppen über dem rechten
Ufer der Emme;
5 km sö. Eggiwil und 14 km sö. der Station Signau der Linie Bern-Luzern.
Zusammen 27 Häuser, 145 reform. Ew.
Kirchgemeinde Eggiwil.
Wiesenbau.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nieder Simmenthal, Gem. Oberwil).
820 m. Ortsgemeinde und
mehr
Weiler, am rechten Ufer der Simme in einer Thalenge gelegen.
Zusammen mit der auf einem Hügel stehenden und eine schöne
Aussicht bietenden Häusergruppe Breite: 24 Häuser, 122 reform. Ew.;
Weiler allein: 10 Häuser, 4 Ew. Kirchgemeinde Oberwil.
Wiesenbau und Viehzucht. Am linken Ufer der hier von einer gedeckten Holzbrücke überschrittenen Simme
geht die Simmenthalbahn durch einen Tunnel.