Freikirchliches Lehrerseminar mit Progymnasium,
durch F. Paroz in Granchamp 1866 gegründet und heute in dem von J. de Merveilleux 1513 erbauten
SchlossPeseux untergebracht.
Zählt 5 interne und 9 externe Lehrer und 70 Schüler.
Der
Ort wird zum erstenmal als Pusoz in einer
Bulle
von 1195 erwähnt;
1277: Posoys;
1289: Pusue. Erhielt 1356 einen ersten Freibrief.
Hatte vor der Reformation nur eine von
einem
Neuenburger Chorherren versehene
Kapelle, kam dann an die Pfarrei
Serrières und wurde 1822 zur eigenen Kirchgemeinde
erhoben.
Ortsnamen, in der welschen
Schweiz ziemlich häufig vorkommend;
vom Vulgärausdruck pisse, pisser (pissen) herzuleiten und meist einem
Wasserfall
(Pissechèvre,
Pissevache) oder einem Bergbach
beigelegt. In Hochsavoyen finden sich die Formen Les Pissets und Les Pichets.
Bietet keine Schwierigkeiten und kann als Uebergang von der
Ornyhütte über das
Plateau du Trient zumGlacier du
Tour und zur Argentièrehütte oder auch als Fusspunkt
für die Besteigung der
Aiguille des Pesseux benutzt werden, erhält aber nur selten Besuch.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
2900-3100 m. Verwitterter Felskamm hinten über dem Furggthal; verbindet den Antronapass mit dem
Latelhorn oder
Punta di Saas (3208 m).
Von
Almagell aus in 4 Stunden leicht zu erreichen.
Der
Pass ist schon 1712 von
Samuel
Bodmer und 1783 von vier Bergleuten überschritten worden, die in den Kupfererzminen des
Lauterbrunnenthales angestellt
waren und in
Kippel die
Messe hören wollten.
Der erste wissenschaftliche Besucher war sehr wahrscheinlich
F. J. Hugi 1829, der bereits den heutigen Namen Petersgrat kennt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau,
Gem.
Studen). 597 m. Eine keltische Niederlassung und später römische Militärstation an der
Strasse Aventicum-Solodurum; am
SO.-Hang des
Jensberges (s. diesen Art.), s.
Studen und westl. der Linie
Bern-Biel. Schon 1830-32
liess dieBerner Regierung an einzelnen
Stellen am Fusse des
Jensberges und auf der Terrasse des
Studenberges
Nachgrabungen nach Altertümern machen, und Geschichtsfreunde setzten auf eigene Rechnung an verschiedenen
Stellen diese Nachgrabungen
fort. Im Sommer 1898 wurde zur Erforschung des
Jensberges und seiner Umgebung der Verein
«Pro Petinesca» mit Sitz in
Biel gegründet.
Dieser lässt nun jedes Jahr während einigen Wochen planmässige Nachgrabungen machen. Er begann seine Tätigkeit mit der
Erforschung des Keltenwalles, der aus einem grossen Erdwall besteht, welchem ein etwa 16 m breites Gefechtsglacis und ein
3-4 m tiefer und 6-10 m breiter
Graben vorgelagert sind. Der Wall muss den Kohlenspuren nach
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mit Pfählen und Flechtwerk gestützt gewesen sein. An den Rändern, die fast durchwegs 4,3 m voneinander entfernt sind,
waren zwischen den Hölzern behauene Tuffsteinblöcke eingebettet. Bei einer Basisbreite von 18 m erreicht der Wall im W.
eine grösste Höhe von 5 m. Er schliesst die schmalste Stelle des Bergrückens ab, der hier kaum 200 m
breit ist. Die Ecken dieses Erdwalles zeigten 50-110 cm dicke Mauerreste aus Tuffsteinen. Von diesem Querwall aus, der sich
etwa 20 Minuten oberhalb der Ortschaft Studen befindet, erreicht man in ½ Stunde die Knebelburg, ein Refugium aus der Keltenzeit.
Sie steht auf dem Rücken des Hügels, bildet ein Oval von 600 m Umfang und ist von einem breiten Wallgraben
umschlossen. Auf dem Rand der eingeschlossenen Hochfläche ist die Erde aufgeworfen und wurde wie beim Keltenwall durch Pfähle
und Flechtwerk gehalten. Ueberreste von Römerbauten wurden blosgelegt am SO.-Fuss des Jensberges, wo dieser terrassenförmig
aufsteigt. Jede dieser Terrassen muss zur Römerzeit überbaut und zum Teil befestigt gewesen sein. Den
Eingang in die unterste Terrasse, welche ohne Zweifel von der Aare oder einem ihrer Seitenarme bespült wurde, hatten die
Römer durch einen starken viereckigen Wachtturm mit Eingangstor befestigt.
Derselbe ist nun blosgelegt und hat Seitenwände von 2 m Dicke und 4 m Höhe. An ihn schliessen sich Ueberreste
einer Ringmauer von über 3 m Breite. Die Toröffnung von 3 m ist durch Wehrsteine geschützt. Hinter dem Tor befand sich
ein grosser Platz, der auf der N.-Seite durch einen Bau von 45 m Länge und 33 m Breite abgeschlossen war.
Durch eine Quermauer war dieser Bau in eine südl. und eine westl. Hälfte getrennt. Auf der S.-Seite sind Spuren eines Hypokausten
mit interessanter Quellenanlage vorhanden.
Die Fundamente des Gebäudes ruhen im W. auf einer undurchlässigen Mergelschicht, über welche das Grundwasser gleichmässig
abfliesst. Von der Gebäudemauer aus führte eine starke Stützmauer mit Gewölbe in die auf der Mergelschicht
ruhende Grienmasse, in welcher man spitzbogige Gänge von Mannshöhe fand, die wieder unter sich verbunden sind und zum Fassen
des abfliessenden Grundwassers dienten. Vom Toreingang weg führt in nördl. Richtung eine 6 m breite Strasse, an die sich
links und rechts Gebäudemauern anschliessen. Neben einer grossen Zahl von Bronzemünzen von Augustus
bis Konstantin wurden kleine Schmuckgegenstände, Götterstatuetten, bemalte Tonscherben mit Töpferstempel und Werkzeuge
gefunden.