(Kt. Freiburg,
Bez. Saane,
Gem. Freiburg
und
Villars sur Glâne). 632 m. Neues Aussenquartier von Freiburg,
sw. vor der Stadt gelegen. 23
Häuser, 357 zur
Mehrzahl kathol. Ew. französischer und deutscher Zunge. Kirchgemeinden Freiburg
und
Villars sur Glâne. Als Dorf in der
Pfarrei
Villars schon 1259 erwähnt und früher Piroules und Péraules, deutsch Pigritz, geheissen. Vor 1872 bestand der
Ort
in der Hauptsache aus einem grossen Landgut mit einem
Schloss, das jetzt in modernem Stil umgebaut ist und in dem einst der
Genfer Patriot Philibert Berthelier eine Zuflucht gefunden hatte.
Die elegante gotische Schlosskapelle ist mit prachtvollen Glasgemälden geschmückt. Auf dem Hügel bei
der Giesserei hat man Reste von römischen Bauten aufgedeckt, und 1861 und 1903 sind Burgundergräber aufgefunden worden.
Sehr schöne Ausblicke auf die Stadt
Freiburg und Aussicht auf die
Alpen. Die das
Plateau von Pérolles einst von der Stadt
trennenden zwei tiefen und steilen
Tobel des Ruisseau de Pérolles und Ruisseau des Pilettes sind heute
z. T. aufgefüllt und werden von zwei riesigen Dämmen überschritten, die zusammen mehr als 500000 m3 Erdmaterial umfassen.
Der Damm von Pérolles ist 145 m lang und 45 m hoch, derjenige von Les Pilettes 100 m lang und 34 m hoch.
Die in Pérolles stehenden wissenschaftlichen Institute (Universitätsbauten, Technikum, Landwirtschaftliches Institut, Milchwirtschaftliche
Untersuchungsstation etc.) sind mit der Stadt seit 1898 durch eine 25 m breite Strasse verbunden, die nach dem Bau der projektierten
Brücke von Pérolles die Hauptverkehrsader zwischen der Stadt und dem Gebiet rechts der
Saane und an der
oberen
Sense zu werden bestimmt ist. An ihr stehen bereits zahlreiche Bauten von der niedlichen und koketten
Villa bis zum
mächtigen Fabrikgebäude; jedes Jahr fügen sich neue
Häuser an, so dass hier in wenigen Jahren eines der schönsten
Quartiere
der Stadt
Freiburg entstehen wird. In Pérolles befinden sich das Gebäude der Naturwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Freiburg
mit den verschiedenen dazu gehörigen Laboratorien, das Naturhistorische Museum, das Landwirtschaftliche
Institut, das Technikum, die milchwirtschaftliche Versuchsanstalt, die beiden höhern Mädchenschulen (Académie
Sainte Croix
und École des
Hautes Etudes), die französische Abteilung der Kantonsschule mit Annexen, das Altersasyl, die
VillenSaint Jean, das Pensionnat Jeanne d'Arc, eine chirurgische Klinik, ein
Zeughaus. 1878-1879 wandelte man die ehemalige
Wagenfabrik in eine
Kaserne und dann in ein Kriegsmaterialdepot um, während heute in dem Gebäude die Milchwirtschaftliche
Versuchsanstalt, das Technikum und Universitätsinstitute untergebracht sind. Die Nähe des
Wasser- und Elektrizitätswerkes
in derMaigrauge wird auch für die industrielle Weiterentwickelung von Pérolles von grossem Vorteil
sein. Jetzt hat der
Ort bereits eine Giesserei, eine
Fabrik für chemische Düngmittel, eine grosse
Säge, Schokoladefabrik,
Teigwarenfabrik, Kistenfabrik, eine grosse
Mühle. Eine Käseniederlage. Handel mit Dünger,
Holz und Eisenwaren.
Haltestelle der elektrischen Strassenbahn
Lausanne-Lutry. 50 reform. Ew.
Kirchgemeinde
Pully.
Acker- und Weinbau. Einige
Villen. Am rechten Ufer der
Vuachère steht auf Boden der
Gemeinde
Lausanne die
Quartier du
Pont de la Perraudette genannte Häusergruppe.
(Kt. Neuenburg,
Bez. und Gem. Boudry).
513 m. Kantonale Irrenheilanstalt und Anstalt für Unheilbare, am O.-Fuss der
Montagne de Boudry
und 1,5 km w. bezw. n. der Stationen
Boudry und
Bevaix der Linie
Neuenburg-Yverdon-Lausanne. 10
Häuser, 282 zur Mehrzahl reform.
Ew. Kirchgemeinde
Boudry. Hier standen zunächst blos zwei
Meierhöfe, Perreux und Petit Perreux geheissen,
die 1830 und 1834 von J. L. Grellet, ehemaligem Schweizerkonsul in Brüssel und Pannerherrn von
Boudry, angekauft und zu einem 27 ha
umfassenden Landgut mit Herrenhaus umgewandelt wurden. Nach seinem Tod kaufte der Staat das
Gut an und verlegte die durch
Grossratsbeschluss von 1891 gegründete kantonale Anstalt für Unheilbare hierher, die 1897 eröffnet
wurde. Heute steht in der Mitte des Gebäudekomplexes das Direktionsgebäude, an das sich im W. vier Pavillons und das Verwaltungsgebäude
und im O. zwei Pavillons für Kranke und drei Oekonomiebauten anschliessen. Etwas weiter entfernt befindet sich der Pavillon
für Tuberkulöse. Die Anstalt besitzt 50 ha Land, die mit Hilfe der hierfür tauglichen Kranken und
Irren angebaut werden. Die
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Einrichtungskosten der für 320 Kranke bestimmten Anstalt haben sich auf 1700000 Franken gestellt. Man plant auch noch den
Bau eines Pavillons für Epileptische. Das Plateau von Perreux bildet eine in rund 500 m Höhe gelegene, beinahe ebene Fläche,
die sich an den Jurafuss anlehnt und deren Untergrund aus Molasse besteht. Das Ganze ist mit kiesigem
und tonigem Moränenmaterial überführt. An einigen Stellen ist der Boden sumpfig und torfig. Einige Teile sind vor kurzem
entwässert und trocken gelegt worden.