der andere auf einem Höhenrücken über dem Fluss; 7,5 km w. Genf
und 1,8 km s. der Station
Satigny der Linie
Genf-Bellegarde-Lyon.
Telephon. Zusammen 31
Häuser, 173 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden
Satigny. Weinbau. Kiesgruben. Ueber die
Rhone führt
hier der sog.
Pont dePeney, der 1852-53 als Hängebrücke erstellt wurde. Bei der Belastungsprobe zerrissen
am die Drahtseile und brach die
Brücke ein, wobei 27 Personen den Tod fanden und der bauleitende Ingenieur nur
mit knapper Not dem Schicksal entging, von dem wütenden Volk gelyncht zu werden.
Nachher erbaute man eine auf Pfeilern ruhende
Brücke, an deren beiden Enden heute noch die gemauerten
Türme stehen, an denen die erste
Brücke aufgehängt war. Ein neues Unglück ereignete sich 1895 anlässlich einer Reparatur
der
Brücke, indem das Kabel der provisorisch funktionierenden
Fähre riss, wobei ebenfalls mehrere Personen ertranken. In
der Nähe ein Wasserwerk, das die umliegenden
Dörfer mit Rhonewasser versorgt. Im 16. Jahrhundert besassen
die
Bischöfe von Genf
ein Mandament
Peney, das die Pfarreien
Peissy,
Bourdigny,
Satigny,
Malval,
Dardagny und
Peney umfasste (s. den
Art.
Mandement). In
Peney Dessus stehen noch Reste einer festen Burg, die 1223 von Aymon von
Grandson erbaut worden war, 1516 von
Berthelier bis zu seiner Vertreibung durch Johann von Savoyen besetzt wurde und dann in den Reformationskriegen
eine
Rolle spielte. Nachdem die
Genfer am vergebens versucht hatten, die Burg mit Sturm zu nehmen, fanden sie dieselbe
das folgende Jahr bei einem neuen Kriegszug von der savoyischen Besatzung geräumt, worauf sie sie zerstörten.
Hier war Pécolat eine Zeit lang gefangen gehalten worden.
(Kt. Graubünden,
Bez. Bernina).
2300 m. Rasenterrasse, w. über der
Ebene von
Cavaglia und am alten Berninapassweg
nach dem
Puschlav. Zeigt gegen die genannte
Ebene hin ein Accioli di
Palü geheissenes schmales Felsband, lehnt sich im W. an
die
Wände des
Cornicello (2811 m), eines
Vorberges des
Pizzo di
Verona, und wird im N. und NW. von der Palüalp
und dem Palügletscher begrenzt.
Die
Sonne vermag hier nur während der Mittagszeit herein zu scheinen.
Diese
Brücke
war einst ein beliebtes Spaziergangsziel der
Mönche von
Münster, die einem charakteristisch geformten
Felsen in der Nähe
den Namen des
Siège (Sessel) de
Saint Germain beigelegt hatten.
(Kt. Waadt,
Bez. Cossonay).
490 m. Gem. und Dorf, auf einem der letzten w. Ausläufer des Berglandes des
Jorat und an der Strasse
Cossonay-Échallens; 2,2 km ö.
Cossonay und 1 km nö. der Station
Cossonay der Linien
Lausanne-Neuenburg
und
Lausanne-Pontarlier. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen von der Station nach
Cheseaux. Gemeinde, mit
Les Moulins
und Station Penthalaz-Cossonay: 71
Häuser, 372 reform. Ew.; Dorf: 55
Häuser, 270 Ew. Kirchgemeinde
Daillens. Die Gemeinde
umfasst noch einen Teil des meist mit
Wald bestandenen jenseitigen Gehänges des
Thales der
Venoge, wo am
rechten Ufer des Flusses grosse
Mühlen stehen; höher oben am linken Ufer die
Fabrik elektrischer Kabel
L'Illette. Das Dorf
gehörte schon im 13. Jahrhundert zur
HerrschaftCossonay und war auch zur Zeit der
Berner Oberhoheit der Landvogtei
Cossonay
zugeteilt. Gräber aus der Römerzeit. Heimat des Dichters und Literarhistorikers J. J. Porchat (1800-1864)
und des
OberstenConstantinBorgeaud (1820-1905).
(Kt. Waadt,
Bez. Cossonay).
490 m. Gem. und Dorf, nahe dem linken Ufer der
Venoge und am Fuss des W.-Abfalles des Berglandes des
Jorat, an der Strasse
Lausanne-Orbe; 3,8 km sö.
Cossonay und 1,5 km sö. der Station
Cossonay der Linien
Lausanne-Neuenburg und
Lausanne-Pontarlier. Strasse nach
Sullens und
Cheseaux. Telegraph, Telephon. 50
Häuser, 259 reform. Ew.
Kirchgemeinde
Daillens. Landwirtschaft. Der an der
Römerstrasse Lousonna-Urba gelegene
Ort muss sehr alt sein, wird aber urkundlich
erst 1011 anlässlich einer Schenkung des Königs Rudolf III. von Burgund genannt. Gehörte zum grössten
Teil der
HerrschaftCossonay und zum kleineren Teil verschiedenen anderen
Herren. Nachdem 1589 Georges François
Charrière,
Herr von
Mex, sich zum Mitherrn von Penthaz zu machen gewusst hatte, erwarben seine Nachkommen durch Austausch von Land mit
der
Berner Regierung die ganze
Herrschaft, in deren Besitz sie bis 1798 verblieben. Kirchensatz und Kirchengut
kamen unter dem
Bischof Johann von
Cossonay an das Stift
Lausanne. Der berühmte
Solothurner Propst Hämmerlein oder Malleolus
wirkte eine Zeit lang in Penthaz als Pfarrer. Funde von römischen Altertümern, so z. B. eines Meilensteines. 1011: Penta;
1387: Pentha; 1574: Penthaz.
Landwirtschaft. Vor der Reformation gehörte
der Kirchensatz der Abtei Montbenoît in Frankreich.
Als die Gemeinden Penthéréaz und Poliez le Grand 1619 sich für die
Duldung der Katholiken ausgesprochen hatten, liess ihnen Bern
auf Verlangen der von den fremden Gesandten
unterstützten katholischen Kantone in Sachen der Religion ihre individuelle Freiheit, verbannte aber 1660 die inzwischen
an Zahl bedeutend angewachsenen und nun die Wiederherstellung ihres Kultus verlangenden Katholiken.
Heute besteht in Poliez le Grand
eine vom Staat anerkannte und subventionierte katholische Kirchgemeinde. 1154 und 1228: Panterea;