Wiesenbau. Sehr schöne Aussicht auf den Thurgau,
die
Voralpen, die
Hochalpen und den
Bodensee. Das KlosterBischofszell
erbaute hier zum Andenken an den 284 in Konstanz den Märtyrertod gestorbenen St. Pelagius eine
Kapelle. Als sich dann mehrere
wunderbare Heilungen ereigneten, ward die
Kapelle allmählig zum Wallfahrtsort und sah sich bald im Besitz eines aus den Opfergaben
der
Pilger stammenden schönen Vermögens. Lange Zeit wurde die
Kapelle durch Einsiedler versehen, deren
letzter 1798
starb.
Dann wurde auf Wunsch der Bevölkerung ein Priester hierher gesetzt, und seit 1851 bildet Pelagiberg eine Filiale der kathol.
Kirchgemeinde
Bischofszell mit einem besonderen Kaplan. Die jetzige Kirche vom Kirchengutsverwalter Pfarrer Taubenberger aus
Hauptwil (1857-1898) erbaut und mit schönen Wandgemälden und Glasmalereien ausgeschmückt. Vergl.
die von J. Schneider verfasste Beschreibung der Wallfahrtskirche und des neuen Kurortes St. Pelagiberg.
(Mont) (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
1516 m. Gipfel im Waadtländer
Jura, zwischen dem
Noirmont und dem
Mont Sallaz und 3 Stunden n. über
St. Cergue. Schöner und bequem zu erreichender Aussichtsberg mit einem der benachbarten
Dôle analogen
Panorama.
Der Philosoph Charles Secretan, ein guter Kenner seiner engeren Heimat, widmet dem Berg in seinen Paysages Vaudois
(Lausanne
1895) folgende Zeilen: «Le charme du Pèlerin vient de ce que ce n'est pas une
vue, mais une succession de vues très variées, bien séparées, dont quelques-unes n'ont pas un seul
élément commun avec quelques autres. Et ce ne sont pas seulement ces vues, c'est le sol où l'on pose ses pieds qui vous
réjouit: de
¶
mehr
petits pays, de petits asiles, de petits bosquets, de petits rochers, de petits déserts, une succession d'accidents toujours
gracieux dont de fréquentes visites n'épuisent pas le nombre et qu'il serait impossible de décrire.» Die Zahl der
Besucher ist seit der Eröffnung der Drahtseilbahn 1900 bedeutend gestiegen. Die Bahnlinie ist 1588 m
lang, geht von der Nähe des Grand Hôtel in Vevey (390 m) aus und hat die Stationen Corseaux, Beau Site, Chardonne-Jongny und
als Endstation Baumaroche (900 m), wo grosse Gasthöfe und Restaurants erbaut worden sind.
Die Bahn wird elektrisch betrieben und hat im unteren Abschnitt eine Steigung von 13%, im obern dagegen
eine solche von 54%. Die vom absteigenden Wagen nicht gebrauchte Kraft wird an der steilsten Stelle in Akkumulatoren aufgespeichert
und an den aufsteigenden Wagen auf der obersten Strecke wieder abgegeben. Aus der unmittelbaren Umgebung des von Baumaroche
in 1¼ Stunden zu erreichenden Gipfels sieht man den als ungeheuern Halbmond sich präsentierenden Genfersee
und die Savoyer, Walliser und Waadtländer Alpen vom Salève über die Dent du Midi bis zu den Diablerets und bis zum Moléson.
Der ganze Berg ist von einem Netz von Wegen übersponnen. In den Mauern und Felsen längs der ganzen Bahnlinie hat ein Botaniker
eine Art Alpengarten eingerichtet mit prachtvollen Gruppen von Löwenmaul, Mohn und Nelken und den verschiedensten
Arten von Alpenpflanzen. Der Mont Pèlerin besteht aus dicken Bänken von miocäner und oligocäner Nagelfluh, die vom See
an aufwärts bis zu oberst stufenförmig übereinanderfolgen und eine Mulde bilden, so dass man einzelne Bänder rings um
den ganzen Berg verfolgen kann. Vergl. den Art. Jorat.