die Mitte des Dammes eine Badanstalt. Am Quai stehen mehrere grosse Gasthöfe und ein im Sommer geöffneter Kursaal mit Theatersaal.
Reformierte Pfarrkirche, römisch-katholische Kapelle, evangelische und amerikanische Kapelle. Kleinkinder- und Primarschulen.
Reitschule. Zahlreiche industrielle Betriebe: Fabriken von Heizkörpern, Musikdosen, Zifferblättern, Unruhen, Strohhüten;
Bierbrauerei, Buchdruckerei.
Schiffsbauerei, Automobilschuppen, mechanische Werkstätten, Spenglereien und
Schlossereien, Niederlagen von Bau- und Brennholz. Ein vom Baron A. von Rothschild gegründeter und mit reichen Mitteln ausgestatteter
Augenspital, der mittellose Kranke ohne Rücksicht auf Glauben oder Nationalität unentgeltlich behandelt. Das Krankenhaus
Bertini ist ein privates Institut und nimmt Männer und Knaben jeden Glaubens und jeder Nationalität, die nicht an
einer ansteckenden Krankheit leiden und nicht operiert werden müssen, ebenfalls unentgeltlich auf.
Kinderkrippe. Pfahlbau aus der Steinzeit. Der Ort Les Pâquis (Pascua) wurde vom Herzog Karl III. von Savoyen 1508 der Stadt
Genf überlassen. Die Händel Genfs mit Savoyen erforderten zu Ende des 16. Jahrhunderts die Schaffung einer Flottille, deren
Befehlshaber den Titel eines «Amiral de tout navigage» führte und deren
Mannschaft sich später zu der sog. Société de la Navigation vereinigte. Diese Gesellschaft verlegte 1677 ihren Schiessplatz
vom Molard nach Les Pâquis und erbaute hier 1723 das jetzt noch stehende sog. Hôtel de la Navigation. 1856 vereinigte sich
die Gesellschaft mit der Société de l'Arquebuse. Bis zur Schleifung der Festungswerke (1849) war Les Pâquis
mit der Stadt durch eine 1825 erbaute Hängebrücke verbunden.
(Kt. Thurgau,
Bez. Diessenhofen,
Munizipalgem. Basadingen, Ortsgem. Unterschlatt.) 402 m. Gruppe von 3 Häusern und
ehemaliges Kloster, auf einer Anhöhe links über dem Rhein und 150 m von der Station Schlatt der Linie Schaffhausen-Etzwilen-Konstanz.
Telephon. 60 reform. Ew. Kirchgemeinde Schlatt. Säge, am Rhein eine Mühle. Acker- und Wiesenbau. Ziegelei. Zum Andenken an
ein 992 stattgefundenes Gefecht zwischen Bauern und Rittern wurde an dieser, damals nach dem vorbeifliessenden
Bach Schwarzach geheissenen Stelle eine St. Peterskapelle gestiftet.
Graf Hartmann der Aeltere von Kiburg vergabte am seinen Besitz zu Schwarzach und das Kirchenpatronat über St. Peter
den Nonnen des Klosters Paradies bei Konstanz unter der Bedingung, dass sie nach Schwarzach übersiedeln
sollten. 1254 bauten sich die Nonnen hier ihr neues Kloster, das sie ebenfalls Paradies benannten, das dem Orden der h. Klara
angehörte und eines der sieben im Thurgau
1228-1254 gestifteten Klöster war. Nachdem das Kloster 1330 mit Schaffhausen
ins Burgrecht getreten
war, kam es mehr und mehr unter die Verwaltung dieser Stadt, die es schliesslich als ihr Eigentum betrachtete
und zur Zeit der Reformation aufhob. 1574 wurde es der Gerichtsherrschaft Diessenhofen
angegliedert, und 1578 stellten die 5 katholischen
Orte, deren Untertanenland der Thurgau
war, das Kloster als solches wieder her.
Nach einem Brand von 1587 wurde es wieder aufgebaut. Nach dem Uebereinkommen von
1574 erhob Schaffhausen
die Gefälle
dieses Grundbesitzes, wozu eine besondere Verwaltungsabteilung, das sog. Paradieseramt, geschaffen wurde. Am beschloss
der Thurgauer Grosse Rat die Aufhebung des Klosters und die Einziehung seiner Güter, die zu Schul-, Kirchen- und Wohltätigkeitszwecken
verwendet wurden. Gebäude und Land verkaufte man an einen Privaten. Heute ist das Gut Eigentum einer
Aktiengesellschaft, die es durch einen Verwalter besorgen lässt. Vergl. Heinrich Murer's (geb. 1488) Beschreibung des Klosters
Paradies. Manuskript; Nüscheler, Arn. Die Gotteshäuser der Schweiz. I. Zürich
1864; Kuhn, Konrad. Thurgovia sacra. III. Frauenfeld
1883; Harder,
H. W. Das Klarissinnenkloster Paradies.Schaffhausen
1876.
(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2640-2210 m. Zunge des Rheinwaldfirns, der der grösste Quellarm des Hinterrhein entfliesst.
Benannt nach einer dreieckigen und mit Rasen bewachsenen Moränenablagerung (Paradies), die zwischen zwei Arme des Zapportgletschers
hineingreift und vor dem Fuss des Paradiesgletschers zwischen den zwei «Hölle» geheissenen Schluchten
rechts vom Rhein liegt.
(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2963 m. Felsinsel, zwischen dem Rheinwaldfirn und Zapportgletscher in der Gruppe des Rheinwaldhorns.
Früher Degenhörnli geheissen und 1872 umgetauft. Wahrscheinlich zum erstenmal vom St. Galler Alpinisten J. J. Weilenmann 1859 erreicht.
Von der Zapporthütte aus in 1¾ Stunden leicht zugänglich.
(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2640 m. Gehänge des Paradieshörnli zwischen Rheinwaldfirn und Zapportgletscher; zuerst mit Schutt
und Rasen bedeckt, dann rasch abfallend und mit einer hohen Felswand zur Schlucht der sog. Hölle abbrechend, in die der Paradiesgletscher
ausmündet.
621 m. Bauernhof, Kapelle und Gastwirtschaft an der Grenze gegen
Frankreich, an der Strasse Basel-Abévillers (Frankreich);
2,7 km w. Bure und 8,7 km wnw. der Station Pruntrut der Linie Delsberg-Delle.
Starker Handel mit Kolonialwaren über die Grenze.
Der Ort ist in den Hexenprozessen des 16. und 17. Jahrhunderts, deren Akten
heute noch im Archiv des Bistums liegen, dadurch bekannt geworden, dass die Hexen hier ihren Sabbat zu
feiern pflegten und dass am Brunnen des Ortes jeweilen die das Land verwüstenden Hagelwetter vorbereitet wurden.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2888 m. Gipfel in der Kette zwischen Val Nalps und Val Cornera; 8 km ssw. Sedrun und 2,5 km s. vom
Piz del Maler. Oft besuchter Aussichtspunkt, von Sedrun über die Alp Garbetel und den Tomagletscher in 5 Stunden zu
erreichen.
277-300 m. Dorf am Luganersee und am N.-Fuss des Monte San Salvatore, 2 km s.
Lugano.
Dampfschiffstation, Station der elektrischen Strassenbahn, Kopfstation der Drahtseilbahn auf den Monte San Salvatore.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Lugano-Carona und Lugano-Figino. 205 kathol. Ew. Kirchgemeinde San Pietro
Pambio.
Einige Reformierte deutscher Zunge.
mehr
Weinbau, Blumenzucht.
Fremdenindustrie. Grosse Bierbrauerei.
Dampfwäscherei. Schöner s. Vorort von Lugano mit prachtvoller
Aussicht auf See und Umgebung. Im Frühjahr und Herbst sind die 7 Gasthöfe (mit 510 Betten) und zahlreichen Pensionen vollständig
mit Fremden besetzt, die oft auch den Winter über bleiben.