Gemeindeabteilung und Dorf, zu oberst in dem bei
Ollon in die Rhoneebene ausmündenden Thälchen malerisch gelegen und mitten
in Baumgärten versteckt; 4,3 km osö. der Station
Aigle der Simplonbahn und 2,3 km osö. der Endstation der elektrischen
Strassenbahn
Aigle Bahnhof-Grand Hôtel. Eine Stunde nw. über
Ollon. Zusammen mit
Plambuit: 65
Häuser, 298 reform.
Ew.; Dorf: 37
Häuser, 174 Ew. Kirchgemeinde
Huémoz. Land- und Waldwirtschaft. In den benachbarten Kalk- und Gipsfelsen hat
man 1554 eine Salzquelle entdeckt, die als erste im Bezirk
Aigle zur Salzgewinnung und zu Badezwecken benutzt worden ist.
Sie wurde ursprünglich von der Familie Zobel aus Augsburg ausgebeutet, die sie von der
Berner Regierung
gepachtet hatte. Nach 150 Jahren übernahm die Regierung den Betrieb selbst und liess die Quelle später nach
Le Devens ablenken
und mit den übrigen Salzquellen der Gegend sich vereinigen. Heute ist sie gleich anderen solchen Quellen auf den Alpweiden
von
Ollon eingegangen, da das von ihr durchflossene Gestein völlig ausgelaugt ist. Die alten Anlagen
zur Benutzung der Quelle bestanden aus
Stollen, Treppen, Schächten etc., die alle im Gips und Anhydrit angelegt waren. Dem
heute verschütteten Zugangsstollen entspringt noch eine leicht salzige kleine Quelle. Das Gebiet von Panex bildet eine an
den Fuss desChamossaire sich anschmiegende Terrasse, die aus Trias (Rauhwacke, Gips) aufgebaut ist und
an die Dolomitfelsen des
Plantour-Bois de la Cheneaux sich anlehnt. Das Ganze ist mit einer Moränendecke überführt.
(Kt. Glarus
und Graubünden).
2407 m. Tiefster und bester aller Passübergänge zwischen Glarus
und Graubünden,
verbindet dasSernfthal
mit dem Vorderrheinthal. Als Ausgangspunkte auf Bündner
Seite kann man die beiden
DörferRuis und
Waltensburg (eine bezw. zwei
Stunden über
Ilanz) betrachten, von denen je eine kleine Bergstrasse in 2 Stunden nach
Panix (1300 m) hinaufführt. Der Passweg
steigt zunächst durch die
Wiesen,
Weiden und Waldparzellen der Alp Ranasca langsam an, um durch das Ranascatobel
und das Felsenloch des
Crap Taglia den Zirkus der Alp Meer zu erreichen und dann in ö. Richtung über Schutthalden und Felsplatten
den Scheitel zu gewinnen (3 Stunden von
Panix).
Ein anderer Weg, kürzer aber mühsamer, geht vom
Rossboden (dem südl. Abschnitt der Alp Meer) durch
Felsen und über eine grosse Schutthalde direkt zur Passhöhe. Abstieg zuerst gegen NO. und dann gegen N. am
Hexenseeli vorbei,
durch die «Gurgel» und über die steile
Jätzalp an den
Hütten von Oberstafel und
Im Loch vorbei, worauf man nach
Passieren
einer schönen kleinen
Schlucht bei
Wallenbrugg (auf der
Wichlenalp) das
Sernfthal erreicht (2 Stunden von
der Passhöhe).
Ueber
Hinter Steinibach gelangt man sodann auf einer dem linken Ufer des Flusses folgenden kleinen Fahrstrasse in einer Stunde
nach
Elm. Der Fussweg ist zwar auf der
GlarnerSeite steiler, aber dafür besser unterhalten
(besonders in der
Höhe). Der Passweg
führt über weiche eocäne Tonschiefer und ist bei starkem Regenwetter oft auf lange Strecken von Sturzschutt überdeckt
(besonders vom Scheitel bis zur Alp Ranasca). Die höhern Partien bleiben im allgemeinen bis tief in den Sommer hinein mit
Schnee bedeckt, und in der
Schlucht der «Gurgel» und am
Hexenseeli findet man Ende Juli noch meist eine
mehrere Meter mächtige Schneeschicht.
Der
Pass ist berühmt geworden durch den Uebergang der Armee Suwarow's vom 4. bis Die vom
Gotthard kommende und
von den Franzosen überall am Débouchieren in die ebenern Gegenden verhinderte russische Armee musste auf ihrem denkwürdigen
Zug trotz der vorgerückten Jahreszeit der Reihe nach den
Kinzig Kulm, Pragel und endlich den Panixerpass
überschreiten, um sich endlich Luft verschaffen zu können. Der Uebergang über unsern
Pass bei Regen,
Schnee, Nebel,
Kälte,
Vereisung aller
Wege etc. war unsagbar schwierig und gefährlich und kostete dem Feldherrn mehr als ⅓ seiner Leute,
die entweder am
Wege starben oder in Abgründe stürzten. Die ganze Artillerie und die Mehrzahl der Pferde mussten unterwegs
im Stiche gelassen werden. Noch lange Jahre nachher fand man an gewissen
Stellen, so namentlich in der Gurgel und am
Seeli,
Knochenreste und Waffen.
(Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
2800-748 m. Linksseitiges Nebenthal zum Vorderrheinthal, in das es zwischen
Waltensburg und
Ruis ausmündet. Steigt nach NW. bis zu dem vom
Wichlenberg,
Hausstock,
Ruchi und
Muttenstock umrahmten grossartigen
Felsenzirkus auf. Bis zur Panixeralp (Alp
Schmuèr) hinauf ist das trogförmige Thal eng und zwischen steilen Hängen und
langen Felsbändern tief eingeschnitten. Wo die Gehänge nicht allzusteil sind, tragen sie
Weiden und
Wald, welch' letzterer bis zu 1900 m hinaufreicht.
Neben dem am linksseitigen Hang stehenden kleinen Dorf
Panix (1300 m; 5 km oberhalb
Ruis und
Waltensburg) finden sich (besonders
am rechtsseitigen Thalgehänge) bis zu etwa 1400 m zahlreiche zerstreute
Hütten.
Hinten über der von
hohen Felswänden eingefassten Panixeralp gabelt sich das Thal in zwei Aeste, die durch einen vom
Hausstock gegen SO. absteigenden
Kamm voneinander getrennt werden. Der O.-Arm steigt mit zwei Stufen gegen den
Wichlenberg und
Hausstock auf und trägt zuoberst
den
Meergletscher; durch seinen untern Abschnitt führt der nach
Elm leitende
Panixerpass.
Der W.-Arm bildet gleich zu Beginn eine enge, von übereinandergelagerten Felsbändern begleitete
Schlucht, die unzugänglich
ist und auf langen Umwegen (z. B. über Alp Meer) umgangen werden muss. Seinen obersten Abschnitt bilden zwei Nischen, die
durch einen vom
Ruchi nach SO. auszweigenden Felskamm voneinander getrennt werden und in denen die flachen
Eisfelder des Cavirolas- und
Fluazgletschers liegen. Deren vereinigte Schmelzwasser verstärken sich auf der Panixeralp durch
den Abfluss des
Meergletschers zum Panixerbach
(Ual Schmuèr), der von links in den
Frisalbach mündet.
Der einzige bedeutendere Nebenbach ist der von der
Sether Furka herabkommende Ranascabach. Alle diese
Wasser mit ihren vielen
Fällen, die
Gletscher und die imposante Bergumrahmung verleihen dem Thal einen grossen Reiz, der von
den Touristen stetig mehr gewürdigt wird. Doch bleibt der Verkehr
im Thal immer noch ein beschränkter, obwohl der
Panixerpass
im Sommer häufig begangen wird.
Hausstock und
Ruchi, die ebenfalls vielfach Besuch erhalten, werden weit häufiger von
Elm oder
Linthal als von
Panix her in Angriff genommen.
Die Hütte hat eine ebenfalls
von der Sektion Genf
1881 erstellte ältere ersetzt, die unter einem vorspringenden Felsen stand, aber für
die Ansprüche der neuern Zeit nicht mehr genügte.
Verbindet die
Hütte von Panossière in etwa 5 Stunden mit den Hütten von Boveyre und wird nur selten benutzt, obwohl er bei gutem Wetter
keine ernstlichen Schwierigkeiten bietet.
Wird oft mit dem parallel gehenden Col de Boveyre (3487 m; auf der Siegfriedkarte
unbenannt) verwechselt, der zwischen den Aiguilles de Meiten oder de Challant (3659 m) und dem Combin de
Boveyre oder Petit Combin (3649 m) eingeschnitten ist.