im
Berninamassiv und ganz auf Schweizerboden, obwohl er auf der S.-Flanke des Gebirges liegt. Zwischen dem
Piz Cambrena und
Pizzo di
Verona 4 km und zwischen dem
Piz Palü und
Sasso Rosso 2,5 km breit. Steht über breite Eisrücken mit dem Fellaria-
und Veronagletscher in Verbindung. Man pflegt zuweilen über die unmittelbar s. unter dem
Piz Palü (3889
m) befindliche Eisschneide des (auf der Siegfriedkarte unbenannten) Passo di Gambre vom
Palü- zum Fellariagletscher hinüberzusteigen.
Die Zunge des Palügletschers ist etwa 2,5 km lang und 500 m breit und fliesst nach O. ab, um auf der Alp
Palü in etwa 1950 m
zu enden. Diese etwas versumpfte Alp
(Palü =
Sumpf) hat dem
Gletscher und dem Bergstock den Namen gegeben. Von der s. über
der Berninapasshöhe gelegenen Alp
Grüm aus bietet sich der schönste Ueberblick über den
Gletscher und seine grossartige
Gebirgsumrahmung. Diese Alp wird daher vom
Puschlav und vom
Ober Engadin her häufig besucht; sie liegt
am
alten Weg über den
Berninapass, der noch heute von Touristen häufig begangen wird. Der Abfluss des Palügletschers vereinigt
sich mit demjenigen des
Lago Bianco auf dem
Berninapass, durchfliesst dann unter dem Namen
Cavagliasco eine tiefe
Schlucht und
mündet von rechts in denPoschiavino.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
352 m. Dorf, an der Strasse
Lugano-Barbengo und 3 km sw. vom Bahnhof
Lugano. Telephon. 26
Häuser, 210 kathol.
Ew. Kirchgemeinde
San Pietro Pambio. Acker- und Weinbau, Zucht der Seidenraupe. Bildet seit 1904 zusammen mit
Noranco die Gemeinde
Pambio-Noranco. Heimat des Architekten Gian Battista Ricca, der unter
Maria Theresia das
Schloss Austerlitz und die
VillaSchönbrunn
erbaute, sowie der
Brüder Adamo und Alberto Lucchesi, die unter dem Erzherzog Ferdinand und dem Kaiser
Rudolf II. im 16. Jahrhundert am österreichischen
Hof als Baumeister tätig waren. In der Pfarrkirche sieht man noch Fresken
aus der Hand des ersteren der
Brüder. Pambio ist ferner die Heimat der zu
Beginn des 19. Jahrhunderts am russischen
Hof als
Architekten wirkenden
Brüder Bernardazzi, die eine grosse Anzahl von Bauwerken und die ganze Stadt Pjatigorsk in Transkaukasien
erbauten; einer der Beiden nahm auch an der ersten Besteigung des Elbruz 1829 teil.
(Kt. Waadt,
Bez. Cossonay).
660 m. Gem. und Pfarrdorf, am Rand eines steilen subjurassischen Plateaus 4,5 km
vom Jurafuss entfernt; an den
StrassenMorges-L'Isle-LePont deJoux und
Apples-Cuarnens. 8,3 km sw.
Cossonay und 10,5 km nw.
Morges.
Station der Linie
Morges-Apples-L'Isle. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Morges. Gemeinde: 97
Häuser, 650 reform.
Ew.; Dorf: 86
Häuser, 573 Ew. Gemeinsame Pfarrei mit den Gemeinden
Cottens,
Mauraz und
Sévery. Landwirtschaft.
Ziegelei. Vor der Reformation stand die Pfarrei unter dem französischen Kloster Montbenoît und hatte in
Montricher und
Sévery
je eine Filiale. Das ganze Gebiet von Pampigny zerfiel in die vier
Lehen von
Montricher,
Menthon,
Gléresse und Pampigny, welch'
letzteres zur Burgherrschaft
Cossonay gehörte. Der erste bekannte Inhaber dieses
Lehens war Jaquet de
Pampigny, der 1298 dem
Jean de
Cossonay huldigte. Durch Heirat seiner Enkelin Jaquette mit
Girard de
Moudon ging das
Lehen 1385 an
dieses Geschlecht über und kam dann 1439 durch Kauf an
Jean de
Menthon, Mitherrn von
Aubonne. 1560 erwarb es
Jean Mestral,
Herr
vonArruffens, um den Preis von 400 Goldgulden. 1616 fügte François Gaspard Mestral,
Herr von
Arruffens,
diesem
Lehen noch einen Teil der übrigen
Lehen bei und kaufte auch in Vuillerens,
Saint Saphorin etc. weiteren Grundbesitz
an. Zur Zeit der Revolution war Henri Albert de Mestral
Herr von Pampigny und Vuillerens. Seine Nachkommen
sind in dieser Gegend heute noch reich begütert. In einer Kiesgrube hat man Steindeckelgräber mit Skeleten und einem eisernen
Messer aufgefunden. Funde von römischen Bronzemünzen und Reste von Bauten mit römischen Ziegeln. Alemannengräber. Der
Boden besteht aus Molasse, die mit Moränenschutt überführt ist. Die Gemeinde liegt zum grössten Teil w.
und n. vom Dorf und wird auf eine beträchtliche Strecke vom
Veyron begrenzt, längs dessen Ufer ein ziemlich breiter Streifen
schönen
Waldes sich hinzieht. 1228: Panpinie; 1324: Pampigniez.
Gemeindeabteilung und Dorf, zu oberst in dem bei Ollon in die Rhoneebene ausmündenden Thälchen malerisch gelegen und mitten
in Baumgärten versteckt; 4,3 km osö. der Station Aigle der Simplonbahn und 2,3 km osö. der Endstation der elektrischen
Strassenbahn Aigle Bahnhof-Grand Hôtel. Eine Stunde nw. über Ollon. Zusammen mit Plambuit: 65 Häuser, 298 reform.
Ew.; Dorf: 37 Häuser, 174 Ew. Kirchgemeinde Huémoz. Land- und Waldwirtschaft. In den benachbarten Kalk- und Gipsfelsen hat
man 1554 eine Salzquelle entdeckt, die als erste im Bezirk Aigle zur Salzgewinnung und zu Badezwecken benutzt worden ist.
Sie wurde ursprünglich von der Familie Zobel aus Augsburg ausgebeutet, die sie von der Berner Regierung
gepachtet hatte. Nach 150 Jahren übernahm die Regierung den Betrieb selbst und liess die Quelle später nach Le Devens ablenken
und mit den übrigen Salzquellen der Gegend sich vereinigen. Heute ist sie gleich anderen solchen Quellen auf den Alpweiden
von Ollon eingegangen, da das von ihr durchflossene Gestein völlig ausgelaugt ist. Die alten Anlagen
zur Benutzung der Quelle bestanden aus Stollen, Treppen, Schächten etc., die alle im Gips und Anhydrit angelegt waren. Dem
heute verschütteten Zugangsstollen entspringt noch eine leicht salzige kleine Quelle. Das Gebiet von Panex bildet eine an
den Fuss des Chamossaire sich anschmiegende Terrasse, die aus Trias (Rauhwacke, Gips) aufgebaut ist und
an die Dolomitfelsen des Plantour-Bois de la Cheneaux sich anlehnt. Das Ganze ist mit einer Moränendecke überführt.