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prachtvoller Aussicht auf den Langensee.
Entwickelt sich als Winterkurort.
Römergräber.
prachtvoller Aussicht auf den Langensee.
Entwickelt sich als Winterkurort.
Römergräber.
Orsenthal
(Kt. und Bez. Schaffhausen).
637-474 m. Enges Thälchen im Randen;
zieht zwischen dem Buchberg und dem Rändli auf eine Länge von 3 km gegen SO. 4 km nw. Schaffhausen. Wird schon in einer Urkunde von 1067 genannt.
(Alpe d') (Kt. Wallis, Bez. Hérens, Gem. Hérémence).
2073 m. Alpweide, über dem linken Ufer der Dixence und zwischen den Vorbergen des Métailler einerseits und denjenigen des Bec de la Montau andererseits;
über den den Mayen de Frettaz beherrschenden runsendurchfurchten Waldungen gelegen.
Wird von einem Konsortium aus Vex bewirtschaftet und von Anfangs Juli bis Mitte September mit 120 Stück Grossvieh bezogen.
Liefert im Jahr durchschnittlich 385000 Liter Milch, die zu 2600 kg Halbfettkäse und 285 kg Butter verarbeitet werden. 39 Hütten und Ställe.
(Monti) (Kt. Tessin, Bez. Blenio, Gem. Campo).
1470 m. Ueppiges Maiensäss mit einer Hüttengruppe in der schönsten Lage des Val Campo. Wird im Mai-Juni und September-Oktober mit Vieh bezogen.
Herstellung von Butter und Käse.
(Val d') (Kt. Graubünden, Bez. Maloja und Italien).
So heisst eine der obern Verzweigungen des italienischen Livignothales;
beginnt in 2520 m und tritt nach einem 1 km langen Verlauf gegen N. in 2300 m auf italienischen Boden über.
Von dem Thälchen aus führt ein für leichte Fuhrwerke fahrbares Strässchen über die Fuorcla di Livigno zur Berninastrasse hinüber, die sie etwa 2 km ö. vom Hospiz in 2056 m Höhe erreicht.
(Kt. Wallis, Bez. Entremont). 888 m. Gem. und grosses Pfarrdorf an der Strasse über den Grossen St. Bernhard; 17 km sö. der Station Martigny Ville der Simplonbahn, 6 km s. Sembrancher und 1 km n. der Vereinigung der beiden obern Arme der Dranse (Val Ferret und Val d'Entremont). Der Fluss teilt das Dorf in zwei ungleiche Hälften, den Bourg oder das eigentliche Dorf am rechten und den Borgeal oder das Aussenquartier am linken Ufer, die durch eine 1810 neuerstellte, schöne einbogige Steinbrücke miteinander verbunden sind.
Postbureau, Telegraph, Telephon; im Winter Endstation der Postwagen von Martinach her, im Sommer Postwagen über den Grossen St. Bernhard. Gemeinde: 407 Häuser, 2215 kathol. Ew.; Dorf: 124 Häuser, 658 Ew. Liegt an einer etwas eingeengten Stelle des Thales, ist aber von schönen Wiesen und gut angebauten Feldern umgeben. An der Stelle eines zu Ende des 15. Jahrhunderts umgebauten und seither nicht mehr genügend Sicherheit bietenden Gotteshauses steht seit 1896 die geräumige neue Pfarrkirche, die dem h. Nikolaus geweiht und deren prachtvoller Glockenturm einer der ältesten im Kanton ist.
Seine gezackte Mauerzinne zeigt, dass er zur Zeit der grossen Völkerwanderungen als Wacht- und Verteidigungsturm gedient haben muss. Einige architektonische Einzelheiten und alte Möbel machen auch das Gemeindehaus sehenswert. Nahe dem S.-Ende des Aussenquartieres am linken Ufer der Strasse bemerkt man an der Strasse ins Val Ferret die zwischen anderen Bauten versteckten Ueberreste der einstigen Burg Le Châtelard, mit einer noch deutlich sichtbaren Freske, die den das Jesuskind tragenden h. Christoph darstellt.
Ein Gasthof und zwei Gastwirtschaften. Die Gemeinde Orsières ist die an Fläche zweitgrösste des Bezirkes Entremont und zusammen mit Bagnes, Evolena und Zermatt zugleich eine der ausgedehntesten des Kantons. Sie umfasst neben dem Hauptdorf noch eine Menge von Weilern und Häusergruppen, die an den Seitengehängen des Val d'Entremont und im vorderen Abschnitt des Val Ferret zerstreut liegen und einst zu sog. «tiers» (Dritteilen) gruppiert waren (ähnlich den «quarts» oder Quartieren der Gemeinde Bagnes).
Der rechts der Dranse gegen den Fuss des Six Blanc ansteigende Hang trägt die Weiler La Rosière, Comeire, Reppaz, Chez les Addy, Chez les Giroud und Chamoille, während am gegenüberliegenden Gehängefuss des Catogne die Gruppen Sous la Lix, Verdonnaz, Biollay, Prassony und Chez les Reuses und am Ufer der Dranse der Weiler La Douay stehen. Im Val Ferret findet sich Som la Proz (am Eingang), Issert, Les Arlaches und Praz de Fort. Die im schweizerischen Anteil des Mont Blanc Massives vor etwa 20 Jahren nur im Dorf Orsières schwach vertretene Fremden- und Hotelindustrie hat seither einen raschen Aufschwung genommen.
Das früher nur als Alpweide benutzte Thälchen des Lac de Champex ist zu einem ganzen Dorf von Gasthöfen und Pensionen geworden. Das zu den weiten Eisfeldern der mächtigen Kette aufsteigende, liebliche u. ruhige Val Ferret besass einst nur auf den Mayens de Ferret einen kleinen Gasthof und hat nun seit 1899 auch ein mitten im Dorf Praz de Fort stehendes neues Hotel erhalten. Man plant aber bereits die Errichtung weiterer Fremdenstationen, von denen aus die vom S. A. C. in diesem Gebiet erstellten Klubhütten leicht erreichbar sein werden.
Die arbeitsamen, ausdauernden und zähen Bewohner von Orsières ziehen von ihrem Boden alles, was er ihnen zu bieten vermag, vermögen aber seine Erträgnisse mit dem raschen Anwachsen der Bevölkerungszahl nicht mehr in Einklang zu bringen. 1816: 1965 Ew., 1850: 2305, 1870: 2394 Ew. Die Ziffern 2222 Ew. für 1888 und 2215 Ew. für 1900 zeigen, dass die Orsériens bereits in beträchtlicher Zahl auswandern. In der Tat findet man sie besonders in Paris, wo sie als Kutscher, Eisverkäufer, Farbenreiber etc. ihr Brot verdienen. Die Auswanderung ist dadurch begünstigt worden, dass die dem Thal einst schönen Verdienst bietende Eisausbeute am Saleinazgletscher seit 1880 allmählig eingestellt worden ist. Orsières ist eine bedeutende Führer- und Trägerstation und der Ausgangspunkt für Touren in die Eis- und Gipfelgebiete von Orny, Saleinaz etc.
Die Ueberlieferung erzählt uns, dass die den Mons Jovis (Grossen St. Bernhard) besetzt haltenden Sarazenen um die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts den nach Rom reisen wollenden St. Maiolus, Abt von Cluny, in Orsières als Gefangenen zurückbehielten. Die lange andauernde Besetzung des Thales durch die Sarazenen, die sich schliesslich mit den frühern Bewohnern gemischt und der Landwirtschaft zugewendet hätten, erklärt einigermassen das Fehlen von bestimmten Urkunden über diese Gegend. 1052 vergabte dann Aymon von Savoyen, damaliger Bischof von Sitten, seinem Stift zahlreiche Ländereien, die er zumeist von seinem Onkel Ulrich oder Udalrich geerbt hatte.
Darunter befand sich neben dem Schloss Saillon und den Herrschaften Ayent, Suen und Grengiols auch das Dorf Orsières im Entremont. Es ist aber nicht bekannt, ob das Stift seinen Besitz in Orsières wirklich angetreten hat, da man diese Herrschaft wenige Jahre später in den Händen der Herren d'Allinges findet, die zugleich auch das Meieramt (métralie) über Liddes innehatten. Das Schloss dieses Geschlechtes, das sich später den Namen der du Coudray und du Châtelard beilegte, stand, wie schon erwähnt, südl. vom Dorf am linken Ufer der Dranse (150 m vom heutigen Friedhof entfernt) und gehörte im 16. Jahrhundert den Edeln Cavelli, deren Nachkommen in Orsières heute noch leben. Im April 1100 wütete in Orsières die Pest. Seit 1263 erscheint auch ein Edelgeschlecht derer von Orsières, die sich mit einflussreichen Familien verschwägerten und deren einer Zweig sich in Sitten einbürgerte, während ein anderer das Bürgerrecht von Genf erwarb und in dieser Stadt im 15. und ¶
16. Jahrhundert eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Orsières ist die Heimat des Advokaten Louis Pittier, eines eifrigen Parteigängers der Politik Napoleons I. im Wallis; des militärischen Leiters des Walliseraufstandes 1840-1844 Alexis Joris (genannt d'Illarsaz); des Dr. Gaspard Joris, Leibarztes des Grafen von Chambord, und des 1886 gestorbenen Rechtsanwaltes und Nationalrates Fidèle Joris. Ein bei Dix Milieux aufgefundener römischer Meilenstein befindet sich jetzt in Vollèges. 1052: Ursaria; 1177: Sancti Pantaleonis de Urseri; 1199: de Orseres. Im 11. Jahrhundert (Vita S. Maioli): ad villam usque descendunt quae, prope Dranci fluvii decursum posita, Pons Ursarii quondam vocitari erat solita.
Die etwa 150 km2 Fläche umfassende Gemeinde Orsières grenzt mit dem Col de Ferret und Col du Ban d'Arrey an Italien, mit den Eisgebieten um die Aiguille d'Argentière, den Tour Noir und den Mont Dolent (Col du Chardonnet und Col d'Argentière) an Frankreich, mit dem Val de Champex, der Fenêtre d'Arpette und der Pointe d'Orny an den Bezirk Martinach und endlich an sämtliche übrigen Gemeinden des Bezirkes Entremont (exkl. Vollèges). Vergl. auch die Art. Dranse, Entremont, Ferret.