unter der
Berner Oberhoheit als Residenz eines Landvogtes und kam 1798 in Privatbesitz. Das Geschlecht der Edeln von
Oron bekleidete
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts das Amt eines Vitztumes der Abtei
Saint Maurice; doch datiert die erste sichere Urkunde
darüber, die Vullierme I. von
Oron als Vitztum nennt, erst aus 1137. Um 1310 umfasste die Burgherrschaft
den
OrtOron la Ville und eine Reihe von andern
Dörfern der Umgebung. Daneben gehörten den
Oron noch die
HerrschaftenAttalens,
Bossonens etc., sowie Anteile an den
HerrschaftenVevey,
Montreux u. a. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts legten wie andere Adelige
des Landes auch die
Herren von
Oron dem
Grafen Peter von Savoyen den Treueid ab und erhielten dafür in
der Ständeversammlung der Waadt
(États de
Vaud) Sitz und Stimme.
Zugleich bekleideten mehrere Glieder des Geschlechtes hohe savoyische Aemter. Als die
Oron mit dem Tode von François I. erloschen,
kam dieHerrschaft 1383 an die
Grafen von
Greierz, die aber trotz verschiedener Erbschaften damals schon
stark verschuldet waren, so dass sich
Graf Rudolf IV. genötigt sah, seinen Besitz zu
Oron und
Palézieux an Heinrich von Mömpelgard
(Montbéliard), Herrn von
Orbe, zu verkaufen. Er konnte ihn zwar nachher wieder an sich bringen, doch
wurde er schon von seinem Sohn Rudolf 1398 oder 1399 neuerdings veräussert und zwar an Royer Aymond (oder Percival) aus
Asti, der oder dessen Sohn die
Herrschaft dann seinerseits 1402 an Gaspard de Montmayeur, Herrn von
Villars-Salet, weiter verkaufte. 1457 erwarb
Franz I. von
Greierz, der berühmteste dieser
Grafen, die
HerrschaftOron für sein
Haus zurück und hinterliess
sie seinem Sohne Franz, während der andere Sohn, Ludwig, die
GrafschaftGreierz und die
HerrschaftPalézieux erhielt.
Diese beiden
Herren eroberten nach der Schlacht von
Murten (1476), wo sie an der
Seite der
Eidgenossen gekämpft hatten, ihre
inzwischen vom
Grafen vonRomont besetzten
Schlösser wieder zurück. Nachdem Ludwig jung gestorben war,
folgte ihm 1499 sein Bruder Franz II. als
Graf von
Greierz. Mit dessen Sohn Franz III. erlosch die ältere Stammlinie der
Greierz.
Nachfolger wurde nach mancherlei Streitigkeiten der von Bern
und Freiburg,
sowie von der Bevölkerung der
GrafschaftGreierz unterstützte
Johann I. von
Montsalvens, der aber mit zahlreichen Schwierigkeiten verschiedener Art zu kämpfen hatte,
wie nachher auch sein Nachfolger Johann II. Dieser trat mit seiner ganzen Kraft der von dem damals in diesen Gegenden schon
einflussreichen Bern
ausgehenden Reformation entgegen, musste aber nach der Eroberung des Waadtlandes durch Bern
1536, nach
der offiziellen Einführung der neuen Lehre und nach der gewaltsamen Unterdrückung von Aufständen der Anhänger des alten
Glaubens auch in
Oron sich der neuen Ordnung der Dinge fügen.
Bern
liess ihn im Besitz seiner
HerrschaftOron unter der Bedingung, dass deren Bewohner dem reformierten Glauben angehören müssten.
Johann II. starb 1539, worauf ihm sein Sohn
Michel, der letzte
Graf von
Greierz, folgte, dessen Regierung
ebenfalls eine unglückliche war. 1555 wurde das
SchlossOron vom Staat Obwalden,
einem der Hauptgläubiger des
GrafenMichel, an Johann
von
Steiger verkauft, der aber schon 1556 alle seine Rechte auf
Oron und
Palézieux an die Stadt
Bern abtrat.
Von da ab bildeten
Oron und
Palézieux bis zur Revolution von 1798 eine bernische Landvogtei, deren Vogt in dem um dieselbe
Zeit restaurierten
Schloss seinen Amtssitz nahm. Man hat in
Oron Ruinen aus der Römerzeit aufgedeckt. Heimat des Theologen
Jean Mellot († 1650).
Uhrenindustrie. In Orpund lebte der als Orgelbauer bekannte Mechaniker Ris,
der sich bis zu seinem Tode auch mit der Lösung des Problems eines lenkbaren Luftballons mittels Dampfmotoren beschäftigte.
Fund eines Schalensteines und von Bronzegegenständen aus der Pfahlbauzeit.
Ein Grabhügel,
Grab aus der
La Tène Zeit mit
einem gläsernen Armring.
Zusammengesetzte Ortsnamen mit dem Bestandteil ors lassen sich entweder auf italien. orso = latein. ursus
(Bär)
oder auch auf den Personennamen Orso zurückführen.
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2824 m. Gipfel zwischen den zwei höchsten
Spitzen (3025 und 3039 m) des
Surettastockes und etwas gegen S. vorgeschoben.
Südl. von ihm ein kleiner
See mit einem als
Insel darin liegenden Felsblock.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
456 m. Gem. und Pfarrdorf, am
S.-Hang des
MonteSan Bernardo und 2 km n. vom Bahnhof
Locarno. Postablage;
Postwagen
Locarno-Mergoscia. 56
Häuser, 212 kathol. Ew. Acker- und Weinbau. Starke Auswanderung der Männer alsMaler
und
Maurer in die übrigen Kantone. Mitten in Weinpflanzungen gelegen, vor Winden sehr geschützt und mit
¶