(Kt. Bern,
Amtsbez.
Burgdorf und Wangen).
Kleiner Fluss; entspringt in dem bewaldeten und stark durchschluchteten Bergland nö.
Winigen im Oenzelgraben in 680 m, durchzieht in der Richtung NO. die
Wiesen zwischen
Winigen und Nieder Oenz und nimmt
auf dieser Strecke von rechts bei
Rietwil den Bach des Mutzgrabens und bei
Bollodingen die
Altachen auf, wird bei
Wanzwil von
der Bahnlinie
Herzogenbuchsee-Solothurn überbrückt und fliesst dann durch ein enges Thälchen, um nach 17 km langem
Lauf
unterhalb
Berken in 417 m von rechts in die
Aare zu münden. Ist reich an Forellen, treibt mehrere
Mühlen
und Fabriken und wird ganz besonders zur Bewässerung der sie begleitenden schönen
Wiesen benutzt. Von etwa 15 Brücken überschritten.
(Nieder) (Kt. Bern,
Amtsbez. Wangen).
457 m. Gem. und Dorf, zu beiden
Seiten der Oenz und 900 m w. der Station
Herzogenbuchsee der
Linie
Olten-Bern. Telephon. Gemeinde, mit An der Oenz und
Seebach: 63
Häuser, 446 reform. Ew.; Dorf: 23
Häuser, 165 Ew.
Kirchgemeinde
Herzogenbuchsee. Landwirtschaft. Käserei.
Mühle, Gerberei. Schon 1139 waren in «Oentze» die Benediktiner von
Trub begütert. Die Edeln von Oenz, Dienstleute der
Grafen von
Kiburg und von
Habsburg, verschwinden im 14. Jahrhundert. Ueber
sie vergl.
Jeremias Gotthelf's Erzählung Kurt vonKoppigen. Fund von römischen Münzen.
(Kt. und Bez. Zürich).
444 m. Gem. und Dorf, am Rand des breiten
Thales der
Glatt 3 km n. Zürich.
Station der Linien von Zürich
nach
Uster-Rapperswil, nach
Winterthur und nach
Bülach, sowie der Linie Oerlikon-Wettingen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die
Station Oerlikon passieren täglich 152 Bahnzüge. Elektrische Strassenbahn von
Zürich über Oerlikon nach dem
benachbarten
Seebach. 298
Häuser, 3982 Ew. (wovon 2933 Reformierte und 1020 Katholiken).
Reformierte Kirchgemeinde
Schwamendingen. Katholische
Kapelle. Seit etwa 30 Jahren hat sich Oerlikon zu einem grossen Industriedorf
entwickelt, das heute als ein Vorort von Zürich
angesehen werden kann. Die 1872 gegründete grosse Maschinenfabrik beschäftigt
mehr als 2000 Arbeiter, liefert hauptsächlich Mühleneinrichtungen (Walzenstühle), Werkzeugmaschinen
und elektrische Motoren und erhält ihre Triebkraft von zwei an der Glatt (bei
Glattfelden und bei
Hochfelden) stehenden Elektrizitätswerken.
Ferner je eine Rosshaarweberei, Isolatorenfabrik,
Schmiede, Reiseartikelfabrik, grosse Dampfsäge, Lithographie, Reparaturwerkstätte
für Druckerpressen, Akkumulatorenfabrik,
Fabrik für Zapfenlager und Bierbrauerei, dann je zwei Spenglereien und
Schlossereien und 4 Schreinereien. Molkerei. Wasserversorgung. Gas- und Elektrizitätswerk. Ein von der Maschinenfabrik für
ihre Arbeiter erstelltes Wohlfahrtshaus mit
Garten. Einzelfund aus der Römerzeit. 942: Orlinchova; 1158: Orlinchon. Nach
diesem
Ort nannte sich ein bis 1255 vorkommendes Zürcher Ratsgeschlecht. Von einer Burg ist nichts bekannt. Nach den MemorabiliaTigurina erhob hier das Chorherrenstift am Grossmünster zu Zürich
den Zehnten und waren das Fraumünster und
das Kloster auf dem
Zürichberg begütert. Das Dorf gehörte bis 1798 zur zürcherischen Obervogtei
Schwamendingen und
Dübendorf.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
Kleiner Bach; entspringt beim Dorf
Ringoldswil in 900 m, durchfliesst ein 2,5 km langes, enges
Tobel und mündet bei Oertli (wo eines der ältesten
Häuser der Gegend steht; 564 m) von rechts in den
Thunersee.
Unterhalb Kriegstetten zweigt sich von der zum Teil kanalisierten
Oesch nach links der Dorfbach ab, der Luterbach durchfliesst und bei Wilihof in 429 m in die Aare mündet.
(Ober) (Kt. Bern,
Amtsbez. Burgdorf).
495 m. Gem. und Dorf, an der Œsch und 3,7 km nö. der Station
Kirchberg der Linie Burgdorf-Solothurn. Telephon; Postwagen Kirchberg-Koppigen. 22 Häuser, 158 reform. Ew. Kirchgemeinde Kirchberg.
Landwirtschaft. 886: Osse. 1423 verkaufte Verena von Rormoos der Stadt Burgdorf die Gerichtshoheit über Nieder Oesch und
über die Hälfte von Ober Oesch, worauf zu Beginn des 16. Jahrhunderts auch dessen andere Hälfte vom
Kloster Thorberg an Burgdorf überging, das beide Dörfer ihrer Vogtei Grasswil zuteilte.