hat eine Länge von 900 m, eine Breite von 400 m und eine
Tiefe von blos 4-5 m und verdankt seine Entstehung einem grossen
vorhistorischen
Bergsturz, der sich vom
N.-Hang des
Rautispitz abgelöst hat.
Das
Wasser, das ihm durch den Oberseethalbach zugeführt
wird, fliesst nicht oberirdisch ab, sondern verschwindet in zahlreichen kleinen Versickerungstrichtern,
die am O.- und S.-Rand des
Sees liegen. Im Spätherbst, bisweilen sogar im Hochsommer, wenn der Wasserzufluss spärlich wird,
verschwindet
der See gänzlich, und es breitet sich dann an seiner Stelle eine monotone, von gelbbraunem Schlamm bedeckte
Ebene aus.
Man beabsichtigt, die Versickerungslöcher mit niedrigen Dämmen zu umgeben, damit
der See sich
nicht ganz entleeren kann und so dem von Touristen und Gesellschaften viel besuchten Thal sein Hauptschmuck auch während
der Trockenperioden erhalten bleibt.
(Kt. Glarus).
Linksseitiges Nebenthal des
Linththals. Beginnt am Längeneggpass (1850 m), zieht sich in Form eines
schwach nach N. gekrümmten
Bogens 9,5 km weit nach NO. und mündet w. vom Dorf
Näfels auf das
Linththal aus. Es wird begrenzt:
im S. von der Wiggiskette, deren wichtigste Gipfel die Scheie (2261 m), der
Gumenstock (2257 m), der
Wiggis
(2284 m) und der
Rautispitz (2284 m) sind, im NW. von den Ketten des
Rädertenstockes und des Fridlispitz mit den Gipfelpunkten
Lachenstock (2028
m),
Zindlenspitz (2098 m),
Rossälplispitz (2076 m),
Brünnelistock (2150 m),
Bärensoolspitz (1825 m) und Fridlispitz
(1628 m). Die beiden Thalseiten haben ein wesentlich verschiedenes Aussehen.
Der durch keine Seitenthälchen gegliederte, gleichförmige Hang der Wiggiskette trägt in den höhern Abschnitten teils
grüne Alpweiden, teils öde Karrenfelder und am Fuss dunkle Tannenwälder und besitzt eine mässige Neigung, da seine Kreideschichten
ungefähr parallel zum Abhang gegen das Thal sinken. Auf der andern
Seite dagegen erhebt sich die Rädertenkette
in Form einer aus Schichtenköpfen gebildeten, steilen und düstern Neocommauer, deren Fuss von einer mächtigen Schutthalde
verhüllt ist, über die sich die
Weiden der
Lachenalp ausdehnen.
Oestl. vom
Brünnelistock ändert sich der Charakter des
Thales: während es im obern Teil ein enges Isoklinalthal
war, wird es nun zu einem Synklinalthal, dessen Abhänge ziemlich weit auseinandertreten. Die Bergkette im N. wird bedeutend
niedriger und ist von zwei Seitenthälchen unterbrochen, dem zwischen
Brünnelistock und
Bärensoolspitz ausmündenden, zirkusartigen
Ahornenthälchen und dem
Schwändithal oder
Elmenrüfithal, das sich mit dem Oberseethal dicht vor seinem O.-Ende vereinigt.
Der Thalgrund selbst ist auf 3,5 km Länge von den grösstenteils mit
Wald bedeckten Trümmermassen zweier
grosser
Bergstürze erfüllt, die in vorhistorischer Zeit, jedoch nach der Glazialperiode, stattgefunden haben. Ihr älterer
und grösserer löste sich vom
N.-Hang des
Rautispitz ab. Die etwa 150 Millionen m3 messende Felsmasse glitt auf einer 35°
geneigten Schichtfläche ins Oberseethal hinunter und brandete 200 m hoch an dem flachen Bergrücken
empor, der das Oberseethal vom
Schwändithal scheidet.
Ein Teil des Schuttstromes wurde beim Anprall nach W. abgelenkt und bildet jetzt die bewaldete Hügelmasse am N.-Ufer des
Obersees; die Hauptmasse aber strömte durch das Oberseethal hinaus bis ins
Linththal, wo die kleinen Trümmerhügel
beim Dorf
Näfels das Ende der Bergsturzablagerung bezeichnen. Durch die Aufstauung des Oberseethalbaches entstand hinter
dem Trümmerfeld der
Obersee und die w. davon liegende Alluvialebene der
Oberseealp. In späterer Zeit löste sich n. über
dem O.-Ende des
Thales, unterhalb der Bergwiesen von
Platten, eine etwa 25 Millionen m3 mächtige Felsmasse
los; sie staute den kleinen
Haslensee auf und erzeugte die 300 m hohe Trümmerhalde, an deren Fuss sich das Dorf
Näfels anschmiegt.
Obersommeri - Obervaz
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Der Oberseethalbach und der
Brändbach, der aus dem
Schwändithal kommt, verschwinden in den beiden Bergsturzseen; als Abflüsse
des Oberseethales müssen der Rautibach und der
Tränkibach betrachtet werden, die aus der Trümmerhalde
w.
Näfels hervorquellen. Im ö. Teil des Oberseethals liegt eine Anzahl ständig bewohnter Bauernhöfe
(Eschenberg,
Rütiberg,
Lochberg, Häkelberg,
Bocken, Näflenberg), die mit den
Höfen des
Schwändithals den Schulkreis
Näfelserberge bilden. Sommerwirtschaft
am
Obersee. Kleines Kurhaus im
Eschenberg. Ein guter Weg führt von
Näfels ins Ostende des
Thals hinauf
und ein fahrbares Strässchen durch das Thal bis auf die
Oberseealp. Aus dem Oberseethal gelangt man über den Längeneggpass
ins
Klönthal und durch das
Schwändithal über die
Scheidegg ins
Wäggithal. Es wird namentlich seines schönen
Sees¶