Ofenfabrik, zwei
Sägen, eine Ziegelei,
Steinbrüche. Zahlreiche Bewohner arbeiten auch in den Fabriken von
Burgdorf. Landwirtschaft.
Der
Schachen geheissene Kern des Dorfes reiht sich auf eine Strecke von 2 km längs der Strasse
Burgdorf-Langnau auf, während
ein anderer Teil mit der Pfarrkirche etwas abseits vor dem Eingang in den Lauterbachgraben liegt. Die
Pfarrkirche
St. Georg stand zuerst unter dem Patronat der
Herren von
Brandis, die ihre Rechte 1256 an das Benediktinerkloster
Trub verkauften, von dem sie nach der Reformation an Bern
übergingen.
War bis 1401 zugleich auch Pfarrkirche von
Burgdorf, wurde 1497 in gotischem Stil neu erbaut und 1870 restauriert und
mit einem schönen neuen Glockenturm versehen. Im Chor ein gutes modernes Glasgemälde (Christus die Kinder segnend). Von
Oberburg lösten sich 1539
Tschameri und
Gomerkinden (bei
Hasle) und 1704
Heimiswil als eigene Pfarreien ab. Der
Ort wird 1139 zum
erstenmal genannt und verdankt seinen Namen einer einst über der Kirche stehenden Burg, die im Gegensatz
zur sog.
Unteren Burg in
Burgdorf die
Obere Burg hiess und der Sitz der um die Mitte des 14. Jahrhunderts erlöschenden Edeln
von Oberburch war. Im Bauernkrieg nahmen die Leute von Oberburg Partei für die Aufständischen, wofür nachher der Ammann
Christian Wynistorf und zwei seiner Anhänger mit ihren Köpfen büssen mussten. Hier wirkte 1670-1701
als Pfarrer der durch verschiedene theologische Schriften bekannt gewordene Johann
Erle aus
Thun, der 1667-1670 Pfarrer von
Grindelwald gewesen war und sich damals während einer fürchterlichen Pestepidemie durch seine aufopfernde Tätigkeit
ausgezeichnet hatte. Siehe Schweizer, Karl. Chronik von Oberburg.Burgdorf 1902.
545 m. Schönes
Schloss im schweizerischen Renaissancestil, 600 m sö. Burg
und 3,3 km sw. der Station Galmitz der Linie
Lausanne-Payerne-Lyss.
Der Reihe nach Eigentum der Familien Manuel aus Bern,
Meyer
aus
Murten und von
Diesbach aus Freiburg,
dann von den reformierten Gemeinden des Seebezirkes angekauft und zu einem
Waisenhaus umgewandelt, das 1893 eröffnet wurde und jetzt 36 Pfleglinge zählt.
(Kt. Basel Land,
Bez. Waldenburg).
500 m. Gem. und Pfarrdorf, im Waldenburgerthal und an der
Frenke; 1,3 km n.
Waldenburg. Station der
elektrischen Bahn
Liestal-Waldenburg. Postbureau, Telegraph, Telephon. 103
Häuser, 801 reform. Ew. Gemeinsame
Kirchgemeinde mit
Niederdorf und
Liedertswil. Ackerbau und Viehzucht. Seidenbandweberei, Uhrenindustrie. Gipsbruch. In Z'Hof
und Z'Muren Reste von Römersiedelungen mit Münzfunden (heute im historischen Museum zu Basel).
Früher Onoltzwiler geheissen; 835:
Honoltesvillare.
Ehemals Sitz
der
Ministerialen von
Büren und von
Waltersberg. In einem der
Sage nach schon Arnold von
Winkelried, dem Helden von
Sempach,
gehörenden
Haus zu Oberdorf wohnte einst der Landammann und Ritter Melchior
Lussi, Gesandter am Konzil zu
Trient, bei dem anlässlich
eines Besuches der Kardinal Carlo Borromeo eine
Messe gelesen haben soll.
(Kt. Solothurn,
Amtei Lebern).
574 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Fuss des
Weissenstein und 4 km nw. vom BahnhofSolothurn.
Postablage, Telephon; Postwagen nach Solothurn.
Station der im Bau begriffenen Weissensteinbahn, deren Tunneleingang 1 km nw. Oberdorf
liegt. 98
Häuser, 750 Ew. (wovon 535 Katholiken). Gemeinsame kathol. Kirchgemeinde mit
Längendorf,
Bellach und
Lommiswil. Landwirtschaft.
Tuch- und Uhrenfabriken. Ein Teil der Bewohner arbeitet in der grossen Uhrenfabrik von
Längendorf.
DieHäuser stehen zum einen Teil am Ufer eines vom
Weissenstein herabkommenden Wildwassers, das bei heftigen
Regengüssen oft stark anschwillt und gefährlich wird, zum andern Teil auf einer Anhöhe über dem Bach. Hier befindet sich
auch die Pfarrkirche mit ihrem hohen Glockenturm und schönen Geläute; sie wird zum erstenmal 1327 erwähnt, war
schon frühzeitig ein stark besuchter Wallfahrtsort, wurde 1490 und besonders 1604 restauriert und vergrössert und zeichnet
sich durch ihre Architektur und ihren reichen künstlerischen Schmuck heute noch aus. In der Nähe der Pfarrkirche eine 1613 erbaute
St. Michelskapelle mit Fresken von Gregor Sickinger († 1630). Kirche und
Kapelle bilden zusammen ein
malerisches Ganzes. 1833-1852 befand sich in Oberdorf das kantonale
Solothurner Lehrerseminar, an dem u. a. der tüchtige
Schulmann und Botaniker Jakob
Roth († 1864) und der Mathematiker J. Walker wirkten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
lebte in Oberdorf auch der um das Volksschulwesen im ganzen Kanton verdiente Pfarrer Dänzler. Im
Heissacker
Reste einer Römersiedelung; Fund eines römischen Münzschatzes zwischen Oberdorf und
Lommiswil; auf dem
Bühl gegen
Lommiswil
Gräber aus der Zeit des ersten Einfalles der Germanen. Vergl.
Rahn, J.
Rud. Die mittelalterl. Kunstdenkmäler desKant. Solothurn.
Zürich
1893.
481 m. Gruppe von 7
Häusern, 10 km n. Zürich
und 2 km nö. der Station
Regensdorf der Linie Oerlikon-Wettingen. 59 reform. Ew. Kirchgemeinde
Regensdorf.