Personenverkehr ist bedeutend, bleibt aber hinter dem der
Furka zurück; Waren werden über den Oberalppass nur wenige befördert.
Der nahe der Passhöhe am
Oberalpsee stehende Gasthof (von
Göschenen in 3 Stunden bequem zu erreichen) dient als Fusspunkt
für eine Reihe von Exkursionen (Lautersee;
Calmot; Tomasee,
Badus,
Pazzolastock,
Piz Cavradi; Crispalt,
Piz Tiarms,
Schneehühnerstock,
Schienstock,
Federstock,
Piz Giuf etc.). Die Strasse durchzieht schöne Alpweiden mit zahlreichen
Hütten
und gewährt manche reizenden Ausblicke, kann sich aber an Grossartigkeit der Umgebung nicht mit der
Furkastrasse messen.
Sie durchzieht von
Andermatt aus mit mehreren grossen Schlingen das Thal der
Oberalpreuss und steigt von
den
Hütten von
Rufenen an langsam zur Passhöhe hinauf, die in 1½-2 Stunden erreicht wird. Während des Aufstieges schöne
Aussicht auf die
Dörfer des
Urserenthales, die umrahmenden
Berge und einige der Gipfel der
Gotthard- und
Dammagruppe. Auf der
Oberalp wird viel Torf gestochen, der längs der Strasse zu grossenHaufen aufgeschichtet und im Herbst
in das holzarme
Urserenthal hinabgebracht wird, um dort als willkommenes Heizmaterial Verwendung zu finden. 20 m tief unter
der Passhöhe liegt der forellenreiche
Oberalpsee.
Mit vielen
Kehren führt die Strasse nun längs dem
S.-Hang des
Calmot in 1¼ Stunden nach
Sedrun (1401 m) und in weiteren 2 Stunden
nach
Disentis hinunter. Eine Variante ist der
Pass da Tiarms (2154 m) n. vom
Calmot, der in
Rueras auf die
OberländerThalstrasse
ausmündet. Vergl. auch die Art.
Disentis,
Oberland (Bündner) und
Tavetsch. Der Oberalppass bildet die direkte orographische
Fortsetzung des
Urserenthales und ist wie dieses eine zwischen das
Aar- und Gotthardmassiv eingeklemmte
Mulde von triasischen und jurassischen Sedimenten, die durch den Gebirgsdruck mehr oder weniger krystallinisch geworden sind
(bei
Andermatt schöner Marmor jurassischen
Alters, schwarze Schiefer und Rauhwacke).
Bibliographie.
Alpenpässe, die schweizer. 2. Aufl. Bern
1893; Theobald, G. DasBündner Oberland.
Chur 1861; Theobald, G. Naturbilderausden rät.Alpen. 3. Aufl. von Chr. Tarnuzzer.
Chur 1893; Gilli, G. Das Strassennetz desKant. Graubünden
(im Jahresbericht der Naturforsch.Gesellsch. Graub.
1898).
entspringt dem
Oberalpsee (2028 m), geht zuerst durch ein tiefes
Tobel und fliesst gegen SW.,
um sich 500 m oberhalbAndermatt mit der
Unteralpreuss zu vereinigen.
zentral gelegenen und in diesem Gebiet an Höhe nur dem Tödi nachstehenden Oberalpstock ist eine der umfassendsten der Alpen;
besonders schön ist der Blick auf die Gruppen des Tödi, Galenstocks und Finsteraarhorns, auf das Berninamassiv und den Ortler.
Der Berg besteht aus Protogin und gehört der zentralen Zone des hier nach O. sich fortsetzenden Aarmassives
an.