(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
2715 m. Gipfel, in der Gruppe des
Lohner; sw. vom Krindenpass und dem Klein
Lohner und sö. über
Adelboden, von wo aus er bestiegen werden kann.
Fund von Münzen und andern Gegenständen aus der Römerzeit.
Beim Dorf Alemannengräber.
Von einer mittelalterlichen Burg
im
Hakab fanden sich keine Spuren. 1295: Nivelisdorf;
1346: Nuerisdorf. Die hohen Gerichte über den
Ort
gehörten den
Grafen von
Kiburg und kamen 1424 mit dieser
Grafschaft an die Stadt
Zürich, während die niedere Gerichtsbarkeit
in besonderen Händen lag.
(Kt. Glarus).
2895 m. Gipfel in der Hausstockgruppe, am W.-Rand des Plateaus der
Muttenalp, 1 km n. derMuttenseehütte
und 5,5 km sö.
Linthal.
Höchster Punkt der Bergmasse, die w. vom
Ruchi (3106 m) den Raum zwischen dem
Linththal und dem
Durnachthal
erfüllt. Der Gipfel erhebt sich als steile rauhe Felsmasse direkt über dem NW.-Ufer des
Muttensees. Westwärts fällt er
mit vielen Felsbändern, die durch schmale Terrassen (über die der Kistenpassweg emporsteigt) getrennt
sind, gegen das
Limmerntobel und den
Hintergrund des
Linththales ab. Auf den tiefern jener Rasenbänder liegt die Alp
Baumgarten,
auf den höhern weiden die Schafherden der
Limmernalp.
Der Nüschenstock kann von der Muttseehütte des S. A. C. in 1¼ Stunden bestiegen werden und erhält ziemlich oft
Besuch. Der Gipfel besteht ganz aus eocänen Schiefern und Sandsteinen und gehört einem System von horizontal übereinandergeschobenen
und nach N. übergelegten Falten an. Ihre Gewölbekerne, die sich zum Teil als dünn ausgewalzte Keile 1-2 km weit nach N.
erstrecken, bestehen aus Malm und erscheinen als fingerförmige Ausstrahlungen der grossen Malmmasse
des
Selbsanft.
Die zwischen diese Malmkeile eingeklemmten Muldenkerne sind aus Nummulitenkalk und eocänen Schiefern und Sandsteinen gebildet.
Ueber diesem autochthonen Faltensystem, als dessen Wurzel die unter dem
Tödi und dem
Selbsanft liegenden krystallinen Gesteine
des Finsteraarmassivs zu betrachten sind, folgen die grossen Ueberschiebungsfalten der
Glarneralpen. Der tiefsten derselben
gehört der Lochseitenkalk (Malm) an, der n. vom Nüschenstock die klippenartig auf dem Flysch sitzenden
Gipfelklötze des
Scheidstöckli und des
Vorstegstockes bildet. Der
Faltenwurf des Nüschenstockes und seiner n. Nachbargipfel
ist an der gegen das
Linththal gewendeten W.-Abdachung sehr deutlich aufgeschlossen und bedingt ihren terrassenförmigen Aufbau.
Besteht
aus oberm Jurakalk mit einem darüber gelagerten Neocomkamm und gehört dem N.-Schenkel der die Gipfelzone
der Stockhornkette in ihrer ganzen Länge aufbauenden grossen medianen Mulde an.
italienisch Passo di Novena (Kt. Wallis,
Bez. Goms
und Kt. Tessin,
Bez. Leventina).
2441 m. Passübergang zwischen dem
Nufenenstock und dem
Pizzo Gallina, in der das Oberwallis von Italien und dem Kanton Tessin
trennenden Kette. Führt von
Ulrichen durch
das
Eginenthal und das Bedrettothal in 8½ Stunden nach
Airolo. Der Saumpfad von
Ulrichen aus gabelt sich bei den
Hütten von
Altstaffel nach rechts in den Weg über den
Gries- und nach links in den über den Nufenenpass. Die etwa eine Stunde
über Altstaffel gelegene Passhöhe bildet ein ausgedehntes
Plateau, über das der Weg durch
Steinhaufen markiert ist. Prachtvolle
Aussicht auf die Gipfel um den
Aletschgletscher. Der Abstieg vollzieht sich zuerst über Firnflecken und dann über Alpweiden
nach
All' Acqua, wo der Fahrweg nach
Airolo beginnt. Der Nufenenpass ist wie der ihm benachbarte
Griespass
schon seit alten Zeiten bekannt und zusammen mit der
Grimsel im 15. und 16. Jahrhundert als Uebergang von Bern
und
Interlaken nach
Italien oft benutzt worden. Er war mit einem ordentlichen Weg versehen und konnte mit Saumtieren ohne jegliche Schwierigkeit
überschritten werden. Seit dem Bau der
Strassen über den
Simplon und den
Gotthard sind dann
Nufenen- und
Griespass als Handelsrouten allmählig verödet, so dass beide jetzt nur noch von Touristen Besuch erhalten. Der Chronist
Sebastian
Münster erwähnt den
Pass schon 1544 in seiner Cosmographia, wo er schreibt: perGries etNyfi patet iter ad Eschenthal,quae vallisest de ditione Mediolanensi. In den stark krystallinischen Schiefern am Nufenenpass findet
man Belemniten und andere Fossilien des Lias, was beweist, dass diese Schiefer durch Gebirgsdruck umgeformte Sedimente der
Sekundärepoche sind.
(Kt. Tessin
und Wallis).
2865 m. Felspyramide; s. über dem
Nufenenpass, sö. über der Alp Altstaffel, sw. über der
Alpe di Cruina und nw. über der
Alpe und dem
Val Corno. Kann vom
Nufenenpass aus in einer Stunde ohne Schwierigkeit bestiegen
werden, erhält aber nur selten Besuch. Sehr schöne Aussicht auf die Berneralpen und den Gebirgsstock des
Basodino.