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Doubs und das mit zahlreichen Dörfern besäte Plateau von Maiche im NW. und die Ketten des Chasseral und der Tête de Rang im S. Im Vordergrund liegt die weite Hochfläche der Freiberge mit ihren zahlreichen Dolinen (emposieux), durch die die Wasser unterirdisch zum Doubs abfliessen. Schöne Pfarrkirche. Etwas Acker- und Obstbau (Zwetschgen-, Apfel- und Birnbäume). Nirgends in der Schweiz werden so viele Pferde gezogen wie in dieser Gegend. Das reichliche und ausgezeichnete Trinkwasser kommt von den in den Côtes du Doubs entspringenden Quellen und wird vom Wasser- und Elektrizitätswerk La Goule in die grossen Reservoire auf dem Signal hinaufgepumpt.
Das Dorf besteht meist aus verhältnismässig nicht alten Häusern und hat keine historisch denkwürdigen Bauten. Vor der Kirche steht auf einem Granitsockel die Büste des aus Le Noirmont gebürtigen Rechtsanwaltes und. Nationalrates Casimir Folletête. Schöne Strasse nach La Goule, wo sie mit einer soliden Brücke aus Stein und Eisen über den Doubs setzt, um dann über Charmauvillers zum Plateau von Maîche (Frankreich) hinaufzusteigen. Angenehme Spazierwege längs des Doubs nach La Goule, Goumois und dem Moulin de la Mort.
Seinen Namen hat das Dorf Le Noirmont von den dunkeln Tannenwäldern erhalten, die einst dieses ganze kalte Hochplateau bedeckten. An der «Sous la Ville» genannten Stelle stand eine Römersiedelung. Dank dem vom Bischof Imer von Ramstein 1384 den Ansiedlern gewährten Freibrief entstanden auf den Freibergen einige kleine Niederlassungen, aus denen sich dann in der Folge das Dorf Le Noirmont entwickelt hat. Es erscheint urkundlich 1454 als eine der acht Ortschaften, die die Errichtung der Pfarrei Saignelégier verlangten.
Le Noirmont selbst baute sich 1513 eine St. Hubertuskapelle. Da der Bischof von Basel den Wunsch der Bewohner, ihr Ort möchte zu einer selbständigen Kirchgemeinde erhoben werden, nicht erfüllen wollte, wandten sich diese direkt an den Papst Leo X., der ihnen in einer vom erlassenen und von Christoph von Uttenheim, dem damaligen Basler Bischof, im selben Jahr anerkannten Bulle ihr Begehren bewilligte. 1598 wurde dann die Pfarrei Le Noirmont endgiltig eingerichtet. 1628 wütete hier die Pest dermassen, dass für die ihr zum Opfer gefallenen Bewohner ein besonderer Friedhof angelegt werden musste.
Dessen heute noch gebräuchlicher Name Cimetière aux Bossus rührt davon her, dass den Pestkranken am Halse eine buckelförmige Geschwulst auswuchs, die sie nach furchtbarem Leiden erstickte. Zu diesem an sich schon grossen Unglück kamen noch hinzu die vielfachen Heimsuchungen (besonders 1645) durch die Söldner des 30jährigen Krieges und die als Folge davon auftretende Hungersnot. Ein in Le Noirmont 1746 gestiftetes Kapuzinerkloster ging bald wieder ein, da es vom Fürstbischof von Basel nicht anerkannt wurde. Während 48 Jahren amtete hier als Pfarrer der seinerzeit im Lande berühmte Revolutionär Copin, der 1792 für die Absetzung des Fürstbischofes stimmte. Die 1670 erstellte Pfarrkirche wurde 1884 vollständig umgebaut und 1888 dem h. Hubertus geweiht.