Die Niesenkette besteht fast ausschliesslich aus Flysch; blos
Twirienhorn,
Hohmad und
Schwarzberg sind triasische Kalkdolomitblöcke,
die aber ebenfalls auf einer Flyschunterlage stehen. Der an andern Orten so leicht verwitternde und abgerundete Kuppen mit
sanften Gehängen bildende Flysch besteht hier aus einem harten und grobkörnigen Sandstein mit sedimentären
und granitischen Geröllen (Niesensandstein), der in mächtigen
Bänken auftritt und mit Kalktonschiefern (mit fossilen Einschlüssen
wie Fukoiden und Helminthoiden) wechsellagert.
Diese Schiefer werden an einigen
Stellen (z. B. bei
Frutigen) abgebaut. Dem harten und der Verwitterung lange trotzenden
Sandstein verdankt die Niesenkette ihre bedeutende
Höhe, die diejenige der
Voralpen über dem
Simmen- und Saanethal beträchtlich
übertrifft. Der tektonische Bau ist ziemlich verwickelt, da die Flyschschichten mannigfach gefaltet und zerknittert erscheinen.
Unter der Bezeichnung der Niesenzone versteht man das ganze Gebiet vom
Thunersee bis zu den
Ormonts, das vorwiegend
aus dem charakteristischen Niesensandstein aufgebaut ist, daneben auch noch bunte Konglomerate aufweist und überall die
benachbarten Kalkketten der
Voralpen an
Höhe überragt.
Die beste Uebersicht über die gesamte Niesenkette geben im S. das
Elsighorn oder der
Bonderspitz und im N. die Stockhorngruppe.
Prachtvoll ist auch die Ansicht des
Niesen selbst vom
Thunersee aus. Die Gegend um die Kette ist schon
frühzeitig besiedelt worden, wie z. B. die bemerkenswerten Funde von Gegenständen aus der Bronzezeit an der Zinsmadegg
(über
Frutigen) gezeigt haben. Die meisten Alpweiden sind schon im Mittelalter befahren worden, so im 14. Jahrhundert die
Bruschgeren-, Gurbs-, Kilei-,
Hohmad-, Mächlistall-,Lavey- und Niesenalp.
(Passodi) (Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
2073 m. Einschartung zwischen der
Cima di Nimi und dem
Pizzo Orgnana. Aufstieg von
Maggia her
auf einem rauhen Fussweg gegen N., am schönen
Wasserfall des Pozzaccio vorbei und dann in ö. Richtung
über
Alpe d'Ajarlo (1440 m) und
Alpe di Nimi (1710 m) bis zur Passhöhe in 4-5 Stunden;
Abstieg über die
Alpe di Giovo (1792
m) und Mattro (1303 m) nach Brione im Verzascathal in 2-2½ Stunden.
Langer und ermüdender Uebergang, dem man meist den
ebenso beschwerlichen aber kürzern
Passo d'Eva (2022 m; n. vom
Madone di Giovo) vorzieht.