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907 m. Gipfelpunkt des Randen, sö. über Beggingen und zwischen Schloss Randen und dem höchsten Punkt des Randen.
Früher «Zum toten Krieger» geheissen, weil man hier Alemannen- und Römergräber gefunden hatte.
Neuenalp - Neuenburg
907 m. Gipfelpunkt des Randen, sö. über Beggingen und zwischen Schloss Randen und dem höchsten Punkt des Randen.
Früher «Zum toten Krieger» geheissen, weil man hier Alemannen- und Römergräber gefunden hatte.
(Kt. Glarus, Gem. Mollis).
1100-1900 m. Alpweide, am NW.-Hang des Neuenkamm und 2 Stunden nö. über Mollis. 330 ha gross, wovon 238 produktive Weidefläche.
Ist in 102 Alpweidenrechte (Stösse) abgeteilt. 3 Hütten in 1261, 1375 und 1536 m.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Alt St. Johann).
1400-1800 m. Alpweide, am SO.-Hang des Neuenalpspitz und 3 km nw. Alt St. Johann. 307 ha gross, wovon 280 produktive Weidefläche und 20 Wald. 11 Hütten und 11 Ställe.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg).
1820 m. Endgipfel der vom Säntis-Girenspitz über Silberplatte und Lütispitz nach SW. auszweigenden Kette;
3 Stunden nö. über Stein im Toggenburg.
Der höchste Gipfel bildet eine nackte Felsspitze, tiefer unten folgen Alpweiden und Wald.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Gem. Untervaz).
Burgruine. S. den Art. Neuburg.
Kanton der schweizerischen Eidgenossenschaft, in der offiziellen Reihenfolge deren einundzwanzigster. Lage; Orographie und Geologie. Der Kanton Neuenburg liegt im westl. Abschnitt der Schweiz zwischen 46° 52' 16" und 47° 9' 58" NBr., sowie 6° 26' 01" und 7° 05' 21" OL. von Greenwich. Er grenzt an Frankreich, den Kanton Waadt, den Neuenburgersee und den Kanton Bern und erstreckt sich quer über das hier von SW. nach NO. streichende Faltengebirge des Jura vom Neuenburgersee (430 m) bis zum Ufer des Doubs (750 m). Höchster Punkt im Innern des Kantons 1442 m. Ist mit 808 km2 der vierzehnte der 22 Kantone der Schweiz.
Die grossen Höhenunterschiede der einzelnen Abschnitte des Kantons bedingen natürlich auch beträchtliche klimatische Differenzen und eine diesen entsprechende Vielgestaltigkeit in den Lebensbedingungen und der Beschäftigung der Bewohner. Die etwa zwischen 400 und 700 m Höhe gelegene Landschaft über der Ebene der Thièle (Zihl) und über dem Ufer des Neuenburgersees heisst allgemein der Vignoble (Weinbaubezirk); die beiden Hauptthäler Val de Travers und Val de Ruz (700-900 m) werden kurzweg «les Vallées» und die Thalfurchen und Comben im Bergland zwischen 900 und 1050 m (Thalschaften von La Chaux de Fonds und Le Locle, Les Ponts, La Brévine und La Chaux du Milieu, Les Verrières, La Côte aux Fées) «les Montagnes» genannt.
Als jurassischer Kanton weist Neuenburg einen im Aufriss stark gegliederten Bau auf. In den Montagnes finden wir grosse Längsthäler zwischen einförmigen Kämmen, die an den Hängen mit grossen Tannenwaldungen bekleidet sind und auf den Rücken Weideflächen (Sennberge) tragen. Wie im ganzen mittleren Jura haben auch hier die Gewölberücken meist sanft gerundete Formen, die hie und da durch die Arbeit einer rezenten Erosion abwechslungsreicher modelliert worden sind.
Dies ist namentlich an den Gehängen der diese Rücken quer durchschneidenden Thäler (so z. B. in den Schluchten und Tobeln des Seyon, der Areuse, von Noirvaux) oder auch bei den aus einem Gewölbe herauspräparierten Thälern, sog. Antiklinalthälern (Combe Biosse, Saint Sulpice, Creux du Van, Clusette, Quignets, etc.), der Fall. Sonst senken sich die Rücken überall sanft zu der entweder völlig flachen oder leicht gewellten Sohle der grossen Muldenthäler ab (Val de Travers, Val de Ruz, Thäler von La Chaux de Fonds, Le Locle, Les Verrières, La Brévine, Les Ponts, La Côte aux Fées). An der W.-Grenze hat der Doubs eine tiefe und steilwandige Erosionsschlucht in das Gebirge eingeschnitten, während im SO. die erste Jurakette stufenförmig zum Neuenburger- und Bielersee und zu der zwischen ihnen gelegenen Ebene der Zihl (Thièle) sich senkt (Seen in rund 430 m, Zihlebene in rund 440 m). Die höchstgelegenen Punkte des Kantons sind der Mont Racine mit 1442 m (Kette der Tête de Rang) und der obere Rand des Creux du Van bei der Grand'Vy, der auf Boden der Waadt nahe Le Soliat sogar bis 1467 m ansteigt.
Der höchste Punkt mit 1550 m findet sich aber auf der Grenze des Kantons Bern in dem zum Chasseral ansteigenden Grat. Die übrigen den Kanton durchstreichenden Ketten halten sich meist zwischen 1100 und 1300 m. Mehrere der nahezu 1000 m hoch gelegenen Längsthäler sind trotz dieser bedeutenden Höhe ständig bewohnt, ja es bilden sogar gerade die Thäler von La Chaux de Fonds und Le Locle das am dichtesten bevölkerte Gebiet des Kantons. Die einzelnen Längsketten nehmen in der Richtung von O. nach W. an Höhe langsam aber stetig ab.
Durch den Neuenburger Jura führen mehrere Verkehrszüge von grosser Bedeutung. Während die Kette Chasseron-Mont Aubert einen stets über 1300 m sich haltenden und nur von Fuss- und Saumpfaden überschrittenen einheitlichen Kamm bildet, steht das Val de Travers durch die von der Areuse eingeschnittene tiefe Schlucht (Gorges de l'Areuse) mit dem offenen Gelände des Mittellandes in Verbindung. Die dem linksseitigen Gehänge dieser Schlucht folgende grosse Strasse steigt bis zu dem einst vom Château de Rochefort verteidigten Engpass auf 816 m, erreicht bei der Clusette 850 m und mündet erst nach einem Gefälle von mehr als 100 m bei Noiraigue (725 m) in die Sohle des Val de Travers ein. Diesem Tracé folgte schon die alte Römerstrasse, und heute noch bildet diese Route eine der belebtesten Adern der Verkehrs nach dem Val de Travers und weiterhin einerseits durch das Val de Noirvaux in den Kanton Waadt und andererseits über Les Verrières (938 m) nach Frankreich. Vom Neuenburgersee aus gesehen erscheint die Schlucht der Areuse als eine weit klaffende Lücke in der ersten Jurakette, weshalb sie von den alten Bernern den Namen ¶
Neuenburg
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Seite 43.543.Burgunderloch erhalten hat. Der hier durchgehende Verkehr wird jetzt durch die Eisenbahnlinie von Neuenburg nach Pontarlier erleichtert, die mit einer mittleren Steigung von 20‰ der Schlucht folgt, die Felsen von Rochefort unterfährt und im ganzen 6 Tunnels zählt. Die Montagnes sind mit dem Vignoble durch die über Rochefort und durch die Gorge du Seyon-Val de Ruz führenden Strassen verbunden. Die Strasse über den Pass von La Tourne (1172 m) leitet in das Hochtal von Les Ponts, von wo aus man auf einer über den Haut de la Côte (1040 m) ziehenden andern Strasse ins Val de Travers hinuntergelangen kann. Sodann führt eine weitere Strasse über den Pass von Les Sagnettes (1122 m; Kette des Malmont) von Couvet nach La Brévine. Die wichtigste Verkehrsader zwischen Vignoble und Montagnes ist aber, nach derjenigen von Rochefort, die über die Vue des Alpes (oder Col des Loges, 1323 m; Kette des Mont d'Amin) ziehende Strasse nach La Sagne und weiterhin nach La Chaux de Fonds und Le Locle.
Die Ketten des Neuenburger Jura sind in der Hauptsache aus den Schichten der Juraperiode aufgebaut und zwar von oben nach unten aus oberem Malmkalk (Portland, Kimeridge, Sequan), mergeligem unterem Malm (Argovien und Oxford) und dem die Gewölbekerne bildenden Dogger (Callovien, Bathonien, Bajocien). Den Lias hat man bis jetzt nur an zwei Stellen anstehend gefunden, nämlich am untern Ende der Combe des Auges (bei Convers) und bei Les Quignets, d. h. in der am schärfsten hervortretenden Falte des ganzen Gebietes. An den tiefern Gehängen der Gewölbe und in der Sohle der Mulden finden sich in der Regel auch noch die der Untern Kreide angehörenden Neocomstufen des Valangien, Hauterivien und Urgon. In der Mitte der grossen Muldenthäler endlich liegt noch tertiäre Süsswassermolasse (Aquitanische und Langhische Stufe) und Meeresmolasse (Burdigalische Stufe).
Dieses Tertiär zieht sich auch als schmales Band der Senke des Neuenburgersees entlang, ist hier aber vielfach unterbrochen, da das ganze Thal des Neuenburgersees, der Zihlebene und des Bielersees gerade in die Kontaktzone zwischen Neocom und Tertiär eingesenkt ist. Eine bedeutende Rolle spielen ferner die glazialen Ablagerungen, die zwar das Bodenrelief wenig beeinflussen, dafür aber durch ihr Retentionsvermögen die meteorischen Wasser zurückhalten und so einen für die Pflanzenwelt günstigen, feuchten Humusboden bilden.
Dieses vom ehemaligen Rhonegletscher abgelagerte Moränenmaterial ist am reichlichsten längs dem Jurarand vertreten, findet sich aber auch im Val de Travers und Val de Ruz, wo ihm noch solche glazialen Geschiebe beigemengt sind, die aus dem Jura selbst stammen und von lokalen Gletschern zurückgelassen wurden. Der Moränenschutt in den höhern Regionen (Les Verrières, Les Ponts, Le Locle, La Chaux de Fonds, La Brévine) verdankt sein Vorhandensein dagegen fast ausschliesslich diesen lokalen Eis- und Firndecken.
Auf diesen zum Teil lehmigen Schuttböden haben sich dann später die namentlich in der Gegend von Les Ponts und La Brévine so ausgedehnten Torfmoore entwickelt. Zahlreiche nasse oder vertorfte Thalböden sind jetzt durch künstliche Entwässerung trocken gelegt (Val de Ruz, Perreux, La Brévine), während andere auf diese Urbarmachung noch warten müssen. Stellenweise kann das lokale jurassische, d. h. nicht alpine Moränenmaterial aber auch im Bodenrelief stark hervortreten, wie dies z. B. bei der nachträglich noch von Bergsturzmaterial überschütteten Moräne vor dem Creux du Van, bei der grossen Lokalmoräne von Les Bayards und bei den Moränen am SO.-Hang des Plateaus von Les Ponts und bei Prépunel der Fall ist.
Nach dem Rückzug der Gletscher gingen an manchen Orten Bergstürze und Erdschlipfe nieder, so besonders in den Gorges de l'Areuse unterhalb des Champ du Moulin und bei der Clusette, wo die jurassische Moräne einem bedeutenden Glazialschutthaufen alpinen Ursprunges aufsitzt. Die Sturz- und Moränenschuttbarren haben ferner die fliessenden Wasser oft zu temporären Seen aufgestaut, die z. B. den Champ du Moulin und das ganze Val de Travers von Noiraigue bis Buttes und Saint Sulpice überfluteten. Zu nennen sind endlich noch die an Quellen oft vorkommenden Tuffbildungen, die am Fuss von Steilhängen liegenden Sturzschuttkegel und die besonders über dem heutigen Ufer des Neuenburgersees bemerkenswerten lakustren Ablagerungen und alten Deltabildungen. Im ganzen Kanton spielen in orographischer, geologischer und hydrographischer Beziehung die Gebilde der Jura- und Kreideperiode die wichtigste Rolle, da sie es sind, die die Berge des Landes aufbauen.
Diese ursprünglich horizontal und einander parallel abgelagerten Schichten sind später aufgefaltet und oft auch stark verworfen worden. Die Gewölbe sind entweder regelmässig, schief geneigt oder sogar überliegend und überschoben (mit Scheitel- und Schenkelbrüchen). Der Neuenburger Jura weist vier Falten mit drei dazwischen eingesenkten Mulden auf. Vom Doubs an gezählt sind es folgende: Kette des Pouillerel, Mulde von Le Locle-La Chaux de Fonds, Kette des Sommartel, Mulde von La Sagne-Les Ponts, Kette der Tête de Rang und des Mont d'Amin, Mulde des Val de Ruz-Val de Travers und die Kette des Chaumont, an deren Fuss die Senke des Neuenburgersees liegt. Von Saint Blaise an schiebt sich zwischen den Chaumont und den See noch die kleine Falte von Châtollion mit der Mulde von Voëns-Enges ein, die beide auf dem Plateau de Diesse (Tessenberg) endigen. Diese genannten tektonischen Formen zeigen sich nun aber nicht überall als zusammenhängendes Ganzes, indem z. B. ein Gewölbe oder auch eine Mulde ¶