1900-2000 m. Geschützt gelegene Alpweide, in einer kleinen linksseitigen Verzweigung
des Somvixerthales, am
NO.-Hang des
Piz Muraun und 6 km s.
Somvix.
2771 m. Hauptgipfel in der vom
Roc de Budri nach W. auszweigenden und das Hochthälchen
von
Tounot von den Alpweiden der Gemeinde
Ayer trennenden Kette, die auch noch die vom HotelWeisshorn her
oft besuchte (auf der Siegfriedkarte unbenannte) Têta Faya
(Schafkopf; 2648 m) trägt.
Die Pointe de Nava kann vom genannten
Gasthaus in einer Stunde bestiegen werden und bietet eine prachtvolle Aussicht auf die Gletscherwelt hinten über dem
Eifischthal.
Die Kette trägt noch eine ganze Reihe solcher
Türme (z. B. im N. den
Torrone diLuzzone über dem
Val di
Luzzone), deren bedeutendsten vom
Val Scaradra her bestiegen worden
sind.
entspringt am
S.-Hang des
Poncione di Trosa, fliesst während 3 km nach SO. und
bildet eine Reihe von schönen Fällen, biegt dann nach S. um und mündet nahe
Rivapiana in den
Langensee.
Ueber Brione hat
man in 710 m
Höhe den Bach zu einem künstlichen kleinen
See aufgestaut, der das Elektrizitätswerk von
Muralto, mehrere
Mühlen und die Konservenfabrik zu
Minusio mit Kraft versorgt.
umfasst das schöne und fruchtbare Thälchen des
WildbachesNavegna,
das im N. von den
Bergen um Brione und im S. von einer langen Hügelkette begrenzt wird.
Navizence
oder Navizence, deutsch Usenz oder Uzenz (Kt. Wallis,
Bez.
Siders).
Wildbach des
Eifischthales
(Val d'Anniviers),
der nach 23 km langem
Lauf 400 m n. vom Dorf
Chippis in 535 m von links in die
Rhone mündet. Sein Einzugsgebiet
umfasst 257,26 km2, wovon 44,38
auf Eis und Firn und 37,66 auf
Wald entfallen. Entspringt den Gletscherfeldern hinten über
dem
Eifischthal mit zwei bedeutenden und nahezu gleich langen Quellarmen, die sich am N.-Fuss des
Kammes von
Sorebois und
mitten in dem von den
DörfernAyer,
Grimentz und
Saint Jean gebildeten Dreieck vereinigen.
Der das
Val Moiry entwässernde W.-Arm heisst meist
Gougra (s. diesen Art.). Der dem
Zinal- oder
Durand-Gletscher entspringende
O.-Arm wird allgemein als der eigentliche Quelllauf der Navizance betrachtet. Zusammen mit den unter dem Zinalgletscher durchfliessenden
Schmelzwassern des
Glacier de Moming und
Glacier de l'Allée (Seitenarmen des Hauptgletschers) tritt die
Navizance in 1920 m aus dem Gletscherthor, stürzt sich in einen 600 m langen Engpass und erhält nachher von links die aus
dem
Vallon de l'Allée kommenden
Wasser, um dann zwischen Alpweiden,
Wiesen,
Wald und zahlreichen Alphütten
den 2 km langen, weiten und ebenen Thalboden von
Zinal zu durchziehen.
Auf der kurzen Strecke von
La Barma bis
Zinal fliessen ihr zahlreiche grössere und kleinere Seitenarme zu, die vom
Roc de la Vache,
vom Tracuitgletscher, von den Steilhängen des
Garde de Bordon, von den
Diablons und endlich von der
Alpe de Cottier
herabkommen. Jetzt nimmt das Gefälle mehr und mehr zu, indem sich zugleich auch das Thal verengt und vertieft. Beim
Maiensäss
von Misonnette biegt der
Wildbach von seiner bisherigen N.-Richtung nach NNW. ab, welche Orientierung er nun bis zur Mündung
beibehält. Trotz ihres starken Gefälles u. ihres beinahe überall nur schwierig zugänglichen
Tobels
bildet die Navizance auf dieser Strecke keine so plötzlich über eine Felsschwelle stürzenden
Wasserfälle, wie wir sie
bei andern
Walliser Flüssen (z. B. bei der
Dranse) zu sehen gewohnt sind. Unterhalb Misonnette erhält sie von
¶
mehr
rechts den vom hohen Vallon de la Barneuza herabstürzenden Abfluss des Glacier des Diablons und oberhalb Ayer den vom Col de
la Forclettaz herkommenden Bach. Nach 10 km langem Lauf vereinigt sie sich dann in 1287 m mit der Gougra oder dem Wildbach von
Grimentz, die ihr die Schmelzwasser des Moirygletschers zuträgt. Das hier etwas weitere Thal engt
sich bald wieder ein. Unterhalb Vissoye fliesst der Navizance der an den Firnfeldern der Pointe de Nava, des Tounot und der
Bella Tola entspringende Torrent de Moulin, unterhalb Painsec der Abfluss des hohen Vallon d'Orzival und unterhalb Fang der vom
Schwarzhorn kommende Wildbach von Fang zu. Das fortwährend an Enge und Tiefe zunehmende Tobel des Flusses
gestaltet sich immer mehr zu einer mächtigen und unzugänglichen Schlucht, deren grossartigsten Abschnitt die in einen NW.-Sporn
des Illhorns eingeschnittenen sog. Pontisschluchten bilden. O. von Chippis tritt die Navizance endlich aus diesen wilden Schlünden
in die Rhoneebene ein, wo sie zwischen Wiesen fliesst und gegenüber den Steilhängen von Géronde mündet.
Kurz vor dem Ende der Mündungsschlucht steht seit einigen Jahren ein Elektrizitätswerk, das Siders und seine Umgebung mit
Licht versorgt. Zwischen Vissoye und der Mündung hat die Navizance ein Gefälle von 682 m und eine kleinste
Wasserführung von 1,1-1,3 m3 in der Sekunde. Obwohl ihre Hochwasser mit Rücksicht auf den meist tief eingeschnittenen
Lauf dem Thal nicht so gefährlich werden können, wie diejenigen anderer WalliserWildbäche, hat doch dasjenige von 1834 grossen
Schaden angerichtet. Damals staute ein Felssturz den Bach nahe dem Zinalgletscher zu einem kleinen See
auf, dessen Wasser sich bald einen Weg durch die Barre brach, das Thal zum Teil überflutete und dann die Felder und Wiesen
von Chippis unter einer 1-2 m hohen Schlamm- und Schuttschicht begrub. 1267 und 1334: Aquam de la Navisenchy.