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dem benachbarten Piz Miezdi (2742 m) das N.-Ende der vom Rheinwaldhorn nach N. ziehenden und den Plattenberg und Piz Terri tragenden Kette. Am O.-Hang der kleine Zavragiagletscher.
dem benachbarten Piz Miezdi (2742 m) das N.-Ende der vom Rheinwaldhorn nach N. ziehenden und den Plattenberg und Piz Terri tragenden Kette. Am O.-Hang der kleine Zavragiagletscher.
Devon und Nadels Dadens (Alpe de) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Gem. Truns).
1920-2160 m. Alpweide mit etwa 15 Hütten und Ställen, am N.-Hang des Piz Nadels und 5,5 km s. Truns.
Hier steht eine St. Brigittenkapelle.
(Kt. Appenzell I. R.).
2131 m. So heisst eine der zahlreichen seltsam geformten und schwierig zu besteigenden Spitzen im mächtigen Kalkstock des Hundstein (Säntisgruppe).
Kühne Felsnadel (auf der Siegfriedkarte unbenannt) zwischen dem Hundstein und Altmann, mitten im Grat des Fählen-Schafberges und n. über dem Wildseeli. 2 km sw. der Fählenalp und 1,5 km s. der Megglisalp.
Gennor (Kt. Tessin, Bez. Mendrisio, Gem. Muggio).
(Kt. Graubünden, Bez. Moesa, Kreis Calanca, Gem. Castaneda).
369 m. Gruppe von 4 Häusern, am rechtsseitigen Hang des Thales der Moesa (Mesolcina) und 8 km nö. der Station Castione der Gotthardbahn. 22 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Kirchgemeinde Castaneda.
Viehzucht. Ein Steinbruch auf Granit.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2100-334 m. Rechtsseitiges Nebenthal zur Leventina, über welcher es hoch oben hängt und zu der es mit einer steilen Stufe abbricht, die vom Thalbach in einer engen und unzugänglichen Felsschlucht durchschnitten wird. Mündet bei Bodio 5,5 km oberhalb Biasca aus und kann von Personico oder Giornico aus nur auf weitem Umweg erreicht werden. Aehnliche weit ausgreifende Pfade führen auch in die Nachbarthälchen Val Cramosina und Val Marcri hinein. Von der Alpe Nadro aus werden der Poncione Miligorni (2726 m) und der Pizza Basal (2386 m) bestiegen.
(Kt. Glarus). 440 m. Gem. und grosses Pfarrdorf am linken Ufer der Linth, an der Strasse Netstal-Oberurnen; 6,5 km n. Glarus und 500 m w. der Station Näfels-Mollis der Linien Weesen-Glarus und Zürich-Wädenswil-Glarus. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Schneisingen und den zerstreuten Höfen der Näfelserberge, im Oberseethal und Schwändithal: 405 Wohnhäuser und 2557 fast ausschliesslich kathol. Ew.; Dorf: 338 Wohnhäuser und 2460 Ew. Den Haupterwerbszweig der Bewohner bildet die Industrie. Es bestehen hier eine grosse Eisenkonstruktions-Werkstätte, namentlich für Brückenbau (sie hat z. B. die Eisenkonstruktion der Kuppel des neuen Bundespalastes in Bern erstellt), ferner 2 Baumwolldruckereien, eine Baumwollspinnerei, mehrere Schabziegerfabriken, eine Kalkbrennerei mit Ziegelhütte, eine Buchdruckerei mit Zeitung. Von ziemlicher Bedeutung sind auch Wiesenbau, Alpwirtschaft und Waldwirtschaft. Wasserversorgung und Hydrantennetz, elektrische Beleuchtung. Elektrizitätswerk, dessen Triebkraft durch die Quellen des Oberseethals geliefert wird. Sekundarschule. Das gesellschaftliche Leben ist ein ziemlich reges; seit langer Zeit werden namentlich Theater, Musik und Gesang mit Eifer und gutem Erfolg gepflegt.
Die ältesten Quartiere des unregelmässig gebauten Dorfes schmiegen sich an den Fuss einer aus dem Blockwerk eines alten Bergsturzes gebildeten steilen Trümmerhalde an, über die man in das Oberseethal hinaufsteigt und aus der Rautibach und Tränkibach als grosse, schäumende Quellbäche hervorbrechen; die neuern Dorfteile breiten sich in der Linthebene aus. Ueber diese Ebene erheben sich teils im Innern des Dorfes, teils an seinem S.-Rand mehrere kleine Hügel als Reste eines andern gewaltigen prähistorischen Bergsturzes, der sich am N.-Hang des Rautispitz abgelöst hat und durch das Oberseethal bis ins Linththal hinausgeflutet ist.
Das Dorf ist mit Mollis durch zwei eiserne Brücken über die Linth verbunden. Die wichtigste Sehenswürdigkeit von Näfels ist der Freuler-Palast, eines der hervorragendsten Baudenkmäler der Renaissance in der Schweiz. Er wurde 1640-1648 von Kaspar Freuler, französischem Gardeoberst und Freund Ludwigs XIII., erbaut und zeichnet sich besonders durch die prachtvolle Holzarchitektur und feinen Intarsien seiner Zimmer aus. Bemerkenswert sind namentlich das mit reichen Schnitzereien gezierte Portal, der Rittersaal mit schönen Stukkarbeiten, das Treppenhaus und vor allem das Esszimmer mit wundervollen Schnitzereien und Intarsien und den aus der berühmten Werkstätte der Pfau in Winterthur stammenden Oefen. Das Gebäude dient heute als Gemeinde- und ¶
Armenhaus und beherbergt auch die sehenswerten Sammlungen des kantonalen historischen Vereins. Die im Jahr 1781 im Rokokostil erbaute Kirche besitzt ein gutes Altargemälde von Wyrsch. Am N.-Rand des Dorfes sind noch ansehnliche Reste der Letzimauer erhalten, die einst von einer Bergwand zur andern quer durch das Thal sich zog und im O. auf der Terrasse von Beglingen, 150 m über der Thalsohle, noch eine Fortsetzung besass. Sie hatte eine Gesamtlänge von etwa 1500 m, war 3 bis 4 m hoch und durchschnittlich 1,2 m dick. Im mittlern Teil des Thales ruht ihr aus grossen Steinen bestehendes Mauerwerk auf starken, dicht beisammen stehenden Buchenstämmen.
Man fand in ihr wiederholt römische Münzen. Sie ist wahrscheinlich im 4. Jahrhundert v. Chr. von der rätoromanischen Bevölkerung des Glarnerlandes als Schutzwehr gegen die Einfälle der Alemannen gebaut worden. Näfels ist die historisch berühmteste Stätte des Kantons Glarus, da hier die Freiheitskämpfe der Glarner gegen die Herzoge von Oesterreich stattfanden, die seit 1264 die Reichsvogtei über das Land Glarus ausübten, 1288 sich vom Kloster Säckingen auch das Meieramt über dasselbe übertragen liessen und seither offenkundig bestrebt waren, das Land sich völlig untertan zu machen.
Damals stand auf einem Hügel im s. Teil des Dorfes Näfels eine Burg, auf der ursprünglich die Edelknechte von Näfels, und nach ihrem Aussterben die Herren von Stadion als Lehensleute des Klosters Säckingen und als österreichische Vögte sassen. Einer derselben, Walter von Stadion, wurde 1351 im Krieg zwischen Oesterreich und den Eidgenossen von den letztern vertrieben. Als er im Februar 1352 mit einem Heer sich die Rückkehr erzwingen wollte, schlugen ihn die Glarner auf dem Rautifeld n. von Näfels; er wurde im Kampfe getötet und seine Burg abgebrochen.
Der Entscheidungskampf zwischen den Glarnern und Oesterreich fand aber erst zwei Jahre später, am an der Letzimauer, an der Steinhalde w. von Näfels und in der Ebene s. vom Dorf statt. Die blos etwa 600 Mann starken, von Mathias Ambühl und Albrecht Vogel geführten Glarner bereiteten dem wohl zehnmal stärkere Feinde eine vollständige Niederlage. Viele der Fliehenden fanden in den Fluten der Maag (Linth) den Tod, weil die Brücke unter ihrer Last zusammenbrach. Die Oesterreicher verloren 1700 Mann, die Glarner beklagten 55 Tote.
Die Erinnerung an diesen Sieg wird vom Glarnervolk seit 1389 bis auf den heutigen Tag alljährlich am ersten Donnerstag im April unter grosser Beteiligung aus allen Landesgegenden festlich begangen. Hauptmomente dieser «Näfelser Fahrtsfeier», die ursprünglich ganz religiösen Charakter hatte, sind: die von Gesängen eingerahmte Rede des Landammanns oder seines Stellvertreters bei Schneisingen (1 km s. Näfels);
die Prozession der Katholiken längs der 11 Gedenksteine, die von Schneisingen an bis zum Dorf und längs der Letzimauer aufgestellt sind und die Stellen bezeichnen, wo Glarner im Kampfe fielen;
das Verlesen des Fahrtsbriefes, d. h. des aus dem 15. Jahrhundert stammenden Schlachtberichtes, und im Anschluss daran die Festpredigt, die das eine Jahr von einem reformierten, das andere Jahr von einem katholischen Geistlichen auf dem «Fahrtsplatze» (beim 6. Gedenkstein im w. Teil des Dorfes) gehalten wird;
die Schlussgesänge der Gesangvereine beim Schlachtdenkmal, das im Jahre 1888 bei Anlass des 500 jährigen Schlachtjubiläums beim letzten Gedenkstein im NO. des Dorfes errichtet worden ist, und endlich ein feierliches Hochamt in der Kirche.
1532 trennte sich Näfels in kirchlicher Beziehung von Mollis, das die Reformation angenommen hatte, und baute an Stelle der Kapelle, die 1389 zur Erinnerung an die Schlacht gegründet worden war, eine eigene Kirche. Näfels war während der Zeit der konfessionellen Streitigkeiten im Glarnerland der Vorort der Katholiken; von 1623 bis 1836 versammelten sich hier die katholischen Landsgemeinden. Auf dem Hügel, auf dem einst die Burg stand, wurde 1677 ein Kloster errichtet.
Sein Bau verschärfte die Spannung zwischen den beiden Konfessionen derart, dass es fast zu einer gänzlichen Teilung des Landes kam. Das Kloster beherbergt gegenwärtig nur wenige Kapuziner, welche eine Schule (Progymnasium und Realschule) führen. In frühern Zeiten begaben sich die Söhne der vornehmen Familien von Näfels mit Vorliebe in fremde Kriegsdienste, und manche gelangten dort zu grossem Ruhm und Ansehen, z. B. Oberst Kaspar Gallati (1537-1619), der unter Karl IX. an den Kämpfen gegen die Hugenotten teilnahm, von Heinrich III. in den ¶