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(Kt. Waadt und Wallis). 3061 m. Mächtiger Felsstock, Hauptgipfel der Waadtländer Alpen im engeren Sinn und von Rambert die «montagne par excellence des Alpes de Bex» genannt. Zwischen den Dents de Morcles und den Diablerets und 10 km ö. Saint Maurice. Zeigt sich besonders vorteilhaft von der Seite von Les Plans de Frenières her: Le Muveran, qui se dresse de toute sa hauteur au-dessus du vallon et le domine de 2000 mètres..., ne présente qu'un immense massif de rochers. Ce n'en est pas moins une de ces montagnes auxquelles on s'affectionne. La façon dont il dresse sa tête chauve n'est pas d'une âme vulgaire; il la porte haute et fière, mais sans morgue ni ostentation; le profil en est pur autant que sauvage, et il y a dans cette masse décharnée je ne sais quelle noblesse native, quelle grâce hardie, qui attire et retient... Aucune montagne, en Suisse, ne s'illumine plus entièrement au soleil couchant; on dirait une masse incandescente, offrant tous les tons ... depuis le rouge feu au pourpre sombre. (Eug. Rambert in seinem Büchlein über Bex et ses environs).
Der damit von unserm grossen Naturforscher und Literarhistoriker so treffend gezeichnete Grand Muveran sendet drei Gräte aus: einen NW.-Grat mit den Lués Feya (2242 m) und der Pointe des Ancrenaz (2654 m);
einen sich selbst wieder gabelnden O.-Grat, der über den Punkt 2972 m einerseits zur Tête à Pierre Grept und andererseits zum Haut de Cry zieht;
einen mit mächtigen Felswänden zur Frête de Sailles (2599 m) abstürzenden S.-Grat.
Der von Rambert beschriebene W.-Hang ist zugleich die interessanteste Partie des Bergstockes mit ihren bis spät in den Sommer hinein schneegefüllten Rissen und Runsen und den dazwischen aufragenden phantastischen Felsköpfen (Roc du Chasseur 2256 m und Truche du Lapiaz 2292 m). In etwa 2500 m Höhe führt ein nicht sehr schwierig gangbares Felsband, die sog. Vire des Grandes Ancrenaz, der Bergflanke entlang von der Pointe des Ancrenaz zur Frête de Sailles. Am N.-Hang liegen Firnfelder, Névés du Régent Bernard geheissen, die den kleinen Gletscher von Plan Névé speisen.
Am Fuss der grossen
S.-Wand und nahe der
Frête de
Sailles steht die 1895 erbaute
Muveran- oder Ramberthütte
des S. A. C., von der aus der Bergstock häufig bestiegen wird. Anstieg auf verschiedenen Routen: 1. von
Les Plans de Frenières
her über
La Larze,
La Barme à Teule, den
Roc du Chasseur, die
Truche du Lapiaz und
Frète de
Sailles bis zur
Hütte und weiterhin über die Firnfelder des
Plan Zornivaz, die
Crête à Morez und schräg über die
S.-Wand (zusammen 6½
Stunden);
2. von Les Plans de Frenières her über die Hütten von Nant, den Trou de la Tsabou, die Fontaine de derrière la Tour und die Truche du Lapiaz, wo die erstgenannte Route erreicht wird (zusammen 6½ Stunden);
3. von Riddes her über Leytron, Ovronnaz, Sailles und die Hütte (10 Stunden);
4. von Les Plans de Frenières her über La Varraz, den Gletscher von Plan Névé und die Firnfelder des Régent Bernard (8-9 Stunden; schwierig und wenig begangen).
Die O.-Spitze (2972 m) kann von Les Plans de Frenières aus über den Col du Pacheu und das kleine Eisfeld von La Forclaz in 8 Stunden ohne grosse Schwierigkeiten erreicht werden. Ueber die Aussicht sagt Rambert folgendes: La vue du Muveran n'a pas, comme celle de la Dent de Morcles, l'avantage de la brèche de Saint Maurice ouverte à ses côtés;
mais l'absence en est compensée par le formidable aspect des rochers mêmes au travers desquels on vient de se frayer un chemin.
Le Muveran, vu de son sommet, fait moins l'effet d'une masse que d'un feuillet debout et tordu. Die Fernsicht gleicht im übrigen so ziemlich derjenigen der Dent de Morcles. Vergl. den Art. Morcles (Dents de). Einen grossartigen Anblick gewährt der Stock von den am Fuss des Pas de Cheville gelegenen Schuttfeldern des alten Bergsturzes der Diablerets her. Der oberste Gipfel des Muveran, auf dem man noch einige Enziane und einen winzig kleinen Steinbrech findet, bildet zugleich die oberste Grenze der Phanerogamen in den Alpen der Waadt. Kalkmasse aus oberem Jura, die dem fossilführenden Oxford der Frète de Sailles aufsitzt. Der Gipfel wird seit den ältesten bekannten Zeiten von Gemsjägern oft besucht, doch kann seine erste touristische Besteigung nicht mit Sicherheit festgestellt werden, reicht aber jedenfalls bis vor 1850 zurück. Die Siegfriedkarte braucht die sonst nicht übliche Schreibweise Moeveran.