Fliesst zuerst nach N., senkt sich über felsiges Gehänge steil zu
dem am Fuss der
Alpe de
Thyon liegenden
Plan des Gaules herab und mündet nach 5 km langem Verlauf in 1740 m in den
Wildbach
La Zenoz.
1130 m. So nennt man
im Thal der
Ormonts die Häusergruppe,
in deren Mitte das Postbureau
Vers l'Église und die Pensionen
Oldenhorn und
Mon Séjour sich befinden.
Einzige Haltestelle
des Postwagens zwischen
Le Sépey und dem Postbureau
Les Diablerets. Im Sommer pflegen hier seit manchen Jahren die Kurgäste
im untern Abschnitt der Gemeinde
Ormont Dessus alle Abende zusammenzukommen und Lieder zu singen, was
gewöhnlich zahlreiche Zuhörer anlockt.
(Kt. Basel Land,
Bez. Liestal).
532 m. Höhenrücken, zwischen den Thälern der beiden Frenkenbäche und 2 km sö. von deren Vereinigung;
1,5 km sö.
Bubendorf. Hänge bewaldet,
Rücken mit
Wiesen bestanden.
(Monte)(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
3107 m. Gipfel im
Berninamassiv, auf der Grenze zwischen dem
Bergell,
Ober Engadin und Veltlin,
s. über dem
Silsersee und s. vom
Pizzo della Margna, aber nicht so hoch wie dieser. Am
O.-Hang liegt der
Fedozgletscher, und w. unter ihm führt der Murettopass nach Italien hinüber. Besteht aus Gneis und Hornblendeschiefer,
die auf der
Seite des Murettopasses nach NW., auf der
O.-Seite am Fedozgletscher dagegen nach NO. einfallen.
(Passodel)(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2557 m. Passübergang zwischen dem
Monte Muretto und
Monte del Forno; führt
aus dem
Val Muretto in sö. Richtung ins
Val Mallero, das oberste Quellthal des
Val Malenco, und weiterhin nach
Chiesa und Sondrio
im Veltlin. Rauher, steiniger und teilweise einförmiger Weg, der ein Stück weit über einen
Gletscher führt; prächtige
Ausblicke auf die im W. und S. zuThale stürzenden
Gletscher und auf der
Höhe grossartiger Anblick des
Monte della Disgrazia.
Maloja-Chiesa 7,
Maloja-Sondrio 11 Stunden. Der
Pass ist in Glimmerschiefer, Gneis, und Talkglimmerschiefer
eingeschnitten; gegenüber Piancanino finden sich auf der rechten Thalseite Spuren von altem Bergbau auf Fahlerz und Kupferkies,
welche Mineralien zusammen mit Schwefelkies auch weiter oben unter der Passhöhe und ebenfalls am rechtsseitigen
Gehänge vorkommen. Ausserdem finden sich gelbe Granaten, Amphibolkrystalle und Epidot. Der
Pass wurde vielleicht schon 1375 bei
einem Raubzug aus dem Malencothal nach dem
Bergell, sicher dagegen 1618 von Engadinertruppen nach dem Veltlin und 1620 von
Flüchtlingen ans dem Veltlin überschritten. Er muss einst stärker begangen worden sein als der
Berninapass.
Die
Säumer übernachteten mit ihren Wein- und anderen Transporten in Chiareggio auf der italienischen
Seite, wo noch zerfallene
alte Stallungen und Magazine stehen, und reisten dann in einem Tage über den
Pass bis
Casaccia und am folgenden über den
Septimerpass. Auf dem gleichen Weg sind auch die Bündner Amtsleute und Milizen öfters ins Veltlin
hinunter gezogen. Jetzt wird der Murettopass hauptsächlich als
Schmugglerweg benutzt.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez.
Maloja).
Oberstes östliches, linksseitiges, Nebenthal zum
Bergell: steigt vom Murettopass und Fornogletscher
in nnw. Richtung gegen
Maloja ab und wird von der wilden, rauschenden
Orlegna (oder Ordlegna) durchflossen. Auf derW.-Seite
ragt die aus Granit und krystallinen Schiefern aufgebaute Kette
PizBacone-PizzoMortara-PizSalecina, im O. die ebenfalls nach
N. ziehende Kette
MonteMuretto-Pizzo della
Margna auf. Die
Orlegna entspringt an dem zwischen dem
Monte del Forno und dem
Pizzo dei Rossi
unter dem Murettopass herabreichenden Eisfeld, sowie am langen und schonen Fornogletscher, dessen kürzerer,
aber stärkerer Abfluss unterhalb der Alphütten Piancanino (1987 m) sich mit dem andern Quellbach vereinigt.
Eine dritte Quellader kommt aus dem beträchtlichen Cavlocciosee (1908 m) an der linken Thalseite, in dessen einsamen, dunkelgrünen
Fluten sich der majestätische
Monte del Forno spiegelt und um den malerische Felsriffe und sturmzersauste,
hochstämmige Lärchen und dunkle
Arven einen würdigen Rahmen bilden. Dahinter stehen die
Hütten der Alp
Cavloccio, die wie
Piancanino der Gemeinde
Stampa gehört. Die
Orlegna fliesst schon vor der Aufnahme des Abflusses aus diesem
See durch immer
tiefer und grossartiger werdende
Schluchten, worauf sie 900 m hinter der
Brücke und Häusergruppe Ordeno,
die zur Ortschaft
Maloja zählt, nach W. und NW. umbiegt, um nun donnernd und brausend durch wilde Felsschluchten in die tiefen
Thalkessel von
Cavrile und
Casaccia der
Maira entgegen zu stürmen. Auf diesem Weg bildet sie den berühmten Orlegnafall, zu
dem man von der am weitesten nach O. greifenden Schlinge der Malojastrasse gelangen kann. Ein zweites,
nur kleines Seebecken, der Bitabergosee (1862 m) liegt auf waldiger
Schwelle vorn am Ausgang des Val Muretto zwischen
Cavrile
und der
MottaSalecina, von welcher aus man das
Bergell bis zur Ruine Castelmur bei
Promontogno überblicken kann.
Das Thal trägt in der Umgebung von
Ordeno-Maloja schöne
Wiesen, dann folgen auf der linken
SeiteWald und
Alpweiden, welch' letztere sich auf der rechten
Seite bis nach Piancanino hinauf fortsetzen. Dies ist die Terrasse La Tajeda,
über welcher sich gegen die Kette des
Pizzo della Margna über einer mächtigen Felsstufe die zweite
Terrasse, La
Margna, in gleicher Länge hinzieht. Die
Ebene hinter der Alp Piancanino (d. h. Hundeebene) ist bis zum Abbruch
des Fornogletschers mit trostlosem, wüstem
Schutt bedeckt.
Weiter oben steht die
Fornohütte des S. A. C. Von seltenen Alpenpflanzen des
Thales nennen wir die weisse Varietät der rostblätterigen
Alpenrose, fernerPinguicula grandiflora, Aquilegia alpina, Thalictrum Bauhini und Eriophorum Scheuchzeri.
Im Cavlocciosee kommt die Seeforelle (Salmo lacustris) vor. Das Thal ist vom Murettopass bis Ordeno fast 6 km lang und hat
auf dieser Strecke ein Gefälle von etwa 780 m von Ordeno bis zur Mündung der
Orlegna in die
Maira beträgt die
Flusslänge noch etwa 4 km und das Flussgefälle etwa 320 m. Schleifung und Glättung der
Felsen durch den ehemaligen
Thalgletscher
auf bedeutende Strecken hin.
Das Murettothal ist grösstenteils in Hornblendegneis, Hornblende-, Glimmer- und Talkglimmerschiefer eingebettet, wozu sich
noch Granit mit grossen fleischroten Orthoklaskrystallen gesellt. Der Cavlocciosee liegt in Hornblendeschiefer. Der
Granit tritt zuerst in einem kleinen
Stock zwischen der
Orlegna und dem
Lago di Bitabergo auf und dann wieder hinter Piancanino,
wo er dicht vor dem Fornogletscher quer über den Bach setzt. Südl. vom
PizzoSalecina, am
Pizzo Mortara,
PizBacone etc. baut
er das ganze höhere Gebirge der linken Thalseite auf. Granit und Amphibolgneis gehen häufig in Syenit
oder Diorit über, so besonders im obersten Thalabschnitt und am Murettopass. Aus diesen Gesteinen besteht auch die Mehrzahl
der erratischen Blöcke auf
¶
mehr
Maloja und der Mahlsteine der dortigen Gletschermühlen. Serpentine und gabbroähnliche Felsarten der Gletschermoränen und
des Bachschuttes der Orlegna, wie der erratischen Geschiebe und Mahlsteine auf Maloja stammen vom Murettopass und dem Serpentinkopf
ö. von Ordena. Auf der O.-Seite des Thales, in der Kette des Pizzo della Margna, sowie auf der rechten
Seite der Orlegna bei Casaccia sind den Talk- und Glimmerschiefern noch schmale Triasstreifen eingefügt. Die Orlegna war einst
bis zu ihrer Ablenkung durch die Maira ein Quellbach des Inn. (Vergl. den Art. Maira).