(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2250-1860 m. 2 km langes, steiles und steiniges Thälchen; steigt ö. vom Piz Muottas ab und mündet von rechts auf das Val Beyer aus.
(Kt. Bern, Amtsbez. Münster, Gem. Mervelier).
964 m. Bergrücken, s. über dem Thal der Scheulte;
(Kt. Freiburg, Bez. See, Gem. Haut Vuilly).
492 m. Gem. und Dorf, auf der Grenze zwischen Freiburg und der Waadt, im Bergland des Mont Vuilly über dem W.-Ufer des Murtensees;
1,5 km sw. Lugnorre, 2 km w. der Station Motier-Vuilly des Dampfschiffkurses Murten-Neuenburg und 5 km sw. der Station Sugiez der Bahnlinie Ins-Murten.
Der ö. Abschnitt des Dorfes gehört zur Freiburger Gemeinde Haut Vuilly.
Telephon. Gemeinde, mit dem Weiler Guévaux: 28 Häuser, 146 reform. Ew.;
Dorf: 20 Häuser, 111 Ew. Zusammen mit dem Freiburger Anteil: 37 Häuser, 196 Ew. Kirchgemeinde Montet.
Ist seiner reizenden Lage wegen zu einer beliebten Sommerfrische geworden.
Acker-, Wein-, Obst- und etwas Tabakbau.
Pfahlbau aus der Steinzeit.
des Rosses oder Pointe de Pradzon (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
2933 m. Gipfel, im Kamm zwischen der Pointe de Tanneverge und dem Mont Ruau (Gruppe der Tours Sallières).
Kann von der Barberinehütte über das sw. Ende des Glacier des Fonds in drei Stunden erreicht werden.
Erste Besteigung 1891. Am savoyischen Hang hinten über der Vallée de Sixt die Alpweide Pradzon.
Besteht aus Malmkalk, der einer quer durch
die Gruppe
Tanneverge-Tours
Sallières sich fortsetzenden liegenden
Falte angehört.
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis und Gem. Safien).
1640 m. Gruppe von 2 Häusern;
2,5 km sw. Safien Platz und 21 km s. der Station Versam der Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postablage. 7 reform. Ew. Kirchgemeinde Safien.
Alpwirtschaft.
(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron, Gem. Birchen).
1279 m. Dorf, auf der den besiedelten Teil der Gemeinde bildenden Alpweidenterrasse,
gegenüber
Unterbäch und von diesem
Ort durch
den nach N. fliessenden und bei
Turtig von links in die
Rhone
mündenden
Laubbach getrennt. 21
Häuser, 110 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Birchen.
Die Pfarrkirche steht 200 m sö. über Murachern.
Am Weg von
Raron über die
Wandfluh
(Chemin du Calvaire de la
Wandfluh) und durch
den grossen
Bannwald nach
St. Niklaus im
Visperthal.
1247: Muraccher;
1362: Morachren;
von mur = steiniges Gelände und acher = Acker, Feld.
(Kt. Obwalden, Gem. Giswil).
485 m. Weiler, am linken Ufer des Sarnersees und 2,5 km nnw. der Station Rudenz der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
15 Häuser, 70 kathol. Ew. Kirchgemeinde Giswil.
Viehzucht.
(Fuorcla) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2895 m. Passübergang, zwischen dem
Piz Muraigl und dem
Piz Vadret, sö.
über
Samaden. Führt von
Samaden oder
Celerina aus durch
das
Val Muraigl ins
Val Prünas, ein Seitenthal des
Val Chiamuera (Camogaskerthal),
hinüber.
Der Uebergang berührt den N.-Rand des Muraiglgletschers oder leitet über sein Eis.
Gesteinsunterlage ist Gneis.
(Muottas), oder Muottas Da Samedan (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2520 und 2436 m. Aussichtspunkt, rechts über dem Val Muraigl. Kann von Samaden oder von Pontresina aus über die Alp Muraigl auf einem guten Weg in 2½ bezw. 2 Stunden erreicht werden und wird sehr oft besucht. Die Aussicht umfasst das Rosegthal und das ganze Berninamassiv, sowie den Piz Resch, Piz Ot und Piz d'Aela.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3159 m. Gipfel im SW.-Abschnitt der Ofenpassgruppe; 1,8 km nw. vom Piz Languard und 2,5 km ö. Pontresina. Steht gegen NW. mit Las Sours («Drei Schwestern»; 3146 m) und dem Munt della Bescha (2733 m) in Verbindung.
Nördl. liegt der Muraiglgletscher, dem der Bach des Muraiglthales entspringt.
Der Berg besteht zum grössten Teil aus Gneis
,
der auf NO. fallenden Glimmer-, Talk- und Casannasch
iefern ruht.
Zwischen der Kette Piz Languard-Piz Muraigl und dem Val Languard greift auch noch eine enggepresste Mulde von Kalken und Schiefern der Trias in die krystallinen Schiefer hinein.
Der Berg kann von
Samaden aus in 4 Stunden bestiegen werden und bietet eine prächtige Aussicht auf die
Bernina- und
Albulagruppe etc.
, die jedoch derjenigen vom
Piz Languard nicht gleichkommt.
(Vadret) (Kt. Graubünden Bez. Inn). 3100-2900 m. Kleiner Gletscher, am N.-Hang des Piz Muraigl; etwa 1 km lang, im Maximum etwa 900 m breit und ziemlich sanft geneigt.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2900-1730 m. Thal; beginnt am Muraiglgletscher und mündet ziemlich in der Mitte zwischen Samaden und Pontresina von rechts aufs Thal des Flazbaches aus. Zieht bis zur Alp Muraigl (2200 m) gegen NW., um dann nach WSW. abzubiegen. 5 km lang;
hat bis zur Alphütte Muraigl ein Gefälle von 196‰ und von da bis zur Mündung ein solches von 223‰. Der Wald reicht bis kurz vor die Alp Muraigl hinauf, die mit der von Muottas Muraigl zu Samaden gehört. Im Hintergrund liegt unter der Fuorcla Muraigl ein schönes kleines Seebecken von etwa 200 m Länge, neben dem deutliche Reste eines einstigen grossen Bergsturzes sichtbar sind.
Aus der Alp Muraigl führt (von der Strasse von Samaden oder auf dem Reitweg von Pontresina her) ein guter Weg zum bekannten Aussichtspunkt Muottas Muraigl oder Muottas da Samedan (Samaden; 2436 m) rechts über dem Thal.
Auf der andern Seite steht der Munt della Bescha (Schafberg; 2733 m), der neben den Sours den schönsten Ueberblick über das Berninamassiv gewährt;
an seinen steilen Hängen brach man einst etwa 60 m unterhalb der obern Waldgrenze einen grünlichen Talkschiefer.
Romanisch muraigl, moraigl = sumpfige Gegend (mittellatein. mora = Sumpf).
(Les) (Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Meinier).
445 m. Gruppe von 6 Häusern;
8,5 km nö. Genf und 1,3 km von der Haltestelle Sionnet der elektrischen Strassenbahn Genf-Jussy entfernt. 25 kathol. Ew. Kirchgemeinde Meinier.
Landwirtschaft.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno). 200-260 m. Gem. und Dorf, Aussenquartier von Locarno, in prachtvoller Lage. Die Grenze zwischen beiden Gemeinden bildet die von vier steinernen oder eisernen Brücken überschrittene Ramogna. Während die Dampfschiffstation zu Locarno gehört, steht der Bahnhof Locarno auf Boden von Muralto. Gemeinsame Gas-, Glühlicht- und Wasserversorgung (aus der grossen Quelle von Remo, die 13 km w. Locarno am Eingang ins Centovalli gefasst ist).
Das alte Dorfviertel liegt am Ufer des Langensees und hat hier einen schönen Quai mit an exotischen Gewächsen reichen öffentlichen Gartenanlagen; die Mehrzahl der Häuser mit vielen Gasthöfen, Pensionen, Villen mit immergrünen Gärten und Parks steht aber am sanft-geneigten Fuss des Monte San Bernardo. Postbureau, Telephon. Sehr mildes und gesundes Klima; vor den N.-Winden gänzlich geschützt und voll nach S. exponiert. Gleichmässigste Temperatur der Schweiz. Nebel treten beinahe nie auf. Der Winter bringt manchmal gar keinen Schnee, und nicht selten zählt man im Januar bis auf ¶
25 Tage mit Sonnenschein. Dementsprechend weist auch die Pflanzenwelt einen durchaus
südlichen Charakter auf. Der Lorbeer
wächst wild, Orangen- und mächtige Kampherbäume dauern im Freien aus, und bis zu 5 m hohe Kamelien öffnen ihre prachtvollen
Blüten schon im Februar. Die weisslichen Blumen der Olea fragrans und der japanischen Mispel (Mespilus
japonica) erfüllen die Luft während des ganzen Winters mit ihrem Wohlgeruch, und Veilchen und Schlüsselblumen blühen
auch in den kühlsten Monaten auf den umliegenden Höhen am Fuss von.
Mauern und mitten in Weinpflanzungen. Muralto ist wegen seines milden Klimas, seiner malerischen Umgebung und der grossen Anzahl von abwechslungsreichen Spaziergängen ein sehr beliebter Aufenthaltsort von Fremden; Deutsche, Engländer und Holländer, sowie besonders auch Schweizer aus allen Kantonen schlagen hier mit Vorliebe ihren Ruhesitz auf. Bis 1817 bestand Muralto blos aus einigen Fischerhütten, dem alten Schloss Muralto und der Kirche zu San Vittore. Es gehörte zur Gemeinde Orselina, war aber nach Locarno eingepfarrt und wurde erst 1881 zur selbständigen Gemeinde erhoben. 1502 Ew. (wovon 138 meist aus den übrigen Kantonen stammende Reformierte). Kirchgemeinde Locarno. Die Reformierten haben sich 1900 mitten im Dorf eine schöne kleine Kirche erbaut. 178 Ew. sprechen deutsch. 219 Häuser und 353 Haushaltungen.
Im Herbst, Winter und besonders im Frühling wimmelt es hier von Fremden, die sich inmitten einer schönen Natur und fern vom Lärm und dem aufreibenden Leben der grossen Städte von Arbeit oder Krankheit erholen wollen. Die Industrie ist in Muralto (mit Ausnahme natürlich der Fremdenindustrie) nur wenig entwickelt. Immerhin bestehen eine grosse Bierbrauerei (eine der ältesten im Kanton), eine Selters- und Eiswasserfabrik, eine Gerberei und eine Wagen- und Karrenfabrik.
Neben den Gemeindeschulen hat der Ort ein privates Erziehungsinstitut für Mädchen italienischer Sprache und ein Institut für junge Leute beider Geschlechter, die italienisch lernen wollen. Die Kirche zu San Vittore ist an der Stelle eines einstigen Bacchustempels im 4. Jahrhundert gestiftet und im 12. Jahrhundert zur Basilika umgebaut worden; ihre Gruft reicht bis zur Römerzeit zurück, und die Freskomalereien im Chor stammen aus 1583. Der 1524 im Bau begonnene grosse Turm aus Bruchsteinen ist wegen der im 16. Jahrhundert hausenden Pestepidemien und Hungersnöte nur bis zu zwei Dritteilen der vorgesehenen Höhe vollendet worden und nur provisorisch eingedeckt.
Bemerkenswert ist besonders ein an der S.-Seite des Turmes befindliches Basrelief aus Marmor, das den h. Viktor zu Pferd darstellt und folgende Inschrift trägt: Victor ego his armis tueor dextraque Locarnum. Atque Deo trino supplico voce pia Justitia darum comitem dominumque potentem Franchinum Ruscham progeniemque tegat. ^[Latein:] Diese aus dem Beginn der Renaissancezeit stammende kostbare Arbeit schmückte zuerst den Haupteingang zum Kastell von Locarno und soll nach Oldelli im 15. Jahrhundert von den Eidgenossen zum grössten Teil zerschlagen worden sein. Vom alten Schloss Muralto, das nach Ballerini von den Longobarden erbaut und dann vom Bischof von Como der Familie Muralto verliehen worden ist, stehen heute nur noch einige Mauern und ein Portal mit dem Wappenschild, das die Gemeinde 1881 zu ihrem eigenen Wappen erklärt hat. Römische Inschrift und Römersiedelung. Muralto wird zum erstenmal 906 genannt.