fällt mit hohen, durchschluchteten Felsterrassen zur mittlern Stufe ab, die in 2100-2280 m liegt und viel flachem Boden
hat. Die mittlere und unterste Stufe (Val Müschauns im engern Sinn) sind zusammen 2,7 km lang und weisen ein Gefälle von 440 m
oder 162‰ auf. Das Thälchen ist bis über 2000 m hinauf spärlich bewaldet. Seine Alpweiden gehören
der Gemeinde Scanfs. Die untere und mittlere Thalstufe liegen in Liasschiefern und -mergeln (Allgäuschiefern), die in den
Nachbarthälern Val Trupchurn und Val Casana zahlreiche Versteinerungen (besonders Ammoniten) enthalten; die oberste Stufe
weist neben diesen Schiefern noch Rauhwacke, Raiblerschichten und Hauptdolomit auf. In der Kette Piz d'Esen-Piz
Quater Vals liegen über dem Hauptdolomit die Kössenerschichten (mit Korallen und Megalodonten), Liaskalke und -mergel
und endlich als Schluss der Jurabildungen rote, grüngefleckte Schiefer mit roten Hornsteinen.
Diese letztern gehören der tithonischen Stufe an und enthalten Fossilien (Aptychen und in den Hornsteinen zahlreiche Radiolarien).
Auf der Alp Purchèr am Thalausgang ragt ein Rücken von krystallinen Schiefern, Verrucano, sowie ältern
und mittlern Triasgliedern hervor. Vergl. Gümbel, W. v. Geolog. Mitteilungen über die Mineralquellen von St. Moritz und ihreNachbarschaft (in den Sitzungsberichten der math.-phys. Klasse der k. b. Akad. der Wiss). München 1893.
(Grosse und Kleine) (Kt. Bern,
Amtsbez. Seftigen).
Zwei kleine Flüsse im Gürbethal. Die Grosse Müsche entspringt
in dem von Torfmooren und Wald umrahmten kleinen Geistsee (666 m), wendet sich nach N., durchfliesst das Dorf Gurzelen und mündet
nach 12 km langem Lauf gegenüber Kaufdorf in 536 m von rechts in die Gürbe.
Die im Gürbethal selbst unterhalb
Seftigen entspringende Kleine Müsche ist 3,5 km lang und vereinigt sich gegenüber Kirchthurnen in 542 m von rechts mit der
Gürbe.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Alt Toggenburg,
Gem. Kirchberg).
701 m. Kleines Dorf, auf einer Terrasse 3 km s. Kirchberg und 3 km nw. der Station
Lütisburg der Toggenburgerbahn.
Postablage, Telephon. 23 Häuser, 126 kathol. Ew. Kirchgemeinde Kirchberg.
Viehzucht. Maschinenstickerei.
854.: Muasilenpach.
(Munt) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2631 m. Nördl. Ausläufer der Kette Piz Vadret (3171 m)-Pit Utèr in der Ofenpassgruppe, zwischen
Val Chamuera und Val Champagna, zwei rechtsseitigen Nebenthälern zum Engadin.
Breite Höhe;
3,2 km ö. Bevers
und 2,5 km s. Campovasto.
Der NW.-Hang heisst Müsella;
gegen W. senkt sich das kleine Val Müsella zum Inn.
Gneisgipfel mit
Triasbildungen am N.-Fuss.
Wird von Ponte-Campovasto aus in 2½ Stunden bestiegen und bietet einen prächtigen Ausblick auf
das Ober Engadin und die Berge von Maloja bis Zernez.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
Kurzes östl. Seitenthal zum Engadin, in das es 0,8 km von Bevers entfernt ausmündet. Beginnt
zwischen dem Munt Müsella (2631 m) und dem Piz Utèr (2971 m) und steigt zuerst gegen NW. und dann gegen W. ab. 2,7 km lang;
Gesamtgefälle 920 m oder 340‰. Am linksseitigen Gehänge geht der Wald bis gegen 2250 m hinauf.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
950 m. Gruppe von 6 Häusern, am O.-Hang des Freiherrenberges in sonniger Lage und mitten
in Obstbaumgärten; 2,5 km sö. vom Bahnhof Einsiedeln. 25 kathol. Ew. Filiale Gross der Kirchgemeinde
Einsiedeln. Viehzucht. Liegt an der Grenze des Grundbesitzes des Klosters Einsiedeln. 1331: Stölzels Thürli.
(Les) (Kt. Freiburg,
Bez. Saane,
Gem. Posieux).
630 m. Schönes Gut mit Landhaus und einer 1676 gestifteten Muttergotteskapelle;
1,7 km n. Posieux und 1,8 km s. der Station Matran der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 1 Haus, 19 kathol. Ew.
Kirchgemeinde Écuvillens.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
Früher stand hier ein Siechenhaus, das 1461 mit demjenigen zu
Bürglen (Bourguillon) vereinigt wurde.
(Kt. und Bez. Schwyz, Gem. Steinen).
464 m. Gemeindeabteilung und Dorf, im Thal und am rechten Ufer der Steiner Aa,
in der fruchtbaren Ebene n. vom Lowerzersee und am S.-Hang des Steinerbergs und
Rossbergs;
an der alten Strasse
Schwyz-Steinen-Goldau und 700 m w. der Station Steinen der Gotthardbahn. 51 Häuser, 342 kathol. Ew. Kirchgemeinde Steinen.
Acker-,
Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
Laub- und Nadelwald auf der Schuttmasse eines vorhistorischen Bergsturzes.
Erratikum des ehemaligen
Reussgletschers.
Der Sturz- und der Glazialschutt haben Blöcke zum Bau der Gotthardbahn geliefert.
Sehr
alte kleine Kapelle.
(Kt. Glarus,
Gem. Elm).
960 m. Gemeindeabteilung und zwei Häusergruppen (Müsli und Müsliweid), am linken Ufer
des Sernf und an der Strasse Matt-Elm;
500 m n. Elm. 7 Häuser, 36 reform. Ew. Kirchgemeinde Elen.
Wiesenbau und Viehzucht.
Auf
der Siegfriedkarte irrtümlich Mäsli geheissen.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Ober Toggenburg, Gem. Wildhaus).
1050 m. Gemeindeabteilung mit 4 isoliert stehenden
Häusern, an der Strasse Wildhaus-Gams (Rheinthal), 800 m ö. Wildhaus und 12 km nw. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans. 21 reform.
und kathol. Ew. Kirchgemeinden Wildhaus.
Viehzucht.
(Kt. Zürich,
Bez. Horgen,
Gem. Wädenswil).
450 m. Gruppe von 6 Häusern, an der Strasse Wädenswil-Hirzel und
1,3 km nw. der Station Wädenswil der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil-Ziegelbrücke).
68 reform. Ew. Kirchgemeinden
Wädenswil.
Wiesenbau.
(Kt., Amtsbez. und Gem. Bern).
557 m. Aussenquartier der Stadt Bern, zwischen der Länggasse und der Linde und am O.-Rand
des Bremgartenwaldes. Eisenwerk, Filiale der von Roll'schen Eisenwerke in Gerlafingen. S. den Art. Bern
(Stadt).
(Kt. Uri).
2859 m. Gipfel, in der vom Zwächten nach SO. abzweigenden und das Gornerenthal vom Meienthal trennenden
Kette.
Bildet zusammen mit der Schafscheuche (2841 m) das S.-Ende des gezackten Bächlistockes. 3,5 km nnw. dem
Dörfli im Meienthal.
(Kt. Obwalden).
1900 m. Begraster Bergstock, zentraler Teil der kleinen Gebirgsgruppe zwischen Giswil und Flühli.
Kann
von Flühli aus über den Sattelpass (1593 m) und die Müssenalp in 3½ und von Giswil aus in 4 Stunden bestiegen werden.
(Kt. Aargau,
Bez. Baden,
Gem. Birmenstorf).
397 m. Gruppe von 6 Häusern, am rechten Ufer der Reuss, an der
Strasse Birmenstorf-Mellingen und 1,5 km nw. der Station Mellingen der Linie Wettingen-Suhr-Aarau. 44 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Birmenstorf.
Landwirtschaft.
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula,
Kreis und Gem. Alvaschein). 905 m. Alte Kirche mit einem Wohnhaus, am Rand einer Terrasse
über dem rechten Ufer der Albula und 1,3 km nw. der Station Tiefenkastel der Albulabahn. Hier wird alljährlich am 2. November eine
Seelenmesse für die 1499 in der Schlacht an der Calven gefallenen Männer aus dem Albulagebiet gelesen. Die Namen dieser
Krieger sind in einem alten Messbuch aufgezeichnet, das ein interessantes historisches Dokument bildet.
Der Name Müstail von monasterium herzuleiten. Im 10. Jahrhundert: Wapitines; im 11. Jahrhundert: Impedinis. Aelteste Kirche
im Albulagebiet; steht isoliert zwischen Alvaschein und Tiefenkastel rechts über der wilden Schlucht der Albula. Dem h. Peter
geweiht. Von hohen Felswänden und dunkeln Wäldern umrahmt. Hier wurden bis zur Zeit der Reformation
die Toten von Filisur und Bergün beerdigt und die Ehen der beiden Töchter von Donat von Vaz mit den Grafen von Toggenburg und
von Werdenberg eingesegnet. Grabstätte von. Johann von Vaz. Die Kirche stammt aus dem 9. Jahrhundert und war einst die Mutterkirche
der ganzen Gegend (das Oberhalbstein eingeschlossen). Heute gehört sie zur Kirche von Alvaschein. An Stelle
des Chores hat sie an der O.-Seite drei halbrunde, nach Aussen vorspringende und mit Steinplatten gedeckte Kapellen, die die
Altäre enthalten und mit Fresken aus dem 14.
mehr
Jahrhundert geschmückt sind. Bogenfenster und -portal. Gegen N. sieht man noch einige Ueberreste eines längst zerstörten
Frauenklosters, das mit der Kirche durch einen gewölbten Gang und ein heute zugemauertes Portal verbunden war.