Der
N.-Grat setzt sich vom Punkt 3149 m an über die Punkte 3079 und 3058 m zum
Piz Vituoch
fort. Im W. liegt der prächtige grosse Porchabellagletscher;
zwischen Piz Val Müra,
Piz la Virogla und
Piz Vituoch der
Vadret da Vituoch, der seine Schmelzwasser durch das
Val da Vituoch zum Bach des Sulsannathales sendet. Im SO.
das enge
ValMüra, das sich mit dem
Val d'Eschia vereinigt.
Der Gipfel kann von der
Keschhütte des S.
A. C. (2631 m) am N.-Ende des Porchabellagletschers und vom
Engadin aus erstiegen werden.
Besteht aus z. T. flaserigem und
z. T. granitischem Gneis mit grossen Feldspatkrystallen.
Die Schichten streichen an der
S.-Seite W.-O. und fallen nach N.
ein.
(Kt. Bern,
Amtsbez.Interlaken,
Gem.
Lauterbrunnen). 1636 m. Gemeindeabteilung, kleines Dorf und klimatischer
Kurort; auf einer Terrasse links über dem Thal von
Lauterbrunnen, die mit einer 700 m hohen und beinahe senkrechten Felswand
zu diesem abbricht.
Höchst gelegene der ständig bewohnten Siedelungen im Kanton Bern.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Endstation der
Linie
Lauterbrunnen-Mürren. 36
Häuser, 214 reform. Ew. Kirchgemeinde
Lauterbrunnen.
Heute ist Mürren eine Fremdenstation ersten Ranges. Noch 1857 bestand hier kein einziger Gasthof. Seither sind nahe dem
kleinen Dorf mit seinen vom
Alter gebräunten Holzhäuschen eine ganze Anzahl von grossen und kleinen Gasthöfen und Pensionen
entstanden, die zusammen rund 1000 Fremdenbetten zählen. Je eine englische und katholische
Kapelle. Im
Sommer mehrere Verkaufsläden. Führerstation. Elektrisches Licht. Die Aussicht ist eine der packendsten der ganzen
Alpen:
tief unten liegt das
Lauterbrunnenthal, und direkt gegenüber steigt der dunkle
Kopf des Schwarzmönch auf, hinter dem
Silberhorn
und
Jungfrau herüberschauen. Links zeigen sich
Eiger und
Mönch in besonders kühnen Formen. Rechts vom
Schwarzmönch schweift der Blick auf die herrlichen Eiszinnen der
Ebnefluh, des
Mittaghorns,
Grosshorns,
Breithorns und
Tschingelhorns
mit ihren
Gegen
W. erhebt sich der durch das
Sefinenthal von der Terrasse von Mürren geschiedene
Tschingelgrat mit dem
Gspaltenhorn und
Büttlassen. Ebenfalls w., aber von Mürren aus nicht sichtbar, das
Schilthorn (2973 m), einer der berühmtesten
Aussichtsgipfel der
Schweiz, der von hier aus auf einem bequemen Weg in 3-4 Stunden bestiegen werden kann. Zahlreiche beliebte
kleinere Spaziergänge und Ausflüge, z. B. auf den
Allmendhubel (1938 m; ¾ Stunden) und die
Winteregg (1749 m; ½ Stunde).
Auch der von
Lauterbrunnen nach Mürren hinaufführende Saumweg (Aufstieg 2½ Stunden, Abstieg 1¼ Stunden)
ist reich an schönen Aussichtspunkten. Die seit mehreren Jahren im Betrieb stehende Bahn
Lauterbrunnen-Mürren zerfällt
in eine Drahtseilbahn und eine elektrische Bahn. Erstere beginnt n. vor
Lauterbrunnen und steigt längs dem Greifenbachtobel
in gerader Linie bis zur
Grütschalp (1486 m) auf; sie hat eine Spurbreite von 1 m, ist 1380 m lang und
hat eine mittlere Steigung von 55,47%; das Drahtseil hat für 7,3 Tonnen Belastung eine Zugskraft von 62 Tonnen.
Die 4280 m lange elektrische Bahn
Grütschalp-Mürren überwindet einen Höhenunterschied von 151 m und hat eine maximale
Steigung von 5%. Das Tracé schmiegt sich den Bodenformen an, überschreitet 4
Wildbäche
(Staubbach,
Spissbach,
Sägebach und Egertenbach) und endigt mit der Station Mürren. Der Bau der Bahn hat 1500000 Franken gekostet. Im Winter
ist der Betrieb eingestellt. 1257: Murren; 1345:
Murn; 1373: uff
Muren. 1275 besass hier Peter Im Thurn-Gestelenburg
(La TourChatillon) Land und Leute, die er 1346 dem Kloster
Interlaken verkaufte. Nummulitenkalk mit Fossilien.
(Kt. Glarus,
Gem.
Kerenzen). 1370-2100 m. Alpweide in dem vom
Gsponbach durchflossenen Thal, das sich auf der
O.-Seite
des
Schild nach NO. zieht, im N. vom
Mürtschenstock, im S. vom
Etscherzapfen,
Hochmättli undSilberspitz
begrenzt ist und über einen steilen Terrassenabsturz von links her auf das st. gallische
Murgthal ausmündet. Die Alp hat
eine Weidefläche von 476 ha und bietet Futter für 150 Kühe und 250 Schafe. 7 Alpgebäude in 2 Gruppen bei 1624 m und 1843 m.
Das Thal der Mürtschenalp ist in
¶
mehr
rotes Verrucano-Konglomerat eingesenkt, das an manchen Stellen schöne Rundhöcker und Gletscherschliffe zeigt. In den Einsenkungen
zwischen den Rundhöckern liegen kleine Torfmoore, und der obere Teil des Thales ist von mehreren Moränenwällen durchzogen.
Der Verrucano enthält, namentlich auf der S.-Seite der Mürtschenalp (am N.-Hang des Silberspitz), kleine Lager und Gänge von
silberhaltigen Kupfererzen. Verlassene Stollen beweisen, dass diese Erze in alter, unbekannter Zeit ausgebeutet worden sind. 1849 wurde
der Bergbau von zwei Bürgern von Obstalden wieder aufgenommen und seit 1853 durch eine von Dr. Heinrich Simon gegründete
Gesellschaft mit einem Aktienkapital von 700000 Fr. betrieben. Da jedoch der Erzreichtum im Innern des
Berges stark abnahm, sah sich die Gesellschaft Ende 1861 gezwungen, den Bergbau einzustellen.
Von den drei Stollen, welche im Betriebe waren, liegen zwei s. von Mürtschenalp Unterstafel am Hang unter der kleinen Alp
Tschermannen, der dritte im Kaltthal am N.-Fuss der Kaltthalköpfe. Bei der Sennhütte auf Mürtschenalp Unterstafel (1624
m) sieht man noch die Ruine des Knappenhauses (Wohnhaus der Bergwerksarbeiter). Die Mürtschenalp ist die einzige Gegend
des Kantons Glarus,
wo die Arve noch in grosser Zahl gedeiht. Vergl. Stöhr, Emil. Die Kupfererze an der Mürtschenalp und der auf ihnengeführte Bergbau. (Neue Denkschriften derSchweiz. naturforsch. Gesellschaft. Band 21, 1865).