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Chur 1899; Thaler, P. A. Grammatica ladina della Vall Müstair. 1900.
[Dr. Chr. Tarnuzzer.]
Chur 1899; Thaler, P. A. Grammatica ladina della Vall Müstair. 1900.
[Dr. Chr. Tarnuzzer.]
romanisch Val Müstair (Kt. Graubünden). Bezirk des Kantons Graubünden; kleinster und am wenigsten Einwohner zählender der 14 bündnerischen Bezirke. 193,3 km2 Fläche und 1505 Ew., also 7,8 Ew. auf einen km2. Er fällt zusammen mit dem gleichnamigen Kreis und Thal, soweit dieses letztere auf Schweizerboden liegt, und ist der am weitesten nach O. vorgeschobene Teil Bündens und der Schweiz überhaupt. Er grenzt im O. und teilweise auch im N. an Tirol (Vintschgau), im S. und W. an die italienische Provinz Sondrio und nur im N. teilweise an das Engadin, von dem er aber durch die Ofenpassgruppe getrennt wird. Das rings von hohen Bergen umrahmte Thal öffnet sich nur bei Münster, wo der am Ofenberg entspringende Rambach die Schweiz verlässt, gegen den Vintschgau.
Der Bezirk und Kreis Münsterthal zählt in den 6 Gemeinden Cierfs, Fuldera, Lü-Lüssai, Münster, Santa Maria und Valcava 1505 Ew. in 337 Häusern und 382 Haushaltungen; 1170 Ew. romanischer, 270 deutscher, 64 italienischer und 1 französischer Sprache; 681 Reformierte und 824 Katholiken. Die Gemeinde Münster zählt unter 599 Ew. 594 Katholiken; alle übrigen Gemeinden sind in überwiegender Mehrheit reformiert. Die Bewohner beschäftigen sich vorzugsweise mit Landwirtschaft, besonders Wiesen- und Alpwirtschaft und Viehzucht. Die Viehzählungen ergaben folgende Resultate:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Rindvieh | 1563 | 1558 | 1498 |
Pferde | 33 | 48 | 59 |
Schweine | 367 | 434 | 447 |
Schafe | 1793 | 1727 | 1554 |
Ziegen | 1437 | 1324 | 1358 |
Bienenstöcke | 76 | 197 | 127 |
Mit dem übrigen Kanton ist das Münsterthal durch die Poststrasse über den Ofenpass (2155 m), die bei Zernez in die Engadiner Thalstrasse einmündet, verbunden; die Strasse setzt sich unterhalb Münster ins Tirol (Glurns und Mals) fort. Die 1901 eröffnete Umbrailstrasse zweigt in Santa Maria ab und stellt die Verbindung mit der Strasse über das Stilfserjoch her. Ferner führen in die benachbarten Thäler eine Reihe von andern Pässen, die nicht fahrbar sind, hinüber.
Bis 1762 war die jetzt österreichische Gemeinde Taufers (1,5 km unterhalb der Landesgrenze) im nämlichen Gerichtsverband mit dem Münsterthal und bildete mit diesem das Gericht Ob der Calva, obwohl sie schon im 16. Jahrhundert auf dem Wege der Usurpation in den Territorialbesitz der Grafschaft Tirol übergegangen war. Als 1762 die drei Bünde die 1728 und 1733 vom Bistum Chur dem Haus Oesterreich abgetretenen Rechte im Münsterthal wieder zurückkauften, blieb Taufers österreichisch. In dem zur Gemeinde Taufers gehörenden Weiler Puntweil ist 1504 der bündnerische Reformator Philipp Saluz, unter dem Namen Gallicius bekannt, geboren worden. Münster ist die Heimat des Dichters Simon Lemnius und des Philanthropen P. Theodosius Florentini.
(Kt. Graubünden, Bez. Münsterthal).
Einziger Kreis des Bezirkes Münsterthal. S. diesen Art.
(Kt. Wallis, Bez. Goms). 2700-1342 m. Steiles kleines Thal; steigt von der den Oberaargletscher im S. begleitenden Bergkette nach SO. ab und mündet über dem Dorf Münster von rechts ins Rhonethal ein. Sein Bach, der Münsterbach, entspringt an dem hinten über dem Thal hängenden Münstergletscher. Enthält die Alpienalp und einige Maiensässe. 4 km lang.
französisch Monsmier (Kt. Bern, Amtsbez. Erlach). Gem. und Dorf, am Rand des Grossen Mooses und 4,5 km nw. Kerzers. Station der direkten Linie Bern-Neuenburg. Postbureau, Telephon; Postwagen nach Aarberg. 91 Häuser, 489 reform. Ew. deutscher Zunge. Kirchgemeinde Ins. Acker-, Gemüse- und Zuckerrübenbau. Seit dem Bau der Bahnlinie Bern-Neuenburg gewinnt das Dorf an Bedeutung. In der Nähe eine Anhöhe mit trigonometrischem Signal. Feuersbrünste 1738 und 1827. Gehörte im 12. Jahrhundert dem Kloster St. Johann. 1185: Munchimur; 1221: Munchimir; 1225: Munchimier; 1577. Mintschimier. Ein Grabhügel.
(Kt. Aargau, Bez. Baden, Gem. Dättwil).
554 m. Gemeindeabteilung und Weiler, am Weg von Baden über den Stein nach Baldegg, Petersberg und Birmenstorf. 2,5 km w. der Station Baden der Linie Zürich-Baden-Brugg. 9 Häuser, 44 kathol. Ew. Kirchgemeinde Baden.
Viehzucht u. Milchwirtschaft.
(Kt. Appenzell I. R., Gem. Gonten).
761 m. Kleine Mühle am Kaubach;
1 km w. Appenzell. Hier befand sich einst die Münzstätte des Halbkantons.
(Piz Val) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3164 m. Gipfel der Zentralmasse des Piz Kesch in der Albulagruppe; ¶
2,3 km nö. vom Piz Kesch. Von ihm geht ein Grat nach SO. zum Piz la Virogla und dann mit mehrfacher Krümmung hinüber zum Piz Griatschouls (2973 m) über Scanfs.
Der N.-Grat setzt sich vom Punkt 3149 m an über die Punkte 3079 und 3058 m zum Piz Vituoch fort. Im W. liegt der prächtige grosse Porchabellagletscher;
zwischen Piz Val Müra, Piz la Virogla und Piz Vituoch der Vadret da Vituoch, der seine Schmelzwasser durch das Val da Vituoch zum Bach des Sulsannathales sendet. Im SO. das enge Val Müra, das sich mit dem Val d'Eschia vereinigt.
Der Gipfel kann von der Keschhütte des S. A. C. (2631 m) am N.-Ende des Porchabellagletschers und vom Engadin aus erstiegen werden.
Besteht aus z. T. flaserigem und z. T. granitischem Gneis mit grossen Feldspatkrystallen.
Die Schichten streichen an der S.-Seite W.-O. und fallen nach N. ein.