an drei aufeinander folgenden Freitagen im Oktober eine sog. Freitagsprozession veranstaltet, die vom Pfarrer Stössel 1565 als
Sühn- und Busszeremonie für die damals das Land verheerende Pest angeordnet worden ist. Das Dorf war zur Zeit der Reformation
fast ganz zur neuen Lehre übergetreten, musste aber mit der Wiederherstellung der Oberhoheit des
KlostersSt. Gallen
über das
Toggenburg zum alten Glauben zurückkehren. Die Kirche ist zu Ende des 19. Jahrhunderts umgebaut und vergrössert
worden und hat vor kurzem auch eine neue
Orgel erhalten; ihre Decke ist mit schönen Fresken von Mesmer geschmückt. 1831-1861
versammelte sich in Mosnang jeweilen die Landsgemeinde des Bezirkes
Alt Toggenburg. Heimat des berühmten
Architekten und Dichters Georg Müller und seines als Staatsmann bekannten Bruders J. S. Müller. Der gleichen Familie haben
schon mehrere Nationalräte angehört. 854: Masinang.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
787 m. Gem. und Pfarrdorf, im
Val Onsernone mitten in Kastanienselven malerisch gelegen, 18 km wnw.
vom Bahnhof
Locarno. Postablage; Postwagen
Locarno-Russo. Gemeinde, mit
Bairone,
Chiosso und
Mosogno Sotto: 65
Häuser, 280 kathol.
Ew.; Dorf: 22
Häuser, 113 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Strohhutfabrikation. Starke periodische Auswanderung der Männer als
Flachmaler,
Maurer etc. in die übrigen Kantone.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
818 m. Gem. und
Weiler, 2 km s. der Station
Vauderens der Linie
Bern-Lausanne. Zusammen
mit
Corbéry und
Invaud: 34
Häuser, 177 kathol. Ew.;
Weiler: 10
Häuser, 58 Ew. Kirchgemeinde
Promasens. Acker- und Wiesenbau,
Viehzucht. Um 1150: Moncels; vom altfranzösischen moncel, mittellatein. monticellum = kleiner Berg, Hügel herzuleiten.
Rauhe Gegend, in der sich im Winter der
Schnee nicht selten derart anhäuft, dass der Postwagenverkehr unterbrochen werden
muss. Die Strasse über den
Pass verbindet
Aigle und
Le Sépey mit L'Étivaz,
Les Moulins und
Château d'Œx; Le
Sépey-LesFontaines 18 km, Les
Fontaines-L'Étivaz 7 km und
L'Étivaz-Château d'Œx 9 km. Die nach
Ormont Dessous eingepfarrten
Bewohner dieses Plateaus
huldigen wie die Mehrzahl der Ormonands überhaupt nomadisierenden
Bräuchen und halten sich hier
oben meist nur vom Juli bis Januar auf, während sie die übrige Zeit des Jahres in den Gemeindeabteilungen
La Comballaz und
Les Voëtes leben.
Der
Pass ist von jeher sowohl von den Leuten der Gegend selbst als auch von
Pilgern über den Grossen
St. Bernhard und von Truppenabteilungen
stark benutzt worden. Man sieht heute noch Reste eines alten
Weges, der vielleicht von den Römern angelegt
worden ist und in höherem Niveau als die heutige Strasse der sö. Berglehne folgt. Im 14. Jahrhundert besassen hier die
auf der Burg
Aigremont sitzenden
Herren von Pontverre und die
Grafen von
Greierz Grundeigentum und Rechte, was zu zahlreichen
Streitigkeiten zwischen diesen beiden Geschlechtern führte. Um die Angelegenheit zu schlichten, setzte
man 1328 den
Lauf des
Hongrin als Grenze zwischen den beidseitigen Besitzungen fest. 1429 trat ein Grossgrundbesitzer von Les
Mosses auf
Seite des
Grafen von
Greierz über. 1475 überschritt eine aus Leuten von
Saanen und
Château d'Œx bestehende bernerische
Truppe den
Pass, um einer über den Grossen
St. Bernhard bis nach
Aigle vorgedrungenen Abteilung Lombarden
den Weg zum Heer Karls des Kühnen zu versperren. 1476 bestätigte Bern
den Bewohnern der
Ormonts ihre alten Rechte und
Freiheiten.
Von dieser Zeit an kam der alte Streit zwischen den Ormonands und den Leuten des
Pays d'Enhaut um das Anrecht auf die Benutzung
der Wälder und Alpweiden von Les Mosses von neuem zum Ausbruch. Im August 1502 zogen 300 junge Burschen aus
Château d'Œx
über das
Plateau von Les Mosses und überfielen die Ormonands, von denen sie sechs töteten und eine grössere Anzahl verwundeten.
Da der
Rat zu Bern
die Schuldigen nicht bestrafte, verschafften sich die Leute der
Ormonts ihre Genugtuung selbst,
indem sie ebenfalls über Les Mosses zogen, ins
Pays d'Enhaut einfielen und alle Siedelungen längs der
Saane ausplünderten.
Später mussten sie freilich die gemachte Beute wieder zurückerstatten. Im gleichen Jahr 1502 kam das ganze
Plateau von Les
Mosses zusammen mit dem Rest der
Ormonts an Bern,
dem es verblieb, bis 1798 dieses gesamte Gebiet integrierender
Bestandteil des Kantons Waadt
wurde. Seit der Eröffnung der Bahnlinie von
Montreux nach
Montbovon und
Château d'Œx hat der Verkehr über
den Col des Mosses bedeutend abgenommen. Der
Pass liegt zwischen dem Triaskalkkamm des
Mont d'Or und den
aus dickbankigen Flyschbreccien aufgebauten Gipfeln des
Chaussy und verdankt seine Entstehung dem Vorhandensein einer Zwischenzone
von schieferigem und leicht verwitterbarem Flysch. Die tonigen Verwitterungsprodukte dieses Flyschschiefers und die Moränenablagerungen
des einstigen Chaussygletschers geben dem
Plateau seinen sumpfigen und nassen Charakter, dem es auch seinen Namen zu verdanken
hat. Bei
La Comballaz tritt aus der Trias des
Mont d'Or eine Schwefelquelle aus. Vergl. den von E. de la
Harpe und E. Busset herausgegebenen Guide desOrmonts; ferner Corthésy, E. Étude histor.sur laVallée des Ormonts.
Lausanne 1903.
Diese
Hütten, die zum einen Teil über
dem Thal des
Hongrin und zum andern Teil über demjenigen der
Saane stehen, sind die höchstgelegenen ständig bewohnten Siedelungen
des
Pays d'Enhaut.
Von der dem Bärenfang gegenüber liegenden, 150 ha grossen Terrasse
von Mostel gelangt man über die zwischen dem Engelstock und dem Hochstuckli eingesenkte Mostelegg (1269 m)
zur Haggenegg und ins Alpthal hinüber.