worden, die 33 bezw. 12 Sprossen zählen und mit Geländer versehen sind. Sie führen aus dem Thal des
Doubs zum
WeilerLeVaudrey^[Berichtigung: Vaudey] und zur französischen Gemeinde Le Boulois
(Canton de Maîche), die sie auch hat erstellen
lassen. Der romantische
Ort wird im Sommer von den Touristen beider Flussufer oft besucht.
Fähre über
den
Doubs.
Beide
werden sowohl von
Silvaplana als auch vom Rosegthal über die
Fuorcla Surlej und den
Vadret d'Alp Uta sehr
oft bestiegen. Am Fuss des Mortèl genannten W.-Hanges der Roseggletscher und die
Mortèlhütte des S. A. C.
Trägt zu oberst
einen mächtigen Eispanzer und fällt nach O. und W. mit grossen Felswänden ab.
Ist eine der schönsten der den Morteratschgletscher
umrahmenden
Spitzen.
Aufstieg gewöhnlich von der am Tschiervagletscher (im Rosegthal) stehenden
Tschiervahütte des S. A.
C. oder von der am Morteratschgletscher stehenden
Bovalhütte des S. A. C. aus (beide 3½ Stunden über
Pontresina).
Im erstern Fall führt der Weg über den
Vadret da Tschierva, im andern Fall über den kleinen
Gletscher zwischen
dem Piz Morteratsch und dem
Piz Boval;
beide Routen vereinigen sich auf dem N.-Grat, dem man nun bis zum Gipfel folgt.
Der
NameMorteratsch, italienisch Mortaraccio, ist nach Palliopi von mortèr, murtèr (mittellatein. mortarium)
= Gehölz,
Wald herzuleiten und bezeichnet einen dichten
Wald.
Nach alten Urkunden stiegen einst im
Engadin die Waldungen an
den Bergflanken in der Tat bedeutend höher hinauf als heute.
(VadretDa) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
Grösster
GletscherGraubündens und einer der grössten der
Schweiz
überhaupt. 25 km2 gross, wovon 16 auf das Firnfeld und 9 auf die Zunge entfallen. Gesamtlänge 9 km; Länge der
Zunge 6 km,
ihre Breite fast immer 1 km. Der
Gletscher steigt bis beinahe 1900 m herab.
Oben wird er von dem vomPiz Bernina
(4052 m) zur
Bellavista (3800-3921 m) ziehenden vereisten
Kamm abgeschlossen, der u. a. die Crast'agüzza (3872 m), den
Piz Argient
(3942 m) und den
Piz Zupô (3999 m) trägt.
Einen rechten Seitenarm zum Morteratschgletscher bildet der
Vadret da Pers, der vom
Piz Palü und
Piz Cambrena absteigt und
vom Hauptgletscher durch den vereisten Felskamm La
Fortezza («die Festung») und einige diesem vorgelagerte
isolierte
Felsen, wie der
Isla Persa (der «verlornen
Insel») getrennt wird. Er mündet mit einem hohen Eisfall in den hier ebenen
Morteratschgletscher ein, der aber weiter oben am Fuss des
Sass del Pos (eines n.
Vorberges desPiz Bernina)
ebenfalls steil und stark zerklüftet ist.
Diese das «Labyrinth» geheissene Stelle wird trotz ihrer Zerrissenheit
und der durch abstürzende Eisblöcke drohenden Gefahr von kühnen Touristen nicht selten begangen und ist auch 1850 bei
der ersten Besteigung des
Piz Bernina zum Ausgangspunkt genommen worden. Gewöhnlich folgt man jedoch von der
Bovalhütte oder dem Diavolezzapass aus der leichteren
Route über die
Fortezza und die Terrasse von La
Bellavista. Im Uebrigen
pflegt der Morteratschgletscher nach allen Richtungen hin durchwandert zu werden.
Seine Bergumrahmung gehört zu den grossartigsten der
Alpen; neben den bereits genannten Gipfeln sind noch zu erwähnen der
links stehendePiz Morteratsch und die rechts stehende
Diavolezza oder der
Munt Pers. Den Besuch dieses
imposanten Gipfel- und Eisrevieres erleichtern das vor dem untern Ende des Gletschers stehende Hotel Morteratsch, die
Bovalhütte
(2459 m) des S. A. C. (3½ Stunden über
Pontresina) und endlich das mit
Betten ausgerüstete Restaurant auf dem Diavolezzapass.
Einen majestätischen Anblick bietet der
Gletscher mit seinem Gebirgskranz besonders von der
Bovalhütte, vom Diavolezzapass,
von der Berninastrasse bei den
Berninafällen und von der w. über der Gletscherzunge gelegenen
Alpe Chünetta aus, welch'
letztere vom Hotel Morteratsch über einen guten
Waldweg erreicht werden kann. Es können am Morteratschgletscher alle hauptsächlichen
Glazialerscheinungen (Oberflächen-,
Grund-,
Seiten- und Endmoränen, Gletscherspalten und -tische, Gletscherschliffe und -schrammen
etc.) ohne Mühe und Gefahr beobachtet werden.
(Rio und
Vallondes) (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz). Der Rio des Morteys, in der Gegend auch Rio de la
Mocausaz genannt, entspringt
am Hang des
Vanil Noir auf der Alpweide von Les Morteys in 1920 m, durchfliesst ein nach NO. ziehendes
Hochthal und verliert sich nach 3 km langem
Lauf in tiefen unterirdischen Höhlungen (1416 m), die hier sehr zahlreich auftreten.
Es ist wahrscheinlich, dass sein
Wasser weiter unten in einer der grossen Stromquellen (Chandonne,
Jaunbach?) wieder zu Tage
tritt. Mittleres Gefälle 17%. Der Vallon des Morteys wird im N. von der die
Dent de Folliéran und
Dent de
Brenleire tragenden Kette und im S. von der Kette von Les Morteys begleitet, welch' letztere die
Dent des Bimmis,
Rochers des Tours,
den
NévéNoir¶
mehr
und den Vanil Noir trägt. Beide Thalgehänge bestehen aus dünnbankigen Neocomkalken, die an manchen Stellen durch die auflösende
Wirkung von fliessendem Wasser, Regen und Schnee zu grossen Karrenfeldern umgewandelt worden sind. An andern Stellen finden
sich grosse Massen von Sturzschutt. Die unterirdisch tätige Erosion hat zahlreiche tiefe Höhlungen und Spalten
geschaffen, die zum Teil zugänglich sind. Saftige Alpweiden finden sich nur in der Thalsohle und auf einigen zwischen die
Felskämme eingeschalteten Terrassen. Die höheren Abschnitte des Vallon des Morteys werden von Gemsen, dem Schneehasen,
Schneehuhn und Auerhuhn belebt. Hütten und Alpweiden von Les Morteys, Les Marindes, La Case, La Joux ès
Marroz und Oussannaz. Da das Thal völlig waldlos ist, muss das Brennholz von Maultieren oder auch von den Sennen selbst
von sehr weit her zu den Alphütten getragen werden. Reiche und bemerkenswerte Flora.