Franken über den Kostenvoranschlag keineswegs zu beklagen ist. Zweifler könnten allerdings den ersten Kolonisationsversuch
eines Teiles des Grossen
Mooses in
Witzwil als Argument gegen diese Hoffnungen ins
Feld führen. 1860 fasste nämlich der Notar
Witz in
Erlach den
Plan, im Grossen Moos grosse Strecken Landes anzukaufen, um sie sofort anzubauen, sobald
dies die Juragewässerkorrektion gestatten würde. Diese Spekulation war an sich durchaus logisch. 1870 gründete Witz einen
landwirtschaftlichen Verein, der über etwa 800 ha Land zwischen
Ins und der Mündung der
Broye verfügen konnte.
Schon 1876 waren aber dessen Ausgaben auf 1800000 Fr. gestiegen, so das 1879 der Konkurs ausbrach, worauf
der Staat Bern
1891 das Ganze um die Summe von 140000 Fr. (oder - inklusive Hypothekarschulden und Entwässerungsrechte - 742000
Fr.) erwarb. Diese nachher zu einer Strafkolonie umgewandelte Domäne erfreut sich aber jetzt einer hohen Blüte, die dank
der rationellen Methoden zur Urbarmachung des Sumpfbodens sich noch stetsfort mehren wird. Die ersten
Kolonisatoren waren eben an der Unkenntnis dieser Methoden gescheitert.
Eine weitere einträgliche Industrie bildet die Ausbeute des Torfes, der zwar kaum mehr als 2 m mächtig ist, dafür aber
so grosse Flächen bedeckt, dass er für den Wert des Grossen
Mooses zu einem wichtigen Faktor sich gestalten
wird. Dazu kommt, dass der ausgebeutete Torfboden dem Anbau günstiger ist als der noch mit Torf bedeckte, dem man zu Kulturzwecken
geeigneten Kunstdünger - Kainit (KCl + MgSO4) und Thomasschlacke - beimischen muss. Da jetzt die Kantone Bern
und Freiburg
Eigentümer des
grössten Teiles des Grossen
Mooses sind, wird der Betrieb der Domäne
Witzwil wohl bald auch für andere
Abschnitte dieser Gegend vorbildlich werden. So können also diese so lange unproduktiv gebliebenen grossen Flächen noch
von bedeutendem Nutzen sein.
Kommende Generationen werden mit Dank der Männer gedenken, die ihre Zeit und oft auch ihr Geld für die Verwirklichung des
grossen Werkes der Juragewässerkorrektion geopfert haben. Neben den Technikern, deren Namen stets mit
diesem grossen Unternehmen verknüpft bleiben, ist hier in erster Linie der einstige
Berner Regierungsrat Dr. J. R. Schneider
zu nennen, welcher der eigentliche Führer der Bewegung für die Entwässerung des
Seelandes war und darüber auch eine wichtige
Schrift veröffentlicht hat. So ist nach einem Jahrhundert von unfruchtbaren Studien und Versuchen endlich
ein rationelles Werk zu
Stande gekommen, das Alle befriedigt und sowohl den es vorbereitenden und leitenden Technikern als
auch dem Volk und den Behörden, die die Mittel zur Ausführung gegeben haben, zur Ehre gereicht. Wie bei manchem
andern Unternehmen, reichen auch hier die ersten Versuche bis in die Epoche der römischen Zivilisation zurück, aus der
wir noch so manche Lehren ziehen.
523 m. Gemeindeabteilung und drei
zu einem Dorf vereinigte Häusergruppen, am rechten Ufer der
Roth, 500 m nö.
Ettiswil und 4,5 km nö. der Station
Willisau
der Linie
Langenthal-Wolhusen. 33
Häuser, 226 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Ettiswil.
Wiesenbau und Viehzucht.
Hier steht einer
der wenigen Eichenwälder des Kantons.
770 m. Schulhaus des unteren Abschnittes von
Homberg, an dem zwischen zwei
Wildbächen
zum
Tobel der
Zulg ziemlich steil absteigenden Hang, 5 km ö. der Station
Steffisburg der Linie
Bern-Thun.
Der
Name wird zuweilen auch dem ganzen Schulkreis beigelegt.
Die Linie
Zweisimmen-Saanen
überschreitet die Ausmündung des
Thales mit einem grossen Viadukt, dem ein Kehrtunnel von 300 m Radius vorangeht. Im Flysch
finden sich hier exotische Ophitblöcke.
Vergl.
Schardt, H. Les blocs exotiques du massif delaHornfluh
(im
Bull. de la Soc. vaud. des sc. nat. 38, 1900).