oder Montoz (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary
und
Münster). 1331 m. Schöner Waldrücken; begrenzt auf eine Länge von 13 km vom Dorf
Court bis
Pierre Pertuis das Thal von
Tavannes im S. Grosse Sennberge und zahlreiche
Meierhöfe mit deutsch sprechenden Eigentümern.
Von der
Höhe aus weiter Ueberblick über das
Mittelland und auf die
Alpen. Kann am bequemsten von
Court,
Reconvilier und
Malleray
(im Thal von
Tavannes) aus bestiegen werden. Der Monto ist eine der geologisch interessantesten Ketten
des Juragebirges und bildet im Ganzen ein etwas nach S. überliegendes regelmässiges Gewölbe. Am S.-Fuss steht (mitten
im Dorf
Péry) Muschelsandstein der helvetischen Stufe (Molasse) an; darüber folgen Oligocän und Eocän
(mit etwas Bohnerz, sandigem Bolus und Quarzsand).
Hierauf kommen die Stufen des Malm in vollständiger Reihenfolge: Portland, Kimmeridge, Sequan, Argovienmergel (oder Pholadomyen),
Argovienkalke (oder Spongitien) mit Scyphien und verkieselten Fossilien des Glypticien, endlich das Oxford mit Knollenkalken
und Mergeln mit pyritischen Fossilien. Das besonders im Pariserbecken mächtig entwickelte Oxford erreicht
hier die südliche Grenze seines Vorkommens und geht allmählig in einen eisenhaltigen Oolith (bei
Rondchâtel) über, der
als Uferbildung die Nähe eines einstigen Festlandes (an der Stelle des heutigen
Mittellandes) anzeigt. Auf den
Prés de la Montagne
steht zusammen mit dem Oxford auch Callovien (oberer Dogger) an, das aus einer etwa 1 m mächtigen Schicht
von Eisenoolith mit Peltoceras athleta besteht und hier ebenfalls am weitesten nach S., d. h. gegen den innern Rand des Juragebirges,
übergreift. Der obere und mittlere Dogger sind oolithisch ausgebildet und bei Les Essieux und in der
Wanne (unterWerdtberg)
zu Felskesseln auserodiert.
1303 m.
Wald und gute Sennberge, im w. Abschnitt des Monto zwischen der
Schüss
(Suze) im S., der Strasse über
Pierre Pertuis im W. und dem Thal von
Tavannes im N. 7 zerstreut gelegene
Höfe mit 38 Ew.,
die entweder Wiedertäufer oder Reformierte (Kirchgemeinde
Tavannes) sind.
(Valle)(Kt. Graubünden,
Bez. Moesa).
Linksseitiges Nebenthal der
Mesolcina, in die es 3 km oberhalb
Lostallo mit enger
Schlucht ausmündet. 1 km
hinter der Mündung teilt es sich in zwei Arme,
Valle Darbora und
Valle Gamba, die einander ziemlich parallel
gegen SO. aufsteigen und beide durch mächtige Felsenkessel abgeschlossen werden. Der unterste Abschnitt oder die eigentliche
Valle Montogno ist so eng und schluchtförmig, dass ein eigentlicher Weg dahin bis jetzt noch nicht hat angelegt werden können
und rechts und links der
Schlucht blos je schlechte und mühselige
Pfade die
Höhe gewinnen. Diese
Pfade
gehen von
Lostallo aus, erklimmen den steilen Waldhang und münden auf die Alpweide von Bertedà aus, von
wo je ein Zweig
in die
Valle Darbora und
Valle Gamba weiter fuhrt. Diese beiden obern Arme tragen schöne Alpweiden und
sind in ihrem untern Abschnitt bewaldet. Vergl. den Art.
Gamba (Valle).
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
447 m.
Weiler, auf einem
Rücken links über dem Unterlauf des
Flon, nahe der alten Strasse nach
Genf;
1,8 km w.
Lausanne. Am
S.-Hang des
Rückens stehen
Rebberge und an seinem Fuss liegt der Hauptfriedhof der Stadt
Lausanne. Telephon. 17
Häuser, 127 reform.
Ew. Kirchgemeinde
Lausanne. Acker- und Weinbau. Reste einer römischen Niederlassung und Fund einer Inschrift.
Der
Rücken von Montoie ist ein erhalten gebliebenes Zwischenglied der einstigen Seitenmoräne des
Rhonegletschers, die sich
von
Montbenon bis zum Hang von
La Bourdonnette verfolgen lässt. Kiesgruben. An den Fuss des
Hanges sind über
Vidy lakustre
Terrassen angelehnt, die einen frühern höhern Wasserstand des
Genfersees bezeugen.
(Kt. Freiburg,
Bez. Saane,
Gem. Freiburg).
641 m. Kapuziner-Frauenkloster, auf einem
Felsen rechts über der
Saane und
sö. vor der Stadt
Freiburg. 1626 von Jacques de Wallier, Herrn von
Saint Aubin, Bürger von Freiburg
und Gouverneur von
Neuchâtel und
Valangin, gestiftet und 1628 von den Nonnen bezogen. Die Klosterkirche zu
St. Joseph ist vom
BischofJean von
Wattenwil 1635 geweiht worden und birgt jetzt eine
Orgel von
Mooser. Das alljährliche
Fest des Kirchenpatrons am 19. März pflegt
stets viele Gläubige anzuziehen. Die Nonnen beschäftigen sich hauptsächlich mit der Herstellung von künstlichen
Blumen.
Als am Abend des der Blitz in das Pulverhaus zu
Bürglen
(Bourguillon) eingeschlagen hatte, wurde
durch die heftige Explosion desselben auch das Kloster stark beschädigt.
oder
Mont d'Orge(Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Sitten).
792 m. Anhöhe n. über dem
Rhonethal, 2 km w.
Sitten und links über der Mündung
der
Morge in die
Rhone; letzter Ausläufer der vom
Wildhorn über den
Kamm von
Prabé zum
Plateau zwischen
der
Morge und der
Sionne absteigenden Kette. Die Hänge fast ganz mit
Reben bestanden, die durch die
Bisse (Wasserleitung) de
Lentine das nötige
Wasser erhalten. Nördl. unter der
Höhe liegt in einem kleinen Thälchen der im Umfang etwa 500 m messende
Lac de Montorge, in den während der Nacht die
Bisse de Lentine geleitet wird und der damit als Reservoir
für die Bewässerung der benachbarten Rebhänge dient. Er enthält Sehleihen, die aber seines stagnierenden Wassers wegen
nicht besonders schmackhaft sind. Einst wurde hier im Winter
Eis gebrochen, das seinen Absatz in die Gasthöfe
und Gastwirtschaften der Gegend fand. An ihm 3
Häuser mit 25 in
Sitten eingepfarrten kathol. Ew. Auf dem obersten Felskopf
steht heute noch die Ruine einer einst berühmten Burg, deren breite Mauerreste von weither sichtbar
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mehr
sind. Sie wurde von dem zu Choëx an der Pest gestorbenen Grafen Aymon von Savoyen zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut und
von ihm selbst 1238 wieder zerstört, weil sie auf bischöflichem Boden stand. Als Bischof Landri de Mont, entgegen einer
Bestimmung des mit ihm abgeschlossenen Friedensvertrages, das Schloss wieder aufbaute, wurde es vom Grafen
Peter von Savoyen während seiner Fehde mit Bischof Heinrich von Raron 1260 genommen und neuerdings zerstört. Acht Jahre später
kam die Ruine an das Bistum zurück und wurde von BischofPierre d'Oron zu gleicher Zeit wie der Burgturm von La Bâtiaz unter
Aufwand beträchtlicher Kosten wiederum ausgebaut.
Beide Burgen bildeten auch in der Folge einen beständigen Zankapfel zwischen den Herzogen und den Bischöfen. 1352 eroberte
Amadeus VI., der sog. Comte Vert, zugleich mit der Hauptstadt Sitten auch die Burg Montorge, und 1415 gab sie Bischof Wilhelm
von Raron zusammen mit seinen übrigen festen Schlössern in die Hut des Grafen von Savoyen. Es ist dies
zugleich die letzte urkundliche Erwähnung der Burg, die wahrscheinlich gleichzeitig mit dem Schloss La Soie 1417 von dem gegen
den Bischof sich erhebenden Landvolk zerstört worden ist. 119: Monte Orgéo; 1227: Monsordens; 1235: Montos.