Die Thalsohle schmiegt sich eng an den vom
Piz di
Groveno nach SO. auszweigenden steilwandigen Felskamm an, während das
zum
S.-Grat dieses Gipfels ansteigende jenseitige Thalgehänge breiter ausladet und von zahlreichen Bachrinnen
durchfurcht ist. In diesem
S.-Grat steht der
Pizzo della Molera (2601 m), von dem aus der
Kamm nach S. rasch absteigt und weniger
wild wird, aber doch im
Piz di
Rentano (1978 und 2003 m) sich noch einmal zu einem felsigen
Grat erhebt.
(Le) (Kt. Freiburg,
Bez.
Greierz und Veveyse).
2006 m. Bedeutender und sehr bekannter Aussichtsberg, in der das Thal der
Saane im
W. begleitenden und unmittelbar s. über
Bulle ausstreichenden Kette. Der ganze Bergstock gleicht einem liegenden
Löwen, dessen
Kopf der Moléson selbst, dessen
Schnauze der Petit Moléson, dessen
Nacken und
Rücken der lange
Grat von
Tzuatzaux und dessen Flanken der
Grat von
Trémettaz darstellt. Vom Moléson fliessen nach O. die
Neirivue, nach NO. die
Albeuve,
nach N. die
Trème und nach W. die
Veveyse ab. Er ist der bekannteste Berg des Greierzerlandes und zugleich von allen leicht
zugänglichen Aussichtsgipfeln der Freiburgeralpen der beliebteste. Kann sehr bequem bestiegen werden:
entweder von
Bulle aus über
La Part Dieu in 4½, von
Neirivue aus durch die Gorges de l'Evi in 3½, von
Montbarry aus in 3½
oder endlich auch von
Châtel Saint Denis aus in 4 Stunden.
Die sehr ausgedehnte und harmonische Rundsicht von diesem
«FreiburgerRigi» umfasst die ganze Alpenkette
vom
Titlis über
Wetterhorn,
Jungfrau,
Combin und
Mont Blanc bis zur
Dent d'Oche, das
Freiburger und Waadtländer
Mittelland und
endlich die Jurakette. Der Moléson ist reich an alpinen Pflanzenarten. Er ist auch oft besungen worden, so z. B. von Eug.
Rambert in demjenigen seiner Greierzerlieder (LesGruyériennes), das beginnt «Je
voudrais être bouvillon ... à Moléson», und von dem Volkslied im
Greierzer Dialekt A Moléson, das von J. J. Reithard ins
Deutsche übertragen worden ist. Vergl. die Monographie des Moléson von Prof. Sottaz im Jahrbuch des S. A. C. 22; ferner
Cornaz-Vulliet, C. EnPaysfribourgeois.Fribourg 1893. Nach dem Berg benennt sich die Sektion Moléson des S. A. C.
Geologie.
Der Moléson zeichnet sich auch durch seinen sehr bemerkenswerten geologischen Aufbau aus. Er gehört dem N.-Rand der Kalkketten
der sog.
Préalpes an, bildet einen Teil einer Mulde, auf die ein bis tief hinunter geöffnetes Gewölbe
folgt, und ist ein völlig isoliert stehender Synklinalgipfel, an dem die Schichten ringsum bergeinwärts
fallen. Der ganze
Komplex liegt gegen N. dem Flysch des Gebietes
Niremont-Corbettes auf. Der Körper des Moléson besteht in der Hauptsache
aus oberm Jurakalk (Malm), dem eine Neocomkappe aufsitzt.
Hier liegen die Sennberge von
Bonnefontaine, Teysachaux,
Trémettaz und Tzuatzaux. Unter dem Malmkalk folgen eine Schichtenreihe
von rotem oder grauem Knollenkalk (Oxford) mit zahlreichen Fossilien, dann fossilarmer Dogger, schieferiger oberer Lias (mit
zahlreichen Ammoniten bei Les
Pueys und Teysachaux am SW.-Ende des
Rückens von
Trémettaz), dunkle Kieselkalke des untern Lias,
Trias (dolomitische Kalke, Rauhwacke und Gips) und endlich als Grundgebirge der Flysch. Es bildet somit der Moléson eines
der schönsten Beispiele für die durch Ueberschiebung erfolgte Auflagerung der ältern Kalkmasse der
Préalpes auf dem jüngern
Flysch der nördl. vorliegenden Zone. Die
Jura und Neocomschichten des obersten Teiles der Synklinale sind
für
Wasser durchlässig, der Dogger und Lias im tiefern Abschnitt der Mulde dagegen undurchlässig; daher muss das durch
jene einsickernde
Wasser in der Niveaufläche dieser letztern wieder zu Tage treten, woraus sich das
¶
mehr
Vorhandensein von mehreren Gruppen von sehr starken Quellen rund um den Gipfel des Moléson erklärt. Solche finden sich
z. B. bei Tzuatzaux Dessous (1430 m), Le Marmothey (1480 m) und bei der Hütte Incrottaz (1400 m). Die jährliche Wasserführung
dieser Quellen entspricht genau der Menge des in den oberen Sammelschichten versickernden atmosphärischen
Wassers (Regen und Schnee). Die beiden erstgenannten Quellengruppen sind sehr veränderlich und werden von temporären Quellen
begleitet, die nur nach sehr starken Regengüssen oder zur Zeit der Schneeschmelze fliessen.
Hütten auf dem Sennberg am O.-Fuss des Molésongipfels, nahe
der Quelle der Albeuve.
Die Hütte von Le Gros Moléson (1549 m) steht auf dem Scheitel des vom Thal der Albeuve in dasjenige
der Marivue führenden Ueberganges, die von Le Petit Moléson auf einer etwas tiefern Terrasse (1385 m).