(Colde) oder Col des Rosses (Kt. Wallis,
Bez. Hérens
und Siders).
Etwa 3600 m. Passübergang, in der die Combe de Ferpècle
vom Val de Moiry trennenden Kette, zwischen den Dents des Rosses und dem O.-Gipfel der Pointes de Mourti.
Verbindet Evolena
über Ferpècle, den Moirygletscher und den Col de la Lex (oder Col de l'Allée) mit Zinal.
Wird selten benutzt und ist
nicht leicht zu begehen.
3800-2360 m. Grosser Gletscher, 6 km lang und im Maximum 1,7 km breit;
steigt vom Grand Cornier
in den Hintergrund des Val de Moiry ab und wird begleitet im O. vom Bouquetin (3484 m), Pigne de la Lex (oder
Pigne de l'Allée; 3404 m) und dem S.-Grat des Garde de Bordon (3176 m), im W. von der Pointe de Bricolla (3663 m), den Dents des Rosses
(3620 m), Pointes de Mourti (3585 und 3570 m), der Za de l'Ano (3274 und 3308 m), der Couronne de Bréonna
(3164 m) und der Serra Neire (2984 m).
Ihm entspringt die Gougra, der eine der beiden Hauptquellarme der das Eifischthal (Val
d'Anniviers) durchfliessenden Navizence.
Ins Val de Ferpècle hinüber führen der Col de la Pointe de Bricolla (etwa 3670 m),
Col de Moiry (oder Col des Rosses; etwa 3600 m), Col de Mourti (3284 m), Col de Couronne (3016 m), Col de Bréonna
(2918 m) und Col de Zaté (2875 m);
ins Zinalthal gelangt man über den Col du Bouquetin (etwa 3500 m), Col de la Lex (oder
Col de l'Allée; etwa 3100 m) und den Col de Bordon (3095 m).
2360-1287 m. So heisst die westliche der beiden nahezu gleich langen obern Verzweigungen
des Eifischthales (Val d'Anniviers), die sich mit der östlichen, dem Val de Zinal, hinter dem Dorf Mission vereinigt.
Zwischen
beiden ragt die hohe Pyramide der Corne de Sorebois (2923 m) auf.
Hinten über dem Val de Moiry liegt der
Moirygletscher, dem die Gougra, einer der Hauptquellflüsse der Navizence, entspringt.
Dieser Thalbach ist von der Gletscherfront
(2332 m) zwischen der Pointe de Zaté und dem Garde de Bordon bis zur Mündung in die Navizence (1287 m) 10 km
lang.
Das Thal wird im W. von dem vom Grand Cornier (s. über dem Moirygletscher) zum Mont Nuoble ziehenden und die Pointe de Bricolla,
den Sasseneire und die Becs de Bossons tragenden Kamm, im O. von dem Kamm Grand Cornier-Corne de Sorebois begleitet.
Die W.-Kette
trennt es vom Eringerthal (Vallée d'Hérens).
Das ganze Thal gehört zur Gemeinde Grimentz. Es steht über
den Col de Torrent und den Pas de Lona mit Evolena in Verbindung. Im obern Abschnitt die Alpweiden von Château Pré (Zatelet Praz)
und Torrent, tiefer unten Wald, Wiesen und einige Aecker, sowie links vor der Ausmündung das Dorf Grimentz.
1500 m. Gemeindeabteilung und Weiler, am W.-Hang des Pizzo Molare und 4 km nö. der Station
Faido der Gotthardbahn. 15 Häuser, 86 kathol. Ew. Kirchgemeinde.
Viehzucht. Prachtvolle Aussicht auf die
Leventina.
(Pizzo) (Kt. Tessin,
Bez. Leventina und Blenio).
2583 m. Schöner Aussichtsberg, 4 km ö. der Station Faido der Gotthardbahn und 6 km
sw. Olivone im Bleniothal. Von verschiedenen Seiten her leicht zugänglich. Bildet den zentralen (aber nicht höchsten)
Gipfel des gezackten Kammes, der von Airolo bis Biasca gegen SO. zieht und die Leventina einerseits vom Val Piora, Val Santa Maria
und Val Blenio trennt. Diese ganze Kette wird wohl auch nach dem Pizzo Molare benannt.
Sie beginnt im W. über dem Lago Ritom, zieht sich von da s. über dem Val Piora bis zum Passo Predelp (2454
m), dem kürzesten Uebergang vom Lukmanier nach Faido, gegen O., biegt dann allmählig nach SO. ab und endigt mit dem schönen
breiten Rücken des Monte Sobrio, der im Sasso di Pollegio (1350
m) schroff gegen Biasca abbricht. Die Kette ist in
dieser Umgrenzung 28 km (oder von Madrano an der Ausmündung des Val Canaria an 30 km) lang und im Maximum 10 km breit. Die
N.- und NO.-Flanke ist im allgemeinen weniger steil als die SW.-Hänge, die besonders zwischen Giornico und Biasca im tiefern
Teil beinahe senkrecht abfallen (so z. B. in der Schlucht von Dazio Grande).
Ueber diesem Steilabfall dehnt sich eine beinahe die ganze Leventina begleitende Terrassenfläche aus, die eine Reihe von
Dörfern trägt (vergl. den Art. Leventina). Aehnliche Terrassen mit Dörfern finden sich übrigens auch auf der Flanke über
dem Bleniothal. Der ganze SO.-Abschnitt der Kette, der sog. Monte Sobrio, ist mit Ausnahme einer Wiesenterrasse
und der Kammlinie selbst reich bewaldet, zu unterst mit Kastanienselven, dann mit Buchen und Lärchen und endlich mit verschiedenartigem
Gebüsch. Im nw. Abschnitt fehlt dagegen der Wald fast ganz; kleine Gehölze findet man da nur in halber Höhe am S.-Hang und
einige vereinzelte Bäume beim Lago Ritom.
Dieser nw. Teil der Kette trägt einen gezackten Felskamm mit mehreren ziemlich bedeutenden Spitzen. Von solchen nennen wir
neben dem Pizzo Molare selbst (nach NW. und W. gezählt) die Cima di Ganna Rossa (2568 m), den Pizzo di Campello (2663 m),
Pizzo d'Erra (2635 m), Pizzo Lucomagno (2778 m) und Pizzo Pettano (2766 m), welch' beide letztern vom Val Piora
aus oft besucht werden. Vom Pizzo Molare an senkt sich die Kette langsam gegen SO., ohne eigentliche Gipfel mehr zu bilden;
der Piz Erra (2120 m) und Poncione Streciuolo (2176 m) sind hier nur noch kleine Anschwellungen der Kammlinie.
Von Passübergängen kann man noch den Passo di Nara (2129 m) s. vom Pizzo Molare anführen, der von Faido aus ins mittlere
Bleniothal hinüberführt. Die ganze Kette besteht fast ausschliesslich aus Gneis und krystallinen Schiefern, die in der
Leventina an verschiedenen Stellen gebrochen werden und gute Bausteine liefern. Vom Gotthardmassiv wird
die Kette des Pizzo Molare getrennt durch eine sedimentäre Mulde (Bündnerschiefer und Rötidolomit), die von Olivone durch
das Val Santa Maria und das Val Piora bis nach Airolo zieht. Ein ähnlicher Sedimentzug geht etwas weiter s. durch das Val Blenio
und steigt gegen den Pizzo Molare an, wo er sich auskeilt.
(Asilede) (Kt. Waadt,
Bez. Cossonay,
Gem. Mont la Ville) 1179 m. Gastwirtschaft und Hospiz, nahe dem höchsten Punkt (1184 m)
der Strasse von Morges
und L'Isle nach Le Pont (im Jouxthal) und auf dem die Côte de Mont la Ville oben abschliessenden Kamm;
3,2
km w. Mont la Ville. 1,7 km weiter sw. der Gipfel des Haut de Molendruz und 1 km sw. des Chalet de Molendruz.
(Haut de) (Kt. Waadt,
Bez. Cossonay und La Vallée).
1412 m. Gipfel, im Kamm Mont Tendre-Dent de Vaulion und 2-3 Stunden w. über Mont la Ville.
Nachbar des weiter gegen SSO. sich erhebenden Châtel. Südl. über der Strasse L'Isle-Le Pont (im Jouxthal).
Zum grossen Teil bewaldet;
am O.-Hang ein Sennberg mit dem Chalet de Molendruz (1223 m).
(Kt. Tessin,
Bez. Bellinzona).
285 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Tessin
und vor dem Eingang ins wilde Val di Moleno, 3 km
nw. der Station Claro der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen Bellinzona-Moleno. 28 Häuser, 111 kathol. Ew. Kastanienselven.
Acker- und Weinbau, Viehzucht. Starke Auswanderung nach Frankreich.
(Valdi) (Kt. Tessin,
Bez. Bellinzona).
2000-280 m. Kleines rechtsseitiges Nebenthal zum Thal des Tessin;
steigt von Moleno
(10 km oberhalb Bellinzona) nach SW. an, hat wie alle diese Tessiner Seitenthäler eine enge Mündungsschlucht, erweitert sich
dann nach oben und verzweigt sich in mehrere Arme.
Hinten über dem Thälchen stehen der Poncione di Piota (2446 m), der Madone
(2393 m), die Cima dell' Uomo (2389 m) und der Gaggio (2268 m).
Pässe führen einerseits ins Verzascathal
und andererseits nach Bellinzona hinüber.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Moesa).
2500-407 m. Sehr enges und steil geböschtes kleines
mehr
Thal; steigt vom Piz di Groveno nach SO. ab und mündet zwischen Lostallo und Cama von rechts in das Thal der Moesa (die Mesolcina)
aus.
Die Thalsohle schmiegt sich eng an den vom Piz di Groveno nach SO. auszweigenden steilwandigen Felskamm an, während das
zum S.-Grat dieses Gipfels ansteigende jenseitige Thalgehänge breiter ausladet und von zahlreichen Bachrinnen
durchfurcht ist. In diesem S.-Grat steht der Pizzo della Molera (2601 m), von dem aus der Kamm nach S. rasch absteigt und weniger
wild wird, aber doch im Piz di Rentano (1978 und 2003 m) sich noch einmal zu einem felsigen Grat erhebt.