Allerdings ist infolge des Privatbahnsystems die Anlage der Bahnen nicht immer nach den natürlichen Linien erfolgt; so ist
z. B. ja gerade die wichtige Teilstrecke
Rapperswil-Wattwil (Rikenbahn) erst jetzt im Bau begriffen. Ferner
üben grosse Zentren wie Zürich
eine Art Anziehung aus, so dass von ihnen die Eisenbahnlinien, z. T. unbekümmert um die
Thäler,
sternförmig auslaufen.
Siedelungen.
In der Uebersicht über die Orographie ist schon gezeigt worden, dass unter den bäuerlichen Siedelungen die Systeme der
Einzelhöfe und der geschlossenen
Dörfer, je nach dem Terrain, einander ablösen. In stark zerschnittenen
Gelände, wo bedeutende Niveaudifferenzen zu überwinden sind, wohnt der Bauer einzeln mitten in seinem Besitz: Napfgebiet,
Zürcher
Oberland,
Toggenburg, Appenzell.
Wo dagegen das Gelände flacher ist, treffen wir die geschlossenen
Dörfer: Waadt,
Freiburg,
Berner Mittelland,
Oberaargau, Aargau,
nördl. Teil von Zürich
etc.
Was die Gründung der Niederlassungen anbetrifft, so reichen manche in die römische und vorrömische
Zeit zurück: Geneva, Aventicum, Solodurum, Vindonissa, Turicum etc. Die Ursachen für die Entstehung der grössern Siedelungen
(Städte) sind sehr mannigfaltige gewesen. Aus militärischen Rücksichten sind entstanden:
Burgdorf, Bern,
Freiburg
etc. Wo ein
Wechsel in
der Art des Warentransportes stattfand, also am Anfang oder Ende der Schiffahrt, bildeten sich Niederlassungen
wie Genf,
Thun, Luzern,
Zürich,
Schaffhausen
etc. Manchmal knüpft sich die Entstehung eines
Ortes an einen Flussübergang, eine
Brücke, z. B.
Brugg, Solothurn,
Eglisau,
Kaiserstuhl
etc. Wo mehrere Verkehrslinien sich treffen, da musste wieder die Entwicklung einer Siedelung besonders
begünstigt werden. Dahin gehören: Freiburg,
Bern,
Solothurn,
Olten,
Aarau, Zürich,
Winterthur u. a.
Wie man sieht, haben oft mehrere Faktoren zusammengewirkt, um einen
Ort gross zu machen. In der Neuzeit kommt zu diesen natürlichen
Umständen noch hinzu der Einfluss der Eisenbahnen und der modernen Grossindustrie. So sind denn Orte wieOlten,
Baden,
Winterthur stark gewachsen, während andere, ebenso alte und einst ebenso bedeutende wie
Kaiserstuhl,
Zurzach,
Eglisau
stationär geblieben sind oder abgenommen haben. Dadurch hat sich der historische Unterschied zwischen «Stadt»
und «Dorf» vielfach verwischt und geradezu umgekehrt.
Denn
«Dörfer» wie
Langenthal,
Uster,
Wädenswil,
Horgen sind jetzt grösser als «Städte» wie
Erlach,
Laupen,
Grüningen. Durch das ganze Mittelland zeigt sich wie in allen Kulturländern die Verschiebung der Bevölkerung nach
den Industriezentren, der "Zug
nach der Stadt». Die grossen Orte wachsen rasch
an, die Landgemeinden gehen eher zurück. Naturgemäss tritt das im
Alpen- und Juragebiet nur in geringem Mass auf; deswegen
finden wir denn auch von den 18 Gemeinden der
Schweiz, welche mehr als 10000 Ew. zählen, nur eine
(Chur)
in den
Alpen, nur zwei
(La Chaux de Fonds und
Le Locle) im
Jura. Die übrigen liegen entweder gerade an der Grenze des
Mittellandes(Neuenburg,
Biel, Luzern)
oder ganz darin.
oder Bocchetto (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3155 m (auf der italienischen Karte 3047 m).
Passübergang auf der Landesgrenze gegen
Italien, zwischen dem Mittelrück (3324 m) und dem
Sonnighorn oder
PizzoBottarello (3492 m), hinten über dem Thälchen von
Almagell und dem Rotplattgletscher.
Die Alpweide
Schillingsrüti gab einst
Anlass zu einer grossen Rechtsstreitigkeit zwischen dem Kloster und dem
FleckenEinsiedeln, die am von
Ital Reding und dem Neunergericht zu Schwyz
geschlichtet wurde.
Einsiedelei mit einer kleinen
Kapelle, die an der Stelle eines einstigen Bethauses steht und 1705 restauriert
worden ist.
Hier verrichteten 632 Mann katholischer Truppen in der Nacht vom 23. auf den noch
ein Gebet, ehe sie über den Erlisberg zogen, um die auf dem
Gubel lagernden Reformierten zu überfallen.
Das Ereignis wird
durch ein hier befindliches Gemälde des
ZugerMalers Wilhelm
Moos verewigt.
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
2632 m. Verwitterter SW.-Sporn des
Hohsandhorns, zwischen dem Wissenbachthal und dem
Thäli. Kann
von
Binn aus in 4 Stunden sehr bequem bestiegen werden.
Wasserleitungen (bisses), die in einem Bretterkanal auf eine Länge von 2,5 km durch Schluchten sich zieht, auf der Terrasse
von Weissge ausmündet und den mittleren Abschnitt des Gehänges über dem Dorf Baltschieder bewässert. 12 km lang.