(GlacierduMont) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3500-1890 m. Bedeutender
Gletscher, 8 km lang und 500 m - 3 km breit; hinten über dem
Vallon de
Ferpècle, einer der zwei obern Verzweigungen des
Val d'Hérens. Beginnt am
Col des Bouquetins (n. unter der Nordspitze, 3783 m,
der
Dents des Bouquetins), bildet zunächst ein buckeliges und ziemlich breites
Plateau und verengert sich
zwischen der
Aiguille de la Za und dem Punkt 3220 m des
Mont MinéKammes mit einem
Male, um hier einen hohen Eisfall zu bilden
und dann mit langer, schmaler und wenig geneigter Zunge zu Thal zu fliessen.
Diese berührt im untersten Abschnitt diejenige des Ferpèclegletschers, verschmilzt aber nicht mit ihr. Die leicht zu begehende
Zunge wird nur von solchen Touristen überschritten, die den sehr lohnenden Ausflug von
Ferpècle über die
Alpe de Ferpècle
nach der
Alpe de
Bricolla machen wollen.
Weit häufiger dagegen erhält der obere Gletscherabschnitt Besuch
von den vielen Berggängern, die von
Arolla aus über die Bertolhütte, den Mont Minégletscher, den von der
Tête Blanche
absteigenden Eiskamm und den
Col d'Hérens nach
Zermatt gelangen wollen.
Die Mehrzahl der einzelnen
Spitzen dieses
Kammes ist auf der Siegfriedkarte nicht kotiert, und über ihre
allfällige Besteigung liefert auch die alpine Litteratur kaum einen Anhaltspunkt.
Von dem alpinen Touristenzentrum
Ferpècle
aus zugänglich.
1884 m. So heisst einfach eine in den
Wiesen der Alp
Sarn am
Heinzenberg
entspringende Mineralquelle, die von den Anwohnern des
Heinzenbergs als
Heilmittel gegen Bleichsucht benutzt
wird.
Schwefelreiche
Quelle, vom Volk fälschlichSurbrunnen genannt.
Gerold Meyer von
Knonau machte schon 1835 auf diese Quelle
aufmerksam,
die denn auch zu wiederholten Malen gefasst worden ist und heute im Heilbad
Ober Iberg Verwendung findet.
Direkt nach W. reicht hier die wilde Trockenschlucht
des
Val del Trigl hinab, und gegen die Alp Mingèr dadora ziegt sich der Fels- und Schuttzug
Stavel della
Crappa.
Das Berggebiet gehört zu den wildesten und zerrissensten der
AlpenGraubündens. Es werden daher und auch ihrer Entlegenheit
wegen die genannten Gipfel, mit Ausnahme des
Piz Pisoc, nur wenig besucht.
Von seltenen Pflanzen der Umgebung des Piz Mingèr
seien u. a. genannt: Papaver raeticum, Arabis coerulea und A. pumila, Senecio abrotanifolius, Linnaeaborealis,Silenequadrifida, Athamanta cretensis, Avena distichophylla.
Nach Theobalds geologischer Aufnahme besteht der Berg
ausschliesslich aus Triasgliedern, von denen der felsauftürmende Hauptdolomit mit Ausnahme der untersten Hänge im
Val Mingèr
und
Val Plavna alles aufbauen hilft.
Hier erscheinen unter dem Hauptdolomit auch
Obere Rauhwacke, Arlbergdolomit,
Partnachmergel und Muschelkalk in normaler Reihenfolge.
Der ganze tektonische Aufbau scheint im Wesentlichen eine weitgespannte
Mulde zu sein.
(Val)(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2230-1715 m. Vorderstes (linksseitiges) Nebenthal des
Scarlthales; beginnt unter dem zwischen
Piz Mingèr
und
Piz Foraz eingeschnittenen
PassSur il Foss (2325 m). Dieser
Pass, an dem leicht verwitternde
Obere Rauhwacke
und ältere, schieferige und kalkige Bildungen der Trias anstehen, bildet ein flaches Joch, über das man aus der Alp Mingèr
ins obere
Val Plavna gelangt. Val Mingèr ist bis zu oberst mit
Wald und Legföhrengestrüpp bewachsen und trägt die Alpweiden
Mingèr dadora (1715 m) und Mingèr (2150 m), die von der Gemeinde
Schuls verpachtet werden.
Das Thal senkt sich nach NO. und vereinigt sich im vorderen Drittel mit dem
Val Foraz, das vom Fuss der prachtvollen und kühnen
Pyramide des
Piz Foraz (3094 m) gegen N. absteigt. Vom Joch des
Sur il Foss präsentiert sich besonders
der hohe
Piz Plavna dadaint in voller Grösse und Majestät. Val Mingèr ist bis zum Einfluss des Forazbaches 3,2 km, bis
zur Mündung in die
Clemgia (Scarlbach) gegen 4 km lang; das Gefälle beträgt bis dahin 520 m oder 130‰. Auf der rechten
Thalseite finden sich in der
Obern Rauhwacke, im Arlbergdolomit und Virgloriakalk alte Grubenbauten auf
Bleiglanz, dessen Schlacken und Fragmente auf der
Halde¶
mehr
in Haufen oder zerstreut heute noch liegen. Mingèr ist vom rätoromanischen migniera oder miniera = Erzgruben herzuleiten.