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deren einer als Bewässerungskanal in nö. Richtung gegen die Rhone verläuft, während der andere die Wiesen w. Monthey und Collombey durchfliesst und das Anfangsstück des grossen Canal Stockalper bildet, der bis zum Genfersee geht.
deren einer als Bewässerungskanal in nö. Richtung gegen die Rhone verläuft, während der andere die Wiesen w. Monthey und Collombey durchfliesst und das Anfangsstück des grossen Canal Stockalper bildet, der bis zum Genfersee geht.
(Sources des) (Kt. Wallis, Bez. Monthey). 1060 m. Quellen am Weg von Champéry nach Barmaz und bei der Brücke über die Vièze. In der Nähe steht eine Säge. Der 1897 unternommene Versuch, diese Quellen zur Wasserversorgung von Champéry zu fassen, hat fehlgeschlagen.
(Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice). 1146 m. Kleine Gemeinde und sehr malerisches Dorf, auf einer von Felswänden begrenzten Terrasse am O.-Hang der Dent du Midi, zwischen den Wildbächen von Saint Barthélemy und Mauvoisin, über der den Bois Noir und den Wildbach Saint Barthélemy im W. beherrschenden Felswand 4 km s. der Station Saint Maurice der Simplonbahn und 1¾ Stunden nnw. über der Station Évionnaz derselben Linie. 26 Häuser, 151 kathol. Ew. Kirchgemeinde Saint Maurice.
St. Florentinkapelle. Viehzucht. Sehr schöne Aussicht auf den Combin und die Cime de l'Est der Dent du Midi. Das Dorf und sein anbaufähiger Boden liegen auf einer aus Juragesteinen und Neocom bestehenden Terrasse, auf die nach oben der Flyschhang von Saint Tanaire folgt. Vor etwa 15 Jahren hat man nahe über dem Dorf einen Schieferbruch geöffnet, der aber bald wieder aufgegeben werden musste, da er kein einheitliches Material lieferte und zudem das Dorf mit einem Bergsturz bedrohte. Das zum Thaltransport des Schiefers benutzte Luftkabel, das von Mex über die Felswand nach Épinassey hinunter gespannt worden ist, dient heute noch zum Warentransport, da kein fahrbarer Weg nach Mex hinaufführt. Ein alter Damm mit vorliegendem Graben über dem Dorf zeigt, dass man schon früher Abbrüche am Berghang befürchtete.
(Kt. Waadt, Bez. Cossonay). Gem. und kleines Dorf, am SW.-Ende des Jorat auf einer Terrasse links über der Venoge, an der Strasse Lausanne-Orbe. 5,5 km sö. Cossonay und 1,8 km ö. der Station Vufflens la Ville der Linien Lausanne-Neuenburg und Lausanne-Pontarlier. Telegraph, Telephon. 43 Häuser, 198 reform. Ew. Kirchgemeinde Vufflens la Ville. Acker- und etwas Weinbau. Grundeigentümer zu Mex waren zuerst die Edeln (milites) von Mex, die den Besitz im 14. Jahrhundert unter die beiden Zweige ihrer Familie aufteilten.
Die grössere Hälfte besass 1377 ein Jean de Mey, von dem sie dann der Reihe nach an die Chissey, Comte und 1585 an die de Charrière kam, die sie als eigene Herrschaft bis 1798 behielten.
Heute gehört den de Charrière in Mex noch ein grosses Landgut mit alter Burg und modernem Herrenhaus.
Die kleinere Hälfte ging ebenfalls an verschiedene Familien (de Bussy, de Montagny, Aymon, Loys etc.) über und wurde zuletzt auch Eigentum des Geschlechtes de Charrière. 1483-1798 gehörte Mex zur gemeinen Landvogtei Orbe-Échallens. 1147: Mais;
1177: Maiz;
1371: May. Vom spätlateinischen mansum = Landgut herzuleiten.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Lausanne und Morges). Fluss. S. den Art. Mèbre (La).
(Le Crêt) (Kt. Waadt, Bez. La Vallée, Gem. Le Chenit).
Weiler. S. den Art. Crêt Meylan (Le).
deutsch Merlach (Kt. Freiburg, Bez. See).
438 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Murtensees schön gelegen;
700 m w. der Station Murten der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. 31 Häuser, 244 reform. Ew., wovon 101 französischer und 140 deutscher Zunge.
Die Schule ist französisch.
Gemeinsame Kirchgemeinde mit Courgevaux, Courlevon, Coussiberlé und Greng.
Getreide-, Wiesen-, Tabak-, Runkelrüben- und Obstbau, Viehzucht.
Pfarrkirche. Kirchgemeinde seit 1228. Obelisk zum Andenken an die Schlacht von Murten (1476), deren Entscheidung nahe Meyriez fiel.
Schön gelegenes Armenhaus.
Pfahlbau aus der Steinzeit. 1228: Merrie;
im 15. Jahrhundert: Meriei;
1551: Merlach. Im Dialekt Meri geheissen.
Meyrin
(Kt. Genf, Rechtes Ufer). 445 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Genf-Lyon, 6 km nw. Genf und 1,1 km von der Station Vernier-Meyrin der Linie Genf-Bellegarde-Lyon. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Cointrin und Mategnin: 149 Häuser, 856 Ew. (wovon 583 Katholiken u. 260 Reformierte);
Dorf: 100 Häuser, 539 Ew. Acker- und Futterbau.
Eine auf Veranlassung von Voltaire
gebaute 4 km lange Strasse führt von Meyrin
nach Fernex. Ein vom
Avril gebildeter grosser
Sumpf nw. vom
Dorf dient im Winter zum Schlittschuhlaufen. Die heutige Pfarrkirche 1839 erbaut. Je eine Gewehrschäfte- und Möbelfabrik. 1153 besass
das Priorat von
Saint Jean de
Genève oder
Saint Jean des
Grottes hier eine Kirche. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts
gehörte Meyrin
zu der dem Herzog von Savoyen eigenen Vogtei Gex. Die
Herren des
Pays de Gex gehörten zur Verbindung der sog.
Chevaliers de la Cuiller (Löffelritter), die die Stadt
Genf unablässig bedrängten.
Aus diesem Zustand entspannen sich zahlreiche Scharmützel, deren für die
Genfer ruhmreichstes 1530 bei Meyrin
stattfand. Damals wurden etwa 100 fourragierende
Genfer von 700 Savoyarden und Burgundern überfallen, von denen sie 80 töteten
und die übrigen in die Flucht jagten, während sie selbst nur einen einzigen Mann verloren. Im 18. Jahrhundert war Meyrin
eine
Grafschaft. 1794 wurden Meyrin
und
Mategnin zu einer einzigen Gemeinde verschmolzen, die eine zeitlang
den Namen Meyrin
-Unie trug.
Während der Dauer der Besetzung des Landes durch österreichische Truppen (31. Dezember 1813-24. März 1814) wurde das Dorf geplündert
und zum Teil in Asche gelegt und dann das folgende Jahr vom 28. Juni bis 6. Juli neuerdings von den Oesterreichern besetzt. Durch
den Pariser
Frieden von 1815 kam die Gemeinde Meyrin
an den Kanton Genf.
Das Dorf hatte vom Februar 1536 bis der
Republik Bern
und vom bis der Stadt
Genf gehört und kam somit 1815 zum drittenmal an die
Schweiz. Vergl.
Verchère. Épisodes de la Révolution française à Meyrin
im Bulletin de l'Institut genevois 1894;
Tombet. Notice histor. sur Meyrin.
Genève 1895.
(Piz di) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2894 m. Gipfel, im nö. Abschnitt der Albulagruppe; dem Stock des Piz Vadret vorgelagert und zwischen dem Quellthälchen Arpschella, dem Val Sarsura und dem imposanten Sarsuragletscher; 4-5 Stunden w. von Zernez. Wird (von Zernez und Süs aus) nur selten bestiegen, obwohl er einen schönen Ueberblick über den Sarsuragletscher bietet. 500 m sw. vom Piz di Mez liegt vor dem Gletscher der kleine Lai Alb (etwa 1700 m).
Der Berg besteht in der Höhe aus Hornblendeschiefer, im Uebrigen aus Gneis (Augengneis).
Mez, mezz = mitten, in der Mitte.
oder Mezzem (Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2965 m. Breite und imponierende Berggestalt mit schnabelartiger Spitze, im Casannagebiet der Ofenpassgruppe sö. von Campovasto über dem Innthal aufragend; ausgezeichnet sichtbar, z. B. von der ¶
Albulapasshöhe und von Samaden aus. Wird begrenzt im S. vom Val Chamuera, im W. und N. vom Inn und einem bei Zuoz ins Unter Engadin einmündenden Seitenthal, das von der Alp Arpiglia herabkommt. Gegen O. steht der Bergstock über den Piz Sutèr und Piz Corn mit dem Casannagebirge im engeren Sinn in Verbindung. Kann von Zuoz aus in 5 Stunden bestiegen werden und bietet eine herrliche Aussicht auf das ganze Ober Engadin. Der geologische Aufbau des Piz Mezaun ist höchst lehrreich und kompliziert.
Wenn man durch Val Pschaidas gegenüber Madulein aufsteigt, findet man von unten nach oben folgende Schichtgruppen: krystalline Gesteine (Glimmer- und Casannaschiefer), rote quarzitische Konglomerate und Sandstein des Verrucano (Buntsandstein), Muschelkalk, Partnachschichten, Arlbergdolomit, Obere Rauhwacke oder Raiblerschichten und Hauptdolomit, der mächtiger als die übrigen Schichtenglieder entwickelt ist. Theobald glaubte seiner Zeit, dass dieser Hauptdolomit bis zu oberst reiche; in Wirklichkeit folgen aber auf ihn lange vorher die Kössenerschichten des Rät mit Terebratula gregaria und Krinoidenstielen.
Den Schluss endlich bilden graue bis schwarze Schiefer, die als Allgäuschiefer (Lias) gelten dürften. Vor der Spitze des Mezaun erscheinen auf dem Grat gegen den Piz Corn (2957 m) nach O., diskordant auf den Allgäuschiefern ruhend, heller Dolomit und darauf glimmerige, sandige Schiefer des Buntsandsteines, die der ganzen Schichtenreihe in völlig verkehrter Lagerung aufsitzen. Der eben genannte Dolomit ist wahrscheinlich paläozoischen Alters und zieht sich schräg zum Val Chamuera herab. Das Ganze bildet nach E. Böse eine grossartige Ueberschiebung, deren Fläche nach O. einfällt und die mit einer ebensolchen des Val Trupchum im N. parallel läuft. Vergl. Böse, E. Zur Kenntnis der Schichtenfolge im Engadin (in der Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellsch. 48, 1896).