Seitenkämmen, die oft ausserordentlich geschaltet sind und nicht selten die höchsten Gipfel enthalten. Die Namen
«Cima»
und
«Fil» bezeichnen da, oft nicht einzelne Gipfel, sondern ganze, w.-ö. streichende
Kämme, so die
Cima di Tresculmine (2633
m),
Cima di Bodaletta (2627 m),
Cima di Gangella (2764 m), der
Fil di Ciaro (2780 m),
Fil di Dragiva (2770
m) etc. Doch gibt es auch regelmässigere Pyramiden, in welchen mehrere
Kämme zusammenlaufen, z. B. beim
Fil Nomnone (2634
m) und
Piz di
Groveno (2693 m). So wild und unnahbar diese Felsbauten auch aussehen, so sind doch die meisten ohne allzu grosse
Schwierigkeiten ersteigbar, werden indessen wegen ihrer Entlegenheit selten besucht, ausgenommen einige
Höhen am
Pass und beim Dorf
San Bernardino, wo im Sommer sich jeweilen eine grössere Zahl von Gästen einfindet. Geologisch
sind diese Gebirge ziemlich einförmig. Sie bestehen durchweg aus Gneis und krystallinen Schiefern, deren Schichten im allgemeinen
nach O. einfallen. Doch streicht vom
Rheinwald eine schmale Schiefermulde nach S. bis über
Mesocco hinaus.
Das ganze Gebiet rechnet man noch zum Adulamassiv, trennt jedoch etwa die Kette östl. der Mesolcina unter dem Namen Liromassiv
als einen besondern, etwas anders gearteten Lappen vom Adulamassiv ab.
1400-2100 m. Alpweide in einer ziemlich steil ansteigenden Thalmulde, die vom
Rossmad,
Säntis,
Girenspitz, Hünerberg und
Hängeten umrahmt ist. 240 ha Fläche, wovon kaum ⅓ als Weidefläche benutzt werden kann.
Reiche alpine Flora mit
Violacalcarata,Alchimilla glaberrima, Saxifraga aphylla, Gnaphalium supinum,Ligusticum simplex, Crepis Terglonensis, Allium victorialis etc.
Hinten über dem Thal der
Girenspitz (2450 m), der früher
den Namen Hoher Messmer trug und von dem 1796 Prof. Jetzler aus Schaffhausen,
einer der ersten wissenschaftlichen Besteiger des
Säntis,
zu Tode stürzte. An diesen Unglücksfall erinnert eine Gedenktafel.
(Le) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3216 m. Gipfel, in der Kette zwischen der
Vallée d'Hérémence und dem
Val de Nendaz. Besteigung
ohne Gefahr, aber ermüdend; von
Prazlong im
Val d'Hérémence in 5 Stunden zu bewerkstelligen. Sehr schöne Aussicht. Von
dem stark zerrissenen felsigen Gipfelkamm steigen 4 ganz kleine Eisfelder ab: der
Glacier de Métal (500
m lang und nicht ganz 200 m breit) und die unbenannten
Gletscher am SO.-, W.- und NO.-Hang.
vom spätlateinischen medietaria (von medietas = die Hälfte), womit
man einen Bauern- oder
Meierhof bezeichnete, dessen Pächter dem Grundeigentümer die Hälfte des Bodenertrages
abliefern musste.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Nyon).
397 m. Privatheilanstalt für
Geistes- und Nervenkranke, zwischen der Strasse und Eisenbahnlinie
Lausanne-Genf und 1,2 km sw.
Nyon. Verschiedene Pavillons und
Villen, die mitten in einem 11 ha grossen Park liegen. 40-50 Beamte
und Angestellte beiderlei Geschlechtes und 35-40 Pensionäre.
770 m. Gruppe von 5
Häusern, 3 km w. der Station Berneck der Linie
Rorschach-Sargans
und 1 km nö.
Reute. 40 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Berneck und
Reute.
entspringt auf der sumpfigen Hochfläche des Hahnenmoospasses,
durchfliesst die Metschalp und mündet nach 3 km langem
Lauf oberhalb der
Lenk in die
Simme.
französisch
Mache (Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau).
443 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, am S.-Fuss der ersten Jurakette und an der
Schüss
(Suze); 2 km nö.
Biel und von der Strasse
Biel-Orpund-Büren durchzogen. Station der Linie
Olten-Solothurn-Biel. Postbureau,
Telephon. Gemeinde: 122
Hauser, 1208 reform. Ew.; Dorf: 93
Häuser, 925 Ew. Die Kirchgemeinde Mett umfasst
noch die Gemeinde
Madretsch und zählt 4984 reform. Ew. Landwirtschaft. Zwei grosse
Mühlen. Nordwestl. vom Dorf die Reparaturwerkstätten
der schweizerischen Bundesbahnen; ö. davon je eine bedeutende Ziegelei und Backsteinfabrik,
Ofen- und Töpferwarenfabrik,
Kettenfabrik mit elektrischem Betrieb und ein Engrosgeschäft für Kurzwaren; mechanische Werkstätten.
Gegenüber dem Dorf am andern Ufer der
Schüss steht ein kleines
Schloss, einst Eigentum der Familie Chemilleret, die 1572 ihres
reformierten Glaubens wegen ihre Heimat in Besançon verlassen musste und sich dann zuerst in Montbéliard und später in
Mett niederliess. Heute ist das Landgut zu einem von der Landeskirche des Kantons Bern
gegründeten Asyl für unheilbare
Kranke eingerichtet. In Mett wirkte 1870-1896 als Pfarrer der hervorragende Theologe und verdiente Geologe G.
Ischer.
Die kleine Pfarrkirche im spätgotischen Stil zeichnet sich durch vier gemalte Chorfenster aus. Einige
Häuser des Dorfes
sind sehr alt. Unterhalb Mett hat man einen Grabhügel aufgefunden; Funde von Gegenständen aus der Römerzeit;
Ueberreste der einstigen
Römerstrasse von
Petinesca nach Solodurum. Grundbesitzer waren zu Mett früher die
Klöster St. Alban
in Basel,
Gottstadt,
Frienisberg und
St. Johann. 1146: Meten; 1150 und 1228:
Maches; 1371: Matton. Vom altfranzösischen mache = Heuschober
herzuleiten.